26.04.2024

Das besondere Geschenk

Christen feiern Pfingsten als das Fest des Heiligen Geistes, der von Jesus Christus in die Welt gesandt wurde, um Menschen, die an ihn glauben, zu helfen, zu trösten und zu begleiten. Es war genau fünfzig Tage nach Ostern, als Jesus seinen „Stellvertreter“ sandte (vgl. Johannes 14,26).  Er selbst war wieder bei seinem Vater im Himmel, wie er es angekündigt hatte. Die Jünger waren allein, da sandte Jesus ihnen den Heiligen Geist, der eine Verbindung zwischen Jesus und den an ihn Glaubenden herzustellen und zu erhalten vermag.

Wer ist der Heilige Geist?

Die Bibel beschreibt den Heiligen Geist als eine der drei Personen Gottes, die in engster Beziehung zu Gott, dem Vater, und Gott, dem Sohn, steht. So wie Gott der Vater und Gott, der Sohn, ist auch der Heilige Geist allgegenwärtig, ewig und allwissend (vgl. Psalm 139,7-10, Hebräer 9,14 und 1. Korinther 2,10-11). Er besitzt Intellekt, Willen und Gefühl (vgl. 1. Korinther 2,10-13 und 1. Korinther 12,11).

Das Ziel des Heiligen Geistes ist es, uns allen Jesus Christus in seiner Größe und in seiner Bedeutung bekannt und begreiflich zu machen. Was er uns offenbart, redet er nicht aus sich selbst, sondern in vollständiger Übereinstimmung mit Gott, dem Vater, und Gott, dem Sohn (vgl. Johannes 16,13-14). Wo immer der Heilige Geist zu uns spricht, wird unser Blick auf Jesus gelenkt, der unser Heiland und Retter ist, und der in die Welt kam, um uns zu erlösen.

Das Alte Testament berichtet uns davon, wie der Heilige Geist einzelne Menschen geführt, inspiriert und in und durch sie gewirkt hat. Liest man die verschiedenen Stellen im Neuen Testament, wird sofort klar, dass der Heilige Geist eine der drei Personen des dreieinigen Gottes ist, ohne den wir nicht imstande wären, unseren Glauben an Jesus Christus zu leben. Kein Mensch kann ohne das Wirken des Heiligen Geistes erkennen, dass er vor Gott schuldig geworden ist und Vergebung seiner Schuld braucht, wie Jesus es immer wieder deutlich gesagt hat.

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Der Heilige Geist ist es auch, der uns den Ausweg zeigt, indem er auf Jesus Christus verweist, der uns unsere Schuld vergeben kann, wodurch wir davon frei werden und ein neuer Anfang in unserem Leben möglich wird (vgl. Johannes 16,8‑11). Öffnet sich ein Mensch für die Vergebung seiner Schuld, kommt es zu diesem Neuanfang (vgl. Johannes 3,3 und Titus 3,5): Der Mensch lässt sein altes Leben hinter sich und wird zu einem Kind Gottes und zum Erben eines ewigen Lebens bei Gott. Der Heilige Geist ist in dem Prozess dieser „geistlichen Neugeburt“ derjenige, der uns hilft, führt und begleitet. Wie Eltern einem Kind durch alle Gefahren des Lebens helfen, bis es immer kräftiger und selbständiger wird, so hilft der Heilige Geist uns durch diese Zeit und geht mit uns Schritt für Schritt hinein in unser „neues Leben“ mit Gott.

Der Geist Gottes wohnt in uns Gläubigen

Die Bibel spricht mehrfach davon, dass der Geist Gottes in uns wohnt, sobald wir uns für ein Leben mit Jesus entschieden haben (vgl. Johannes 14,16-17). Jeder entschiedene Christ kann sich sein Leben lang darauf verlassen, dass der Heilige Geist bei ihm ist, ihm hilft und ihn auch bewahrt. Voraussetzung dafür ist, dass wir die Worte Jesu ernst nehmen, in denen er uns ermahnt, dem Geist Gottes zu gehorchen. Wir dürfen kein falsches Spiel mit Gott treiben, was viele leider machen. Deshalb ist es so wichtig, dass der Heilige Geist auch die Gemeinschaft mit anderen Christen fördert, die uns helfen kann, falsche Einstellungen zu erkennen und zu korrigieren. Diese Gemeinschaft mit anderen Christen ist wichtig für jeden von uns.

Ist der Heilige Geist wie ein Vorgeschmack auf den Himmel?

Ja. Die Bibel spricht zwar immer nur in Symbolen und Bildern, wenn sie vom Heiligen Geist spricht, aber diese Symbole und Bilder verweisen letztlich auf eine andere Wirklichkeit. Der Heilige Geist ist also genau das, ein kleiner Vorgeschmack auf den Himmel, der uns verheißen ist, wenn wir an Jesus Christus glauben. Im zweiten Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth vergleicht dieser den Heiligen Geist mit einer Anzahlung, die uns Gott gegeben hat (vgl. 2. Korinther 1,22). Damit Christen, angesichts der vielen Schwierigkeiten in dieser Welt, nicht die Hoffnung verlieren, schenkt Gott ihnen den Heiligen Geist. Durch seine Hilfe, Weisheit und Kraft erleben wir schon jetzt etwas von der Realität des Himmels, den wir dadurch auch kennenlernen.

Ohne die Hilfe des Heiligen Geistes wäre es gar nicht möglich, Jesus Christus treu zu bleiben oder ihm ähnlicher zu werden. Wenn Christen das aus eigener Kraft versuchen, bemühen sie sich zumeist ohnehin umsonst, bis sie merken, dass es ohne den Heiligen Geist gar nicht geht. Neid, Streit oder Wut oder auch unmoralisches, krankhaftes Verhalten können wir nicht ohne die Hilfe des Heiligen Geistes überwinden, der uns Wege aufzeigt, um uns von all diesen lebensbedrohenden Prägungen zu trennen und stattdessen Freude, Friede und Selbstdisziplin in unserem Leben einziehen zu lassen (vgl. Galater 5,19-23).

Das besondere Geschenk Gottes

Der Heilige Geist ist das besondere Geschenk Gottes an seine Kinder. Im Neuen Testament finden wir auch konkrete Anweisungen, wie wir mit diesem Geschenk umzugehen haben. Da heißt es z. B.: „Lebt aus der Kraft, die der Geist Gottes gibt; dann müsst ihr nicht euren selbstsüchtigen Wünschen folgen“ (Galater 5,16). Oder: „Beleidigt nicht durch euer Verhalten den Heiligen Geist!“ (Epheser 4,30). Oder: „Unterdrückt nicht das Wirken des Heiligen Geistes“ (1.Thessalonicher 5,19). Wie und in welchem Ausmaß der Geist Gottes in uns wirken kann, hängt auch davon ab, wie weit wir ihm in unserem Herzen und in unserem Leben Raum geben. Wie aber geben wir dem Geist Gottes Raum? Indem wir in unserem Alltag Zeiten der Stille vor Gott einplanen und pflegen, tagtäglich in der Bibel lesen und dadurch lernen, auf die Stimme Gottes zu hören.

Wer sich nicht daran hält und dennoch ein christliches Leben führen möchte, betrügt sich letztlich selbst. Denn er schätzt das Wirken des Heiligen Geistes nicht und überhört wahrscheinlich auch ständig seine Stimme. Denn so wie eine schwangere Frau das werdende Leben, das sie in sich trägt, fördern kann, genauso beschützt und fördert der Heilige Geist das neue, ewige Leben, das Gott uns durch die Bekehrung zu Jesus Christus geschenkt hat.

Wir müssen lernen, hellhörig zu werden

Wer als entschiedener Christ die Hilfe des Heiligen Geistes kennt und auch schon oft erfahren hat, wird gelernt haben, sensibel darauf zu reagieren. Aus dem Alten und dem Neuen Testament der Bibel kennen wir viele Beispiele, wie der Heilige Geist Menschen geführt, inspiriert und durch sie viel Gutes bewirkt hat. Diese Beispiele können uns helfen, das Wirken des Heiligen Geistes immer besser zu verstehen. Wir können daraus lernen, auf die Stimme Gottes zu hören und dadurch auch immer mehr von seiner Hilfe zu profitieren. Das alles ist leider nicht einfach und wird manchmal auch falsch verstanden oder gar missbraucht. Deshalb ist es gut, wenn wir uns anhand guter, tiefgreifender Anleitungen damit auseinander setzen, um dadurch auch die Irrwege kennenzulernen, die es gilt zu vermeiden.

Wenn Jesus wieder kommt 

Wenn Jesus Christus wieder kommt, zurück auf diese Erde, werden diejenigen bei ihm sein, die zu ihm gehören und treu geblieben sind im Glauben und ihrem Leben mit Gott. Dann wird alles viel einfacher sein, denn vieles von dem, was uns heute so viele Mühe macht, wird nicht mehr sein. Doch bis zu diesem Tag sind wir auf die Hilfe des Heiligen Geistes angewiesen, um die vielen Gefahren in diesem Leben zu erkennen und zu meistern. Deshalb ist es so wichtig, dass wir lernen, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören. 

Das Werk der Erlösung 

Durch das Kreuz Christi sind wir errettet. Jesus hat uns freigekauft von den Folgen unserer Schuld. Doch dann geht es darum, dass ein Mensch lernt, das von Gott neu geschenkte, ewige Leben auch tatsächlich zu leben und zwar nicht erst in der jenseitigen Welt, sondern hier und heute. Denn so wie jedes Kind die Grundregeln des Lebens erst lernen muss, so müssen auch wir lernen, wie wir mit dem von Gott geschenkten, neuen Leben umzugehen haben. Wie vielen Gefahren ist das Leben eines Kindes ausgesetzt? Wie viele Schutzengel und Hilfen braucht es, damit dieses Leben zu seiner Entfaltung kommen kann? Genauso braucht ein Mensch, der zum Glauben an Jesus Christus kommt, die Hilfe des Heiligen Geistes, um das von Gott geschenkte, neue Leben durch die Zeit seines irdischen Lebens vor Gefahren zu bewahren.

Als Christen sind wir im Besitz eines unglaublich wertvollen Erbes. Jetzt gilt es, das uns von Gott geschenkte, neue Leben zu verteidigen und durch das Wirken des Heiligen Geistes zur Entfaltung zu bringen. Gottes Geist hilft uns dabei, wenn wir lernen, auf ihn zu hören und ihm zu gehorchen. Auch wenn  das nicht immer so einfach ist und Schritt für Schritt erlernt werden muss. Doch so wie ein Kind nicht fragt, ob es weiterwachsen und lernen soll, so sollten auch wir voller Freude und Begeisterung dem neuen Leben in uns vertrauen und auf das Wirken des Heiligen Geistes hoffen, der uns hilft, dieses Leben zu beschützen, zu fördern und zu entfalten.

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