01.05.2019

Die Juden in der Heilsgeschichte Gottes

Gott hat das Volk der Juden dazu ausersehen, die Völker der Erde durch dieses Volk zu segnen. Das ist im Kern das Geheimnis der Auserwählung Israels. In der Bibel heißt es dazu in 1. Mose 12,3: "In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden".  Wer das verstanden hat, kann niemals gegen das Volk der Juden sein. Es ist wichtig, dass wir das wissen. Denn wir wissen, wie oft in der Geschichte der Menschen es dazu kam, dass Juden gehasst und vertrieben wurden, bis die Verfolger anschließend feststellen mussten, dass sie damit auch den Segen Gottes 'vertrieben' hatten.

"Das Eintreten für die Juden und ihren Staat ist Christenpflicht. "
Peter Hahne (geb. 1952), ZDF-Nachrichten-Moderator, Bestsellerautor

Warum erwählte Gott ausgerechnet das Volk der Juden zu seinem?

Im fünften Buch Mose, Kapitel 7, Verse 7-8, heißt es dazu: "Nicht weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern – sondern weil ER euch geliebt hat und damit ER seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat." Israel ist ein kleines Volk und hat dennoch eine große Bestimmung für die ganze Menschheit. So handelt Gott. Er macht Israel zum Segensvolk für die Welt. Der 'jüdische Genius' ist bis heute führend in Kunst und Wissenschaft. In Medizin, Technik und ganz besonders in allen Bereichen der Erfindungen und Entdeckungen. Denken wir nur an die vielen Nobelpreisträger von Albert Einstein (Physik 1921) über Elfriede Jelinek (Literatur 2004) und Gustav Hertz (Physik 1925) bis Robert Lefkowitz (Chemie 2012) – sie alle waren bzw. sind Juden. Was Gott verspricht, das hält er. Gott ist ein schöpferischer Gott, er braucht keine perfekten Verhältnisse und erst recht keine perfekten Menschen, um zu seinem Ziel zu kommen, oder um die Menschheit durch sein Volk der Juden zu segnen. Was er sich vornimmt, das geschieht.

"Das Heil kommt von den Juden."
Die BIBEL, Johannes 4,22

Wer sich diesem Willen und Wirken Gottes in den Weg stellt, wird scheitern. Das zeigt uns vor allem die Geschichte des 20. Jahrhunderts, in der die Nationalsozialisten glaubten, das Volk der Juden ausrotten zu können. Gleiches erlebten die arabischen Armeen, als sie im Jahr 1948, am Tag der Staatsgründung Israels, dem Judenstaat den Krieg erklärten und aufmarschierten, um Israel zu vernichten. Wir wissen, wie die Geschichte ausging. Israel siegte nicht nur, sondern gewann in diesem und den nachfolgenden beiden Kriegen sogar beträchtliche Gebiete dazu. Damals staunte die ganze Welt über die Siege Israels gegen die arabische Übermacht.

"Warum ist die Welt so für die Palästinenser? Weil sie die Palästinenser liebt? Nein, weil sie gegen die Juden ist."
Ephraim Kishon (1924–2005),
weltbekannter Schriftsteller, Bestsellerautor

Israel – das den Juden verheißene Land

Es gibt in 1. Mose 12,1-3 eine Verheißung Gottes für das Volk der Juden, von der Ausleger der Bibel sagen, dass sie sich in jedem Fall heilsgeschichtlich erfüllen wird. Abraham bekommt von Gott Land zugewiesen, gleichzeitig wird ihm verheißen, dass ein großes, gesegnetes Volk aus ihm hervorgehen wird. Alle, die diesem Volk wohltun, sollen gesegnet werden, und alle die ihm Böses antun, sollen verflucht werden. Der Segen Gottes aber, mit dem die Juden gesegnet werden, soll zum Segen werden für die ganze Menschheit. Das sind gewaltige Worte, die in der Geschichte der Menschheit aber bereits oft ihren Widerhall gefunden haben. Wie wir wissen, sind diese und viele andere Verheißungen bereits in Erfüllung gegangen und werden vor allem noch weiter in Erfüllung gehen, wenn Jesus Christus wieder zurück auf diese Erde kommt, wie er es verheißen hat.

In 2. Mose 19,5-6 bestimmt Gott sein Volk zu heiligen Priestern und Königen für die Menschheit. Diese Verheißung ist an eine Bedingung geknüpft, dass das Volk der Israeliten Gott gegenüber gehorsam ist. Inzwischen haben auch viele Juden begonnen, an Jesus Christus zu glauben und wurden so auch weiter zum Segen für diese Welt. Endgültig wird sich diese Verheißung aber erst dann erfüllen, wenn nach der Wiederkunft Christi 144.000 jüdische Menschen mit Christus gemeinsam die Völker der Erde regieren werden (vgl. Offb 7,4-8).

"Ja, der Herr lässt alle Völker vereint gegen Jerusalem in den Krieg ziehen. (...) Doch dann wird der Herr selbst gegen diese Völker in den Kampf ziehen, so wie er es schon früher getan hat."
Die BIBEL, Sacharja 14, 2-3

Die zehn besonderen Gaben Israels und ihr Segen für die Welt

In Römer 9,4-5 zählt Paulus insgesamt zehn identitätsstiftende Merkmale oder Begabungen auf, die Gott Israel gegeben hat, damit das Volk der Juden für alle Völker und Generationen der Erde ein Segen sein kann. Diese zehn Merkmale sind:

    Israels Auserwählung,
    die Teilhaberschaft am Titel Israeliten,
    die Teilhaberschaft am Titel "Erstgeborener Gottes",
    die "Herrlichkeit", d. h. der Glanz der Anwesenheit Gottes,
    die Bundesschlüsse, d. h. die Bundeszusagen Gottes an die Erzväter,
    die Gesetzgebung, d. h. die Gebote,
    der Gottesdienst,
    die Verheißungen,
    die Erzväter,
    Christus.

Von der Ablehnung Israels durch die Völker der Erde

Jede Erwählung weckt Neid. Das sagt uns die Bibel und das wissen wir auch aus Erfahrung. König Saul wurde neidisch auf David. Josefs Brüder waren neidisch auf Josef. Die Philister waren neidisch auf Isaak und die Völker der Erde beneiden Israel. Diese Ablehnung Israels zeigt sich durch die gesamte Weltgeschichte hindurch, seit es das Volk der Juden gibt. Sie ist sogar in der Kirchengeschichte zu finden, insbesondere aber im Islam. Seit Khomeinis gewaltsame Machtergreifung im Iran im Jahr 1979 ist die antijüdische Stimmung unter den islamisch geprägten Ländern immer militanter geworden. Das zieht sich herauf bis in unsere Zeit.

Heilsgeschichtlich gesehen geht es bei diesem Hass auf Israel darum, den biblischen Heilsplan zu stören und – wenn möglich – zu zerstören. Doch das ist aussichtlos. Das hat Gott in der Geschichte immer wieder gezeigt. Zwar lässt er die Völker eine Zeit lang wüten und sich gegen Israel erheben, dann greift er ein und nimmt die Geschicke seines Volkes wieder in seine Hand. Denn was Gott sich vornimmt, ist nicht aufzuhalten. Deshalb schadet sich jeder selbst, der sich gegen Israel stellt oder ihm Böses wünscht.

Die große Bedrängnis und der Ansturm der Völkerheere

Als von Gott auserwähltes Volk ist und bleibt Israel ein Fremdkörper in unserer Welt. Der immer aggressiver werdende militante Islam richtet sich zwar zuallererst gegen die Juden, letztlich aber auch gegen Christen. Israel hat 1950 und 1980 Jerusalem zur Hauptstadt erklärt. 1988 erklärte auch die PLO Jerusalem zur Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaates. Das alles zeigt, was die Propheten der Bibel schon vor vielen hundert Jahren wussten. Jerusalem wird immer mehr zum "Taumelbecher" und zum "Laststein", an dem sich die Völker der Erde jedoch wund reißen werden, insbesondere dann, wenn sie sich gegen Jerusalem versammeln (vgl. Sach 12,2-3).

"Glaubt an Gott und glaubt an mich!"
Die BIBEL, Worte Jesu, Johannes 14,1

Im zweiten Psalm wie auch in der Offenbarung (vgl. Offb 16,12-16) wird uns davon berichtet, dass eine Zeit kommen wird, in der sich alle Herrscher der Welt zu einem letzten Kampf gegen Israel und den wiederkommenden Christus versammeln werden. Aus dem Buch Daniel wissen wir, dass sich ein besonderer Herrscher an die Spitze dieser Weltrevolte stellen wird (vgl. Dan 7,24-25). Er wird in Jerusalem residieren, viele aus Israel zum Glaubensabfall verführen und sich als Gott verehren lassen (vgl. 2Thess 2,3-4). Wer ihn nicht anerkennt, der wird getötet werden, so sagt es uns die Bibel (vgl. Offb 13,7). Die Zeit, in der das geschehen wird, bezeichnet die Bibel als die große Bedrängnis, die in Daniel, Kapitel 12, Vers 1, für Israel angekündigt ist. Auf dem Höhepunkt dieser "großen Trübsal", wie diese Zeit in der Bibel auch genannt wird, wird Jesus Christus wiederkommen und zusammen mit den wieder lebendig gemachten jüdischen Märtyrern eingreifen und die versammelten Israel- und Christusfeinde vernichten (vgl. Offb 19,11-21).

Israel nach der Wiederkunft Jesu Christi

Davon spricht Jesus Christus in seiner sogenannten "Endzeitrede". Da sagt er, dass das jüdische Volk bestehen wird bis in die Zeit der Vollendung dieses Zeitalters (vgl. Mt 24,34). Jesaja schaut noch weiter, er verheißt Israel, dass es solange Bestand haben wird wie die neue Schöpfung selbst (vgl. Jes 66,22). Der Grund dafür liegt in den Verheißungen, die Israel von Gott erhalten hat, aufgrund denen das Volk der Juden das Segensvolk für alle Menschen sein und als ein heiliges Priestervolk die Menschheit einmal regieren soll. Damit wird sich endgültig erfüllen, was Jesus am Jakobsbrunnen zu der Samariterin sagte, als er folgende Worte sprach: "Das Heil kommt von den Juden." (Joh 4,22)

Die Geschichte des Antisemitismus, des Judenhasses, geht nicht nur vom Islam aus, sondern ist leider auch eng mit der christlichen Kirchengeschichte verbunden. In den christlichen Urgemeinden waren jüdische Christen und gläubige Heiden eine Einheit durch ihren gemeinsamen Erlöser Jesus Christus. Doch schon 100 Jahre nach dem Tod Jesu gab es die Ansicht, dass die Juden von Gott verstoßen seien und die Kirche nun die legitime Nachfolgerin des Volkes Gottes sei. Die Juden wurden dagegen des "Gottesmordes" beschuldigt. Tatsächlich sagt das Neue Testament aber etwas ganz anderes. Da heißt es: "Denn Herodes Antipas, der Statthalter Pontius Pilatus und das Volk Israel haben sich gegen Jesus, deinen heiligen Knecht, den du gesalbt hast, verschworen." (Apg 4,27)

"Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Mein Gott, auf dich vertraue ich."
Die BIBEL, Psalm 25,1-2

Jesus Christus ist für die Sünden der Menschheit gestorben, deshalb ist auch jeder von uns – ganz gleich, ob Jude oder Römer, Christ oder Heide – für den Tod Christi mitverantwortlich. Jesu Auftrag war es, in diese Welt zu kommen und für die Sünden dieser Welt am Kreuz von Golgatha zu sterben, um uns von unserer Schuld und der ewigen Verdammnis zu erlösen. Wer diese Grundwahrheit verstanden hat, wird nie mit dem Finger auf Israel zeigen. Vielmehr wird er Jesus Christus dafür dankbar sein und das auch mit seinem ganzen Leben zum Ausdruck bringen.

Viele Christen wie auch viele Vertreter der christlichen Kirche haben zumindest lange Zeit behauptet, die Christenheit hätte Israel als das Volk Gottes abgelöst. Die Juden hätten durch die Ablehnung Christi ihre Auserwählung verloren. Diese Meinung wird auch als "Enterbungslehre" bezeichnet. Diese Enterbungslehre hat in Deutschland wie auch in vielen anderen christlichen Ländern eine lange und traurige Geschichte des Antisemitismus mit sich gebracht. In der Bibel, in Römer 11,11 allerdings steht: "Sind sie so tief gefallen, dass sie hoffungslos verloren sind? Nein, auf keinen Fall! Sondern ihr Ungehorsam führte dazu, dass auch die anderen Völker gerettet werden, um damit zugleich auch die Eifersucht der Juden zu wecken." So argumentiert Paulus und fügt damit gleich noch zwei wichtige Aussagen hinzu:

1.    Das Volk Israel ist noch immer das Volk Gottes.

2.    Die Ablehnung Christi als Messias durch die Juden bewirkt, dass nun den Heiden die frohe Botschaft verkündet werden sollte.

Paulus vergleicht das Verhältnis der Juden und Christen zu Gott mit einem Ölbaum: Das Volk Israel ist ein edler Ölbaum, der in Gott verwurzelt ist. Durch den Unglauben wurden einige Zweige aus diesem Baum herausgebrochen. An die Stelle der herausgebrochenen Zweige sind Zweige eines wilden Ölbaumes eingepfropft worden, das sind wir "Heiden", die zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind. In Vers 18 ist dann noch eine dringende Warnung ausgesprochen. Es heißt hier: "Bildet euch aber deshalb nicht ein, besser als die herausgebrochenen Zweige zu sein!" (Röm 11,18)

Niemals sollen Christen herablassend gegenüber den Juden sein, denn "wenn Gott bereit war, dich, der du ursprünglich Zweig eines wilden Ölbaums warst, seinem guten Baum einzupfropfen – was wider die Natur wäre –, wie viel lieber wird er die Juden wieder in den Baum einpfropfen, zu dem sie eigentlich gehören." (Röm 11,24) Leider haben sich das viele Christen bis heute noch immer nicht zu Herzen genommen und haben deshalb auch viel Leid verursacht, beim Volk Israel, aber auch bei sich selbst, denn Gottes Verheißungen gelten bis heute.

Was noch geschehen wird

Viele sehen die Entwicklung, die derzeit im Nahen Osten geschieht, mit großer Sorge. Die Bibel spricht aber davon, dass noch viel schlimmere Ereignisse geschehen werden. Die Gefahr eines großen Krieges wächst von Jahr zu Jahr. Spätestens seit den verheerenden Anschlägen vom 11. September 2001 wissen wir auch, wie schnell große Ereignisse ganze Kontinente in Angst und Schrecken versetzen können. Ein mit Atombomben bewaffneter Iran würde diese Gefahr noch um ein Vielfaches erhöhen. Deshalb stellt Amerika sich gegen diese Pläne. Die Länder Europas allerdings gehen nicht mit und stehen weiter auf der Seite des Iran, von dem Israel mehr als einmal behauptet hat, dass er alles unternimmt, um in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen.

Das eigentliche Problem der Israelis sind nicht die Palästinenser, sondern die immer realer werdende Atombombe des Iran. Wenn wir die biblischen Prophezeiungen ernst nehmen, können wir davon ausgehen, dass Israel am Ende dieser Entwicklung wieder völlig alleine dastehen wird. Doch Gott wird auf der Seite Israels stehen und dafür sorgen, dass die Geschichte seines Volkes weitergeht.

Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Wo werden wir stehen? Werden wir den Lügen glauben, wie sie uns bereits seit vielen Jahren aufgetischt werden? Oder glauben wir an die heilsgeschichtlichen Prophezeiungen der Bibel, die davon sprechen, dass alles das geschehen muss, bevor Jesus Christus wieder zurück auf diese Erde kommt, um sein Reich aufzurichten? Ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit, der Freude und des Heils. Jeder von uns wird mit dabei sein, der sich für Jesus Christus entscheidet und sein Angebot der Errettung angenommen hat oder noch annimmt.

Das könnte Sie auch interessieren