01.07.2015

Europas Freiheit ist in Gefahr

Grundsätzlich geht die Bibel davon aus, dass der Mensch verantwortlich ist für sein Handeln. Doch erst in dem Moment, wo ein Mensch sich für Gott entscheidet, wird er frei, das Gute zu tun. Weil er erst dadurch frei wird von seinen Bindungen eines falschen Denkens. Frei auch von falschen, betrügerischen Mächten, seien es menschliche oder okkulte Mächte, Abhängigkeiten von Drogen, Süchten, falsche Gewohnheiten, Ängste oder Einbildungen. Von all dem kann ein Mensch frei werden, wenn er sich dem einen, wahren Gott der Bibel öffnet, sein Angebot der Errettung durch Jesus Christus annimmt und seine Weisungen befolgt. Deshalb lautet die Botschaft der Bibel: „Wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit." In diesem Sinn war das Evangelium Jesu Christi eine gigantische, welthistorische Befreiungsaktion. Das lässt sich am deutlichsten erkennen, wenn wir sehen, in welchen Ängsten und Abhängigkeiten von irgendwelchen Götzen andere Völker bis heute leben. Christen, die in Ländern wie den Philippinen, Nepal oder unter den Indios leben, berichten immer wieder von den Ängsten, von denen die Menschen dort gequält werden und welch ein Aufatmen beginnt, wenn sie zum Glauben an Jesus Christus kommen. Der Politikwisschenschaftler Larry Siedentop, selbst kein Christ, stellt nüchtern fest, dass durch Jesus der Wille und das Bewusstsein des Einzelnen befreit wurden. Heute machen wir uns wahrscheinlich nur schwer eine Vorstellung darüber, wie sehr die antike Gesellschaft davon geprägt war, dass verschiedene Gruppen von Menschen unterschiedlichen Wert hatten. Ein großer Teil der Bevölkerung war versklavt oder galt als minderwertig, weil sie entweder der falschen gesellschaftlichen Schicht angehörten oder ganz einfach Frauen waren. Genau das Gleiche sehen wir bis heute in Indien und bei vielen arabischen oder afrikanischen Völkern. In den Ländern Europas und Amerikas hingegen ist die Situation völlig anders und das seit vielen Jahrhunderten. Grund dafür ist eine Entwicklung, die aus dem christlich-jüdischen Denken kommt und auf die Bibel zurückgeht, in der die Gleichwertigkeit aller Menschen festgeschrieben ist.

Von der Würde des Menschen

Die Würde jedes Menschen ist in der Bibel mit seiner Gottesebenbildlichkeit begründet. Bereits auf den ersten Seiten der Bibel ist davon die Rede, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Durch die alttestamentlichen Zehn Gebote erhält diese Würde des Menschen dann auch ihren Schutz. Im Gebot „Du sollst nicht töten!" (2. Mo. 20,13) geht es um das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Im Gebot „Du sollst nicht stehlen!" (2. Mo. 20,15) ist das Recht auf persönliches Eigentum festgeschrieben. Im Neuen Testament betont Jesus dann noch einmal die Gleichheit aller Menschen vor Gott, wenn er sagt: „Nur einer ist euer Meister, ihr alle seid Brüder." (Mt. 23,8)

Die zwölf Artikel aus dem Jahr 1525

Als erste Niederschrift von Menschenrechten in Europa gelten die „Zwölf Artikel von 1525". Diese zwölf Forderungen, die im März des Jahres 1525 in Memmingen ein „Bauernparlament" erhob, das sich aus einer „Christlichen Vereinigung" heraus gebildet hatte, leiteten eine Wende in der Geschichte ein. Alle diese Forderungen waren christlich motiviert und wurden mit Bezug auf die Bibel erhoben.

„Es waren schöne glänzende Zeiten, wo Europa ein christliches Land war, eine Christenheit diesen menschlich gestalteten Erdteil bewohnte."
Novalis (1772 - 1801), deutscher Lyriker

Moderne Menschenrechtserklärungen

In der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika vom 4. Juli 1776 wurden dann erstmals in einem offiziellen staatlichen Dokument allgemeine Menschenrechte postuliert. Dabei beriefen sich auch diese Verfasser eindeutig auf den christlich-jüdischen Gott der Bibel. In der Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UNO) vom 10. Dezember 1948 spiegelt sich ebenfalls das christlich-jüdische Menschenbild wieder. Es heißt hier in Art. 1: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen (...)". Erst in neuerer Zeit beginnen sich Menschenrechtserklärungen inhaltlich von ihrem christlichen Ursprung zu entfernen, weshalb auch zu befürchten ist, dass in Zukunft immer mehr neue Menschenrechte formuliert werden, die dem christlichen Geist widersprechen und deshalb abgelehnt werden müssen, wie das z. B. beim „Recht" auf Abtreibung, Euthanasie, Selbstmord oder der schrankenlosen sexuellen Freizügigkeit und dem von atheistischen Humanisten geforderten Verbot religiöser Kindererziehung der Fall ist, in dem von einem „Recht" des Kindes, ohne religiöse Erziehung aufzuwachsen, die Rede ist.

„Wer meine Botschaft hört und an den glaubt, der mich gesandt hat, der wird ewig leben. "
Worte Jesu der BIBEL, Johannes 5,24a

Besinnung auf die  Geschichte

Dieser Wandel sollte uns zum Nachdenken bringen. Wir sollten uns fragen, welche Auswirkungen die verschiedenen Menschenbilder auf den einzelnen Menschen und auf die Gesellschaft als Ganzes haben. Das christliche Menschen- und Weltbild jedenfalls steht in der Geschichte da als eines, das den Gesellschaften, die danach lebten, einen unermesslichen Segen bescherte, das Zusammenleben zivilisierte, die Menschen aus Knechtschaft befreite und sie immer wieder neu dazu befähigte, Gutes zu tun. Das gilt bis heute: Wer Ehrfurcht vor dem Schöpfer hat und sich zu den daraus entstehenden Pflichten bekennt, erfährt den Segen Gottes, von dem in der Bibel die Rede ist. Wo immer das geschieht, können Menschen in unserer Zeit als souveräne Bürger ihren Willen frei äußern und im guten Miteinander leben. Das setzt Produktions- und Innovationskräfte frei, die es den europäischen Völkern ermöglicht haben, zu dem Wohlstand zu gelangen, den wir heute kennen. Beinahe alles, was uns heute lieb und teuer ist, entstand in den Ländern, die sich an dem biblischen Leitbild orientierten. Der amerikanische Soziologe Prof. Alvin J. Schmidt, der am Illinois College lehrt, hat in einer umfangreichen Forschungsarbeit dargelegt, wie das Christentum der wissenschaftlichen Forschung den Weg geebnet hat, den Grundstein zur Bildung für breite Bevölkerungskreise frei machte, das Frauenbild veränderte, die Fürsorge für andere und das Gesundheitswesen etablierte und alle Bereiche des Lebens inspirierte und positiv veränderte. „Barmherzigkeit und das Streben nach Gerechtigkeit wurden erst durch die Bibel zu einer die Gesellschaft prägenden Kraft", schreibt Alvin J. Schmidt, in dem Buch „Wie das Christentum die Welt veränderte". Wir tun also gut daran, wenn wir uns dessen bewusst werden und uns daran erinnern – vor allem heute, am Vorabend des Rückfalls in vorchristliche Ansichten, wo wieder das Recht des Stärkeren gilt und die Zehn Gebote der Bibel immer mehr in die Bedeutungslosigkeit zurück gedrängt werden.

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