Dem Zeitgeist widerstehen
In seinem Brief an die Gemeinde in Rom schreibt der Apostel Paulus darüber, dass Sünde von Götzendienst eigentlich gar nicht zu unterscheiden ist (vgl. Römer 1,25). Das heißt, dass vieles unserer heutigen Zeit eigentlich nichts anderes ist als „Götzendienst“ oder „Götzenanbetung“. In der Geschichte der ersten Christen wird aber genau das als absolute Torheit angesehen (vgl. Apostelgeschichte 17,16 ff). Weil dabei Götzen angebetet werden, die letztlich nur „Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung“ sind (vgl. Apostelgeschichte 17,29). Wer genau hinsieht, wird merken, dass sehr viele in unserer Zeit ihre Götzen anbeten. Das kann ihre Freizeitgestaltung sein, ihr Hobby oder die Ausrichtung ihres Lebens nach Mondphasen oder anderen Empfehlungen irgendeiner esoterischen Richtung. Immer geht es darum, dass wir unser Leben nach irgendetwas ausrichten und den Schöpfer des Himmels und der Erde dadurch ignorieren.
Der Glaube an Gott ist uns vielleicht nicht gerade gleichgültig, dennoch nehmen wir uns keine Zeit für ihn. Das beginnt schon früh am Morgen, wenn nach dem Aufstehen jedes noch so unwichtige Ritual viel wichtiger ist als das Gebet zu unserem himmlischen Vater. Mittags ist es das gute Essen, das viel wichtiger ist als das ernsthafte Gebet am Tisch. Abends sind wir dann müde, nur das Fernsehprogramm oder die Nachrichten, die dürfen wir natürlich nicht verpassen, denn die sind vielen von uns wichtig, in jedem Fall wichtiger als das Gebet oder das Lesen der Bibel. Wer so mit Gott, unserem himmlischen Vater, umgeht, darf sich nicht wundern, wenn er – vielleicht ohne es zu merken – selbst als Christ zum „Götzenanbeter“ geworden ist. Denn Hand aufs Herz; diese „Götzenanbetung“, die sich hier den ganzen lieben Tag zwischen Gott und uns drängt, ist doch genau die Verführung, der wir eigentlich widerstehen sollten. Aber meistens schaffen wir es eben nicht. Wer seine „Freiheit“ als oberstes Gut sieht, macht sie eben zu leicht zu seinem „Götzen“, weil er dadurch den lebendigen, ewigen Gott der Bibel aus seinem Leben verdrängt. Dieses Verhalten des Menschen ist so alt wie die Menschheit selbst. Immer geht es darum, seine Konzentration auf Dinge zu richten, die uns letztlich von Gott wegbringen. Waren es früher die aus Holz geschnitzten „Götzen“, die die Menschen verehrten, so sind es heute die „Götzen“ unserer Zeit wie Fernseher, Hund oder Katze, Hobbys, Freizeitgestaltung, Medienkonsum usw. Letztlich geht es bei all diesen Dingen doch immer darum, dass wir unsere wertvolle Lebenszeit vergeuden, anstatt sie Gott zur Verfügung zu stellen.
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Es ist immer der gleiche menschliche Impuls. Wir wollen „frei“ sein und selbst entscheiden, was wir für gut und richtig erachten und deshalb wollen wir selbstverständlich auch „frei“ über unsere Zeit verfügen. Nur übersehen wir dabei oft, dass wir eigentlich gar nicht dazu imstande sind. Denn dadurch, dass wir uns immer wieder nur mit nichtigen Dingen beschäftigen, zeigen wir, dass wir der Verführung nicht gewachsen sind und letztlich nur unsere wertvolle Lebenszeit dadurch vergeuden. Doch dafür ist das Leben auf dieser Erde viel zu wertvoll. Denn wenn wir der Bibel glauben, geht es in unserem irdischen Leben um nichts weniger als um Leben oder Tod. Wenn wir die Errettung durch Jesus Christus annehmen und unser Leben nach seinen Geboten ausrichten, werden wir ewig leben, selbst wenn wir gestorben sind. Wer hingegen das Angebot der Errettung durch Jesus Christus nicht annimmt und nicht danach lebt, der verspielt diese einmalige Chance, die ihm gegeben ist. Daran erkennen wir, wie wichtig es ist, dass wir unsere Lebenszeit auf dieser Erde nicht vergeuden, sondern nutzen, um uns für Gott zu entscheiden und nach seinem Willen zu leben.
Die Vergötterung unserer „Freiheit“
Die „Götzen“, die wir uns selbst machen und die uns zuerst so harmlos und zahm erscheinen, bleiben nie lange zahm. Selbst wenn wir zuerst dachten, dass sie uns doch nur dienen, am Ende dienen wir ihnen und das Tag für Tag. Daran zeigt sich, dass wir mit unserer „Freiheit“ eigentlich gar nicht imstande sind umzugehen. Vielfach ist es sogar so, dass diese „Götzen“ immer mehr von unserer Zeit in Anspruch nehmen und wir in der Realität dann auch bereit sind, mehr und mehr Opfer zu bringen. Vielleicht entwickelt der eine oder andere daraus sogar eine Sucht, von der er gar nicht mehr los kommt. Denken wir nur an die vielen Fernsehserien, von denen wir unbedingt jede Folge gesehen haben müssen. Ganz zu schweigen von den „Götzen“ der Freizeitgestaltung oder unseres Medienkonsums.
Die „Freiheit“, die der Mensch des 20. Jahrhunderts sich erobert hat, hat letztlich dazu geführt, dass Frauen das „Recht“ zugestanden bekommen haben, ihre eigenen Kinder zu töten. Sie hat auch dazu geführt, dass ein Ehegelübde ohne größeren Aufwand wieder aufgelöst werden kann, wodurch im Grunde das Einzigartige jeder ehelichen Verbindung von Mann und Frau zerstört wird, unhängig davon, ob Kinder darunter leiden oder nicht. Wer sich diesen Entwicklungen nicht fügt, wird aus dem gesellschaftlichen Diskurs einfach ausgegrenzt. Der gehört einfach nicht mehr dazu. Das gilt inzwischen für immer mehr Bereiche unserer Gesellschaft. In einer Zeit der „Political Corectness“, des „Genderwahns“ und einem allgemeinen „Säkularismus“ wird eigentlich immer mehr deutlich, wohin uns unsere „Freiheit“ führt – in die Meinungsdiktatur.
In solchen Zeiten ist es vielleicht aber auch wichtig, Freiheit neu zu definieren. Wer sind wir? Was wollen wir? Wo gehen wir hin? Wo wollen wir hin? Dadurch merken wir vielleicht, dass doch niemand von uns in einer Meinungsdiktatur enden möchte, ausgenommen die, die sie tatsächlich anstreben, weil sie sich daraus einen Vorteil versprechen. Meinungsdiktatur ist jedenfalls das genaue Gegenteil von „Freiheit“, von der wir doch alle ausgegangen sind.
Wenn wir z. B. im Bereich von Mann und Frau gezwungen werden, die eigene Wahrnehmung aufzugeben und nur noch das denken und sagen dürfen, was uns bereits in den Schulen vorgegeben wird, dann ist das überhaupt keine „Freiheit“ mehr. Aber genau das geschieht in unseren Zeit.
„Freiheit“ als Christ
Wer heute noch die „Freiheit“ besitzt, als Christen zu leben und an den Gott der Bibel zu glauben, muss sich gegen den Zeitgeist stellen. Ansonsten ist er im Grunde weder „frei“ noch kann er Gott gehorsam sein. Das ist sicher nicht immer einfach, denn wer in der Öffentlichkeit danach lebt und handelt und sich auch dazu bekennt, muss damit rechnen, lächerlich gemacht zu werden. Je mehr die Entwicklung unserer Gesellschaft voranschreitet, desto mehr werden Christen auch in unseren europäischen Ländern mit Verfolgung rechnen müssen, so wie die jüdische Bevölkerung über Jahrtausende verfolgt und gedemütigt wurde. Denn hier geht es um mehr als nur um Meinungen.
Wer bekämpft, lächerlich gemacht und aus unserem Leben verdrängt werden soll, ist der lebendige Gott der Bibel, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Gott Israels, den auch Christen als ihren Gott anerkennen und verehren. Vielleicht bleibt es Christen in unseren westlichen Ländern noch für eine gewisse Zeit erlaubt, ihren Gott anzubeten, aber ihn in aller Öffentlichkeit zu bekennen und dafür auch einzustehen, ist in vielen Bereichen eigentlich schon gar nicht mehr möglich, ohne dafür verlacht, verspottet oder auch vor Gericht gezerrt zu werden. Der erst kürzlich in Deutschland ergangene Gerichtsentscheid gegen den Vater, der heimlich einen Weihnachtsbaum vor einen Kindergarten gestellt hatte, und dafür zu einer Geldstrafe von 3.000 EUR verurteilt wurde, spricht eine überaus deutliche Sprache. Das ist aus der von uns so geschätzten „Freiheit“ geworden, und wir können sicher sein, dass das alles erst der Anfang ist von dem, was noch auf uns zukommt. Es sind die Folgen unserer „Freiheit“, die wir nicht imstande waren zu leben, weil wir letztlich nicht zwischen „gut“ und „böse“ zu unterscheiden vermögen, sie enden in der Diktatur.
Wenn wir dem Gott der Bibel nicht den ersten Platz in unserem Leben einräumen
Wenn wir dem lebendigen und liebenden Gott der Bibel in unserem Leben nicht den ersten Platz einräumen und auf ihn hören, wird uns unsere „Freiheit“ letztlich dahin führen, wo wir eigentlich gar nicht hin geführt werden wollten. Wer hingegen Gott den ersten Platz in seinem Leben einräumt, dem wird Gott helfen, diese versteckten Fallen zu erkennen und zu vermeiden.
Deshalb ist es so wichtig, dass Christen aufwachen und beginnen zu erkennen, wo wir heute stehen und was noch alles auf uns zukommen wird, wenn wir uns nicht rechtzeitig dagegenstellen, dem Gott der Bibel glauben, ihn verehren und uns auch zu ihm bekennen.
Wo immer unser Verständnis von „Freiheit“ von uns verlangt, dass wir das tun, was Gott verbietet, bedeutet das, dass wir uns dem widersetzen müssen, was immer es ist und was immer es kostet. Denn nur so können wir uns der Entwicklung unserer Zeit entgegen stellen und der Versuchung entgehen. Wenn wir es nicht heute tun, wird der Preis, den wir dafür zahlen noch höher werden, je länger wir uns weigern, uns dem Zeitgeist zu widersetzen. Wir können zwar mit dem Strom der Zeit schwimmen, aber früher oder später bezahlen wir dafür den Preis. Denn so wie ein römischer Kaiser keine Ausnahme duldete und auch von Christen eine Huldigung verlangte, genau so werden auch die „Götzen“ unserer „Freiheit“ immer mehr darauf drängen, wenn wir sie gewähren lassen und uns nicht früh genug dagegen wehren.