01.03.2012

Gebet zur Buße – was ist das?­

Als die ersten Christen, die ja ganz aus dem Judentum kamen, hörten, dass sich ein römischer Hauptmann mit seinem ganzen "Haus" Jesus Christus zugewandt hatte und gleich darauf mit großer Freude erfüllt worden war, konnten sie das zunächst nicht verstehen, weil es sich nicht um einen Juden handelte. Dann aber, so lesen wir in der Bibel, "... beruhigten sie sich und verherrlichten Gott und sagten: Dann hat Gott also auch den Nationen die Buße gegeben zum Leben." (Apostelgeschichte, Kapitel 11, Vers 17)

Buße, wie Gott sie sich gedacht hat, wird von ihm gegeben und führt zum Leben.

Buße wird von Gott geschenkt, ist eine seiner kostbaren Gaben an uns Menschen und führt zum Leben. Damit ist nicht irgendein Leben gemeint, sondern das sinnvolle, erfüllte, lohnende, fruchtbare, gesegnete irdische Leben, das in der Ewigkeit eine noch bessere Fortsetzung finden wird. Das Wort "Buße" ist die in unserem Sprachraum so ungünstig gewordene Übersetzung des griechischen Wortes Metanoia, das heißt soviel wie "Sinnesänderung" oder "Sinneswandel". Metanoia, dieser Ausdruck erinnert Sie vielleicht an das Wort Metamorphose. In einer Metamorphose geht es um die Umwandlung der Gestalt. Bei einem Schmetterling spricht man z. B. von einer Metamorphose, wenn er sich von der Raupe zum Schmetterling wandelt. So wie sich beim Schmetterling die Gestalt verwandelt, verwandelt sich beim Menschen, der die "Metanoia" und damit den Segen der Buße erlebt, die Gesinnung, die Denkweise. Damit ist aber nicht nur eine bloße Meinungsänderung gemeint. Unter Sinnesänderung verstanden die frühen Christen weit mehr als die Rücknahme einer Entscheidung, die man fälschlicherweise getroffen hat. Wenn der Schmetterling eine Metamorphose erfährt, dann wandelt er sich von einer Raupe zum Schmetterling. Er hat dann ein völlig anderes Wesen – eine ganz erstaunliche Veränderung! Genauso sollte es bei der Buße sein.

Das Denken – die innerste Schaltzentrale

Unser Denken ist so etwas wie die innerste Schaltzentrale unseres Lebens, das Machtzentrum, das "Rathaus". Das ist – um es im Bild von Staaten und Städten auszudrü­cken – Rom, Berlin, Paris, Washington, Moskau. In diesen Städten wird die eigentliche Politik gemacht, hier entstehen
Gesetze und Prinzipien. Genau so ist es in meinem Leben. Denn auch in meinem Leben wird regiert, befohlen, veranlasst, bestraft und belohnt.

Was in meiner Schaltzen­trale geschieht, wirkt sich auf mein ganzes Leben aus

Die Denkweise, die Gesinnung, das ist die Zusammenfassung und Verdichtung meiner tiefsten Überzeugungen, meiner Lebensziele, meiner Grundeinstellung Gott und dem Leben gegenüber. Im Normalfall verteidigt jeder Mensch diese Schaltzentrale, diese innerste Festung mit Zähnen und Klauen. Denn wir wollen uns von niemandem so weit ins Leben hineinreden lassen, dass sich daraus eine Änderung ergibt. Im Gegenteil; wir wollen auf jeden Fall unsere eigenen Herren bleiben! Selbst wenn es in unserem "Land" – und das heißt in unserem Leben – chaotisch aussieht, so möchten wir trotzdem "Herr" bleiben. Das alles ist verständlich und im Prinzip auch richtig.

Gibt es Gründe zur Buße?

Wie sieht es aber aus, wenn wir z. B. wie chaotische, aufständische Rebellen und Terroristen mit Gott im Himmel umgehen? Ist es dann auch noch richtig, wenn wir selbst "Herr" in unserem Haus bleiben, bis unser ganzes Leben vor die Hunde geht? Gott liebt uns zu sehr, als dass er sich nicht um uns kümmern würde. Gott liebt uns auch als Rebellen und Terroristen, nur kann er uns nicht lassen, wie wir sind. Deshalb kommt er in der Gestalt seines Sohnes Jesus Christus bis vor die innerste Tür Ihres und meines Lebens – und fragt, ob er hereinkommen darf. Jetzt liegt es an uns, wie wir darauf antworten. Er bietet uns an, die Schalt- und Machtzentrale unseres Lebens zu übernehmen, um unser Leben aus dem Chaos zu führen. Damit wir nicht weiterhin so dahinleben, bis der Tod uns einholt. Das klingt erschreckend – ist aber so, wenn wir unser Leben ohne Gott leben. Wir leben, doch wir gehen dem ewigen Tod entgegen. Das mögen wir zwar in Frage stellen. Doch die Bibel spricht hier eine ganz eindeutige Sprache.

Aber was geschieht, wenn wir uns auf Gott einlassen?

Erst einmal gilt es, Gott in unser Leben einzulassen. Das nimmt uns Gott nicht ab; diesen Schritt müssen wir gehen. Denn ohne unsere Zustimmung tritt Gott nicht in unser Leben. Wenn wir Gott die Tür unseres Herzens jedoch öffnen und ihn einlassen, tritt er ein – und dann beginnt die Veränderung. Denn das Entscheidende, das wirklich Verwandelnde kommt nicht von uns, sondern von ihm. Er beginnt zu wirken, zu handeln und zu verwandeln. Das ist ein lebenslanger Prozess und ist auch nicht immer ganz einfach, aber es bewirkt, dass wir echte Persönlichkeiten werden. Die Verwandlung beginnt schon in dem Moment, wo Gott in seinem Sohn Jesus Christus in unser Leben eintritt. Das ist verbunden mit der Änderung unseres Denkens, der Buße. Wenn diese Buße echt ist, beginnen wir auf Gott zu hören und ihm Raum zu geben. Damit er beginnen kann, in unserem Leben aufzuräumen, wo es nötig ist, vielleicht auch auszutauschen, zu beenden oder zu entfernen. Was daraus wird, ist Neues – Liebe an Stelle von Hass, Friede anstelle von Streitsucht, Weisheit und Weitblick anstelle von Engstirnigkeit – und jede Menge neuer Aufgaben, Erfüllung im Leben, Sinn und Glück. Mit einem Wort: Verwandlung. Genau diese Art von Buße brauchen wir, wenn unser Leben reich und neu werden soll. Eine "Buße", die tief genug geht und uns von Gott geschenkt werden muss, indem er selbst in unser Leben kommt, um es zu verwandeln – und zwar so, dass es bereits auf dieser Erde reich wird und dann im Himmel mit noch viel größeren Möglichkeiten weitergeführt werden kann. Sind Sie offen und bereit, damit Sie Gott nicht verpassen, wenn er vor Ihrer Tür steht, um Sie zu dieser Verwandlung Ihres Lebens einzuladen?

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