01.03.2015

Durch Leid zur Freude

Heute gibt es Eltern und sogar Abgeordnete, die gegen das Kreuz im Gerichtssaal oder im Schulzimmer klagen, vor Gericht ziehen und sogar Recht bekommen. Eine Ablehnung des Kreuzes, wie wir sie in unserer Zeit erleben, hat es noch nie gegeben. Dass sich Moslems und Atheisten in diesem Kampf gegen das Kreuz einig sind, sollte uns zu denken geben. Vor allem denjenigen, die nach den aktuellen weltpolitischen Entwicklungen und Terroranschlägen noch immer der Meinung sind, dass Christen und Moslems zu ein und demselben Gott beten. Das stimmt nicht. Das Kreuz ist der Beweis dafür.

Warum wird das Kreuz abgelehnt?

Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott der Juden und Christen, der ewige und einzige Gott hat sich in seinem Sohn Jesus Christus ans Kreuz nageln lassen und hat uns in der Radikalität seiner göttlichen Liebe und Hingabe gezeigt, wie sehr er selbst betroffen ist von unserem Leid und unserer Sünde ja, so sehr, dass er selbst darunter leidet. Tausende von Menschen können bezeugen, wie sich die Botschaft der Liebe Jesu Christi in den schwierigsten Lebenslagen bewahrheitet hat. Als sich nach dem Zusammenbruch des Kommunismus im Jahr 1989 Theologen Mittel- und Osteuropas in Dublin zu einem Kongress trafen, waren unter ihnen auch viele, die an ihren Körpern noch die Spuren des Martyriums in kommunistischen Gefängnissen und Gefangenenlagern trugen. Sie erzählten, was ihnen das Kreuz in dieser schwierigen Zeit bedeutete. Der Erzbischof von Prag bekannte z. B., dass er erst durch das Martyrium, das er selbst erleiden musste, begriffen habe, was Jesus für uns durchlitten hat. Diese Erkenntnis, so sagte er, habe ihn immer wieder mit solcher Freude erfüllt, dass er dadurch das Gefühl der Überflüssigkeit, Frustration und Sinnlosigkeit überwinden konnte.
Im Glauben an das Kreuz Jesu fanden sie die Kraftquelle, aus der sie den Mut zum Überleben schöpften, die sie vor Resignation und Abfall bewahrte. Diese Bedeutung des Kreuzes Jesu kann allerdings nur der verstehen, der die Realität des Bösen in seiner ganzen Härte und Brutalität erkennt. Erst dann erkennen wir, welche Mächte durch Jesus am Kreuz überwunden werden mussten, um den Tod zu besiegen.

„Wer mir folgen will, muss sich und seine Wünsche aufgeben, sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. "
Worte Jesu in der BIBEL, Matthäus 16,24

Vom Leid dieser Welt

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie viel Leid in jeder Sekunde unseres Lebens auf dieser Welt erlitten wird? Dass noch immer 18.000 Kinder an Unterernährung oder vermeidbaren Krankheiten sterben? Oder denken wir an die Opfer von Kriegen, die oft so sinnlos sind, dass Menschen daran verzweifeln. Oder an das Leid, das durch Verbrechen, Vergewaltigungen, Morde und Geiselnahmen verursacht wird. Es schreit zum Himmel. Schuld daran ist vielfach der Mensch selbst. Denken Sie an die Opfer fanatischer Moslems die derzeit in vielen Teilen der Welt leiden. Frauen in Nigeria, Kamerun, Syrien, Irak. Es sind von religiösem Wahn irregeleitete Menschen, die dieses Leid verursachen. Doch Menschen haben nun mal ihren freien Willen und können damit Gutes und auch Böses tun. Selbst wenn sie von anderen zum Bösen verführt werden, was sie tun, ist dennoch böse auch wenn sie selbst vielleicht gar nicht verstehen, was sie tun. Als Jesus für die betete, die ihn gekreuzigt hatten, sagte er: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" Sagt das nicht schon alles?

„Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, eine Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft."
Die BIBEL, 1. Korinther 1,18

Doch warum gibt es das Böse in der Welt?

Dass es „Das Böse" in dieser Welt gibt, wird keiner bestreiten. Die Bibel lässt aber auch keinen Zweifel daran, dass das Böse nichts anderes ist als eine Person, die mit ihren Helfern die Menschen verführt und sie mit vielerlei Betrügereien und Lügen zu ihren bösen Handlungen antreibt. Das können Verlockungen, Ideologien und sogar Religionen sein, wie das aktuelle Zeitgeschehen wieder einmal beweist. Viele Menschen fragen sich, wie der gütige Gott, den Jesus Christus uns gezeigt hat, das alles zulassen kann. Doch das ist einfacher zu beantworten, als viele vielleicht meinen. Es ist der freie Wille des Menschen, der es ihm ermöglicht, zwischen Gut und Böse zu wählen. Er macht einerseits den Menschen zu einem freien, vernunftbegabten Wesen und gibt ihm andererseits auch die Möglichkeit, das Böse zu wählen. Wenn wir wissen, dass es da noch eine „Macht des Bösen" gibt, die, wie die Bibel sagt, ständig darauf aus ist, uns Menschen mit allerlei Lügen und Betrügereien zu verführen, ist es leicht vorstellbar, dass wir uns verführen lassen. Nicht selten sogar deshalb, weil wir glauben, damit etwas Gutes zu tun, wie das z. B. derzeit bei den fanatischen „Gläubigen" in Nahen Osten der Fall ist. Die Folgen jedoch sind verheerend. Es kommt zu Streit, Krieg, Vergewaltigungen, Menschenraub, Mord und unsagbarem Leid der Opfer. Für den Schriftsteller und Philosophen C. S. Lewis ist das Böse nichts anderes als das „verdorbene Gute". Ähnlich sagt es auch Norman L. Geisler. „Dunkelheit", so schreibt er, „ist nicht Nichts, sie ist die Abwesenheit von Licht, wie Krankheit die Abwesenheit von Gesundheit und Tod die Abwesenheit von Leben ist."

„Das Kreuz ist den Menschen der letzten Jahrtausende als Marterpfahl der Hinrichtung bekannt und als Wahrzeichen der Opferbereitschaft. Nur wenige haben darin das uralte Zeichen des Treffpunkts erkannt, an welchem die von oben einbrechende Liebesordnung den Weg der Weltgesetze überschneidet."
Waldemar Bonsels (1880 - 1952), deutscher Schriftsteller

Ein Mensch kann zwischen Gut und Böse wählen. Er kann auch dazu verführt werden, das Böse zu wählen. Sünde ist, so gesehen, eine Form des Missbrauches des freien Willens. Augustinus sagt: „Es kommt immer darauf an, wie des Menschen Wille geartet ist. Wenn er verkehrt ist, wird er auch verkehrte Entscheidungen treffen; ist er richtig, werden sie nicht nur unschuldig, sondern obendrein lobenswert sein. Denn in allen Regungen lebt ein Wille, ja mehr noch; sie alle sind nichts anderes als Willensregungen."

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