01.04.2017

Das Kreuz Jesu Christi – was bedeutet es?

Wer ist schuld daran, dass Jesus gekreuzigt wurde?

Ein Blick in die Bibel zeigt, dass der Kreuzestod Jesu im Mittelpunkt der Botschaft und Verkündigung aller vier Evangelien steht. Verantwortlich für diesen Kreuzestod Jesu war zuallererst die römische Besatzungsmacht. Die römischen Soldaten führten den Befehl der Hinrichtung aus. Den Auftrag dazu gab Pontius Pilatus, der römische Stadthalter. Wir wissen, dass er Jesus wider bessere Einsicht zum Tode verurteilte. Wörtlich sagte er: „Ich finde keine Schuld an diesem Menschen." (Lk. 23,4)

Der Antrag dazu kam von den Hohenpriestern und dem Hohen Rat der Schriftgelehrten. Während das Volk später schrie: „Kreuzige ihn!" (Mk. 15,13) Judas hatte den Priestern den Hinweis gegeben, wo sie Jesus unauffällig verhaften konnten. Gleich darauf nahm das Unheil seinen Lauf: Gefangennahme, Verhör, Geißelung, Verurteilung und Kreuzigung.

Er wurde für uns zur Sünde gemacht

Die Bibel spricht eindeutig davon, dass Jesus nicht als Märtyrer starb, sondern freiwillig ans Kreuz ging. Das geht schon aus den Einsetzungsworten des Abendmahls hervor, wo Jesus sagte: „Dies ist der neue Bund in meinem Blut." (Lk. 22,20)

„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt."
Worte Jesu in der BIBEL, Joh. 11,25

Diesen neuen Bund hatte der Prophet Jeremia bereits Jahrhunderte zuvor vorausgesagt. Kennzeichen dieses neuen Bundes ist das Geschenk der Vergebung der Sünden für die Menschen, die an Jesus Christus glauben und dieses Geschenk der Vergebung im Glauben annehmen. „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Mt. 27,46) Dieser Verzweiflungsschrei Jesu am Kreuz auf Golgatha ist der beste Beweis dafür, dass Jesus tatsächlich dieses Gefühl des Verlassenseins von Gott erlebte. In der Bibel heißt es dazu: „Gott hat Christus, der ohne Sünde war, an unserer Stelle als Sünder verurteilt, damit wir durch ihn vor Gott als gerecht bestehen können." (2. Kor. 5,21) Jesus wurde also „zur Sünde gemacht", deshalb hat er diese ganze Gottverlassenheit und Verdammnis ertragen, die ansonsten wir hätten erleiden müssen. Wer das einmal verstanden hat, der wird Jesus Christus ewig dankbar sein für diese unglaubliche Liebe am Kreuz. Denn nur weil er uns liebt und erlösen wollte, musste er diesen Weg ans Kreuz gehen.

„Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat."
Die BIBEL, Joh. 3,16

Warum konnte Gott nicht auch 'einfach so' vergeben?

Hätte es denn nicht auch einen einfacheren Weg gegeben, um uns Menschen aus unserem Dilemma von Schuld und Sühne zu befreien? Die Schlüsselworte, mit denen die Bibel zum Kreuzesgeschehen spricht, sind Sühne, Stellvertretung, Loskauf, Rechtfertigung, Versöhnung. Alles Begriffe, die aus der Welt des Rechtswesens stammen. Wahrscheinlich ist es so, dass wir alle keine Ahnung haben von Gottes Heiligkeit und dem, was Sünde überhaupt ist; wie unglaublich zerstörisch und tödlich Sünde in unserem Leben wirkt. Wir sind wie Patienten, die an einer tödlichen Krankheit leiden, es aber gar nicht wissen und sogar noch davor zurückschrecken, wenn der Arzt – in diesem Fall also Gott selbst – eine radikale Operation empfiehlt. Warum glauben wir dem Arzt nicht? Ganz einfach: weil wir unseren wirklichen Zustand nicht erkennen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Gottes Diagnose annehmen und an Jesus Christus glauben, ehe unsere Zeit auf dieser Erde abgelaufen ist; denn danach ist es zu spät. Der Widersacher Gottes hat kein größeres Interesse, als uns solange in einer Illusion zu lassen, bis unser Leben auf dieser Welt zu Ende geht. Dann hat er sein Ziel erreicht.

Was ist eigentlich Sünde?

Was Sünde wirklich ist, erkennen wir, wenn wir das Geschehen am Kreuz betrachten und die beunruhigende Tatsache an uns heranlassen, dass es dort letztlich um uns geht, um dich und mich. Der Tod Jesu geschah „für uns", d. h. an unserer Stelle. Das ist letztlich auch die zentrale Aussage der christlichen Botschaft an uns Menschen. Das heißt, dass eigentlich niemand das Geheimnis des Sterbens Jesu wirklich erfassen kann, ehe er es nicht in Verbindung mit seiner eigenen Schuld sieht. Die Bibel spricht klar und deutlich davon, wenn sie sagt: „Der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn." (Röm. 6,23)

„In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen."
Die BIBEL, Joh. 1,4

Wir glauben, Sünde sei so etwas wie ein kleines Vergehen. Aber die Bibel sagt uns etwas ganz anderes darüber, was Sünde ist. Wenn sie von Sünde spricht, spricht sie von einer nicht auszurottenden Rebellion gegen Gott. Sünde ist letztlich unsere Trennung von Gott. Das Herzstück des Kreuzesgeschehen aber ist die Vergebung. Auch hier sollten wir nachlesen, was die Bibel uns dazu sagt. Wir wissen, Sühne macht Vergebung möglich. Zur Sühne gehört – biblisch gesehen – aber immer ein Opfer. Im Fall der Sünde, die den Tod mit sich bringt, ist es das Leben des Sünders, das geopfert werden müsste. Leben für Leben. Billiger, so lesen wir in der Bibel, geht es nicht. Jesus Christus hat jedoch an unserer Stelle unsere Schuld an seinem Leibe auf das Kreuz hinaufgetragen, um uns vom Fluch der Sünde zu befreien. Als Gott und Mensch konnte er uns dadurch von unserer Schuld gegenüber Gott freikaufen. Das sind die zentrale Aussagen der Bibel. Bleibt die Frage, was das für jeden von uns bedeutet. Seit Jesus dieses Opfer vollbracht hat, kann jeder von uns dieses Angebot der Vergebung seiner Schuld durch Jesus Christus annehmen. Aber er muss es auch annehmen; denn ohne dass ein Mensch Ja dazu sagt und Jesus Christus glaubt und vertraut, kann dieses Geschenk der Vergebung im Leben eines Menschen nicht wirksam werden. Erst wenn ein Mensch anfängt, Jesus zu vertrauen und dieses Angebot der Vergebung seiner Schuld annimmt, gilt es auch für ihn. Dann allerdings könnte es der schlimmste Verbrecher sein, der ihn darum bittet; Jesus vergibt ihm, so wie er jedem von uns vergibt, wenn wir zu ihm kommen und ihn im Glauben um die Vergebung unserer Schuld bitten.

„Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung."
Die BIBEL, 2. Kor. 5,19

Was hat der Kreuzestod Jesu bewirkt?

Auf diese Frage gibt uns die Bibel eine dreifache Antwort: 1. Erlösung Die Bibel sagt, wir waren verkauft an eine fremde Macht, d. h. an die Macht der Sünde, des Widersachers Gottes und durch ihn an die Macht des Todes. Christus hat uns durch seinen Tod davon losgekauft. Dadurch, dass er uns losgekauft hat, gehören wir fortan zu seinem Machtbereich. Deshalb ist das Ziel der Erlösung auch nicht, dass wir uns von neuem in Gefahr begeben, indem wir tun, was wir wollen, sondern dass wir nach Gottes Willen fragen und dadurch verschont bleiben. 2. Rechtfertigung Gott, der höchste Richter und Schöpfer des Universums, erklärt uns sündige, d. h. gegen Gott rebellierende Menschen, für unschuldig, wenn wir Jesus Christus annehmen und nach seinem heiligen Willen leben. Die Schuld, die für uns ansonsten den ewigen Tod bedeuten würde, wird gelöscht, weil Jesus für uns bezahlt und uns freigekauft hat. Das Leben kann noch einmal beginnen. 3. Versöhnung Ein versöhnter Mensch hat „Frieden mit Gott". Er ist in Gottes Familie hinein „adoptiert" und hat freien Zugang zu Gott dem Vater, z. B. das Recht, Gott im Gebet um etwas zu bitten und mit ihm zu sprechen. Wer über den stellvertretenden Sühnetod Jesu nachdenkt, steht vor einem Geheimnis, das größer nicht sein könnte. In der Bibel heißt es dazu: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!" (2. Kor. 5,19-20) Darum geht es.

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