01.01.2010

Chronos und Kairos – das biblische Verständnis von Zeit

Das griechische Wort "Chronos" meint die ablaufende Zeit; den Tag mit seinen 24 Stunden zu je 60 Minuten. In der Bibel finden wir an vielen Stellen aber auch das Wort "Kairos". Dieses Wort steht für die besondere Zeit im Leben eines Menschen. Oft sind es Momente im Leben, die dauerhafte Veränderungen bringen. So sprach und spricht Gott immer wieder: "Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!" (2. Kor. 6, 2)

Ich habe keine Zeit

Oft hören wir diesen Satz: "Ich habe keine Zeit!" Doch das stimmt nicht. Wir alle haben gleich viel Zeit, nämlich täglich 24 Stunden. Keine Zeit hat – genau betrachtet – nur der, der verstorben ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hat jeder von uns Zeit im Sinne eines Geschenkes von Gott, mit dem wir alle nur richtig umgehen müssen.

Alles hat seine Zeit

Als Schöpfer hat Gott das Leben so geordnet, dass alles "seine Zeit" braucht und auch hat: Schlafen, essen, arbeiten, nachdenken, lachen, weinen , ja selbst geboren werden und sterben hat seine Zeit. Mose, der Mann der Bibel, der als Anführer des Volkes Israel beim Auszug aus Ägypten in die Geschichte eingegangen ist, betete: "Gott, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden!" (Psalm 90, 12) Warum ist diese Einsicht so wichtig für uns Menschen? Weil unsere Zeit auf dieser Erde begrenzt ist. Jeder hat nur eine gewisse Spanne Lebenszeit zur Verfügung. Das kann bei dem einen Menschen etwas mehr und bei dem anderen etwas weniger sein. Aber jeder, der lebt, ist mit dieser Begrenzung konfrontiert. In der Bibel heißt es, dass Gott diese Grenze setzt. Wörtlich heißt es hier: "Wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt." (Heb. 9, 27) Niemand kann sich diesem Geschick entziehen und niemand kann die Abhängigkeit vom lebendigen Gott aufheben. Wenn wir uns dessen bewusst werden, ziehen wir vielleicht Lebensbilanz und hören vielleicht auch auf, die uns anvertraute Zeit mit Nichtigem nur zu vergeuden.

Stille Zeit

Nirgends lassen sich die Zeit und unser Umgang mit unserer Lebenszeit besser ordnen und überdenken als in der Stille vor Gott, unserem Schöpfer. Wenn wir unsere Tages- und Lebensziele nämlich mit ihm planen und abstecken, dann können wir sicher sein, dass wir im Willen Gottes handeln. Der Plan Gottes für uns Menschen ist der, dass wir in Harmonie mit Gottes Willen unser Leben leben und dass dabei sowohl die Zeiten der Ruhe wie die des Gebetes, der Arbeit und der Familie, der Erholung und der Konzentration nicht zu kurz kommen. In der Stille entdecken wir dann auch die Werte wieder, die wir in der Hektik des Alltags oft übersehen. Aus der Stille wachsen kleine Aufmerksamkeiten: Eine gute Idee, ein überraschender Telefonanruf und vieles mehr. Der vielleicht wesentlichste Teil unserer Lebenskraft kommt aus der Stille vor Gott. Alles, was es dazu braucht, ist eine gesunde Beziehung mit unserem Schöpfer durch Jesus Christus, durch sein Leiden und Sterben für die Menschheit und die daraus hervorgegangene Gnade der Vergebung. Jeder von uns darf Jesus Christus seine Zeit und sich selbst anvertrauen. In der Stille zeigt uns Jesus dann, wofür und wie wir unsere anvertraute Zeit einsetzen sollen. Er lehrt uns das Dringliche vom Wesentlichen zu unterscheiden und erinnert uns, worum wir uns gerade heute kümmern sollten. So wird unsere Lebenszeit auf dieser Erde zum Segen für hier und für die Ewigkeit. Probieren Sie es aus! Vertrauen Sie sich Jesus Christus an und beginnen Sie, Ihre Zeit mit ihm zu planen und Ihr Leben danach auszurichten. Sie werden sehen, es ist tatsächlich so. Wer sich Jesus anvertraut, dem hilft er, sein Leben sinnvoll und auf das Ziel ausgerichtet zu leben.

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