01.11.2018

Gott nutzt auch widrige Umstände, um uns zu helfen

Oft werden tiefgreifende Veränderungen in unserem Leben durch Krisen oder Krankheiten, Schicksalsschläge oder das Verhalten anderer Menschen ausgelöst. Das kann schmerzhaft sein. Doch wie ein Pflug im Acker das Untere nach oben bringt, so bringen Krisenzeiten oft Dinge ans Licht, die wir so vielleicht gar nicht für möglich gehalten hätten.

Auch Christen müssen oft zuerst in Krisen geraten, bevor sie anfangen, sich zu besinnen und ihr Leben zu ändern. Tiefgreifende Lebensveränderungen kommen eben nicht so ohne weiteres zustande, sondern bedürfen oft großer Umbrüche, die zumeist durch Krisen ausgelöst werden. Wer seine Konzentration auf die wesentlichen Dinge des Lebens ausrichten will, muss oft durch Krisenzeiten dazu gezwungen werden. Wenn Gott daraufhin anfängt, mit uns zu reden, ist vieles möglich. Oft allerdings muss er uns zuerst in eine Krise führen, weil wir erst dann auf ihn hören. In diesem Sinn ist es auch zu verstehen, dass Gott widrige Umstände nutzen kann, um uns zu helfen. "Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der Heilige Geist hat mich im Glauben geheiligt und erhalten", schreibt Martin Luther in seinem kleinen Katechismus und zeigt uns damit, wie sehr wir in allem von Gott abhängig sind und selbst unseren Glauben an Gott als ein Geschenk ansehen müssen, für das wir ihm dankbar sein können.

"Gott hat euch dazu auserwählt; er ist treu, und was er verspricht, das hält er auch."
Die BIBEL, 1. Thessalonicher 5,24

Wie hilft uns Gott?

Wenn wir satt sind und es uns gut geht, sind wir Menschen oft gleichgültig und oberflächlich. Das sehen wir nicht zuletzt in unserer Zeit. Wenn hingegen Krisen und Umbrüche in unserem Leben sind, werden wir nachdenklich und oft ist das die Zeit, in der wir empfänglich werden für Gottes Handeln und seine Hilfe. Worin aber besteht diese Hilfe? Davon ist viel in der Bibel geschrieben. Auch Jesus Christus hat uns Menschen in unüberbietbarer Weise noch einmal alles Wesentliche in komprimierter Form klar und deutlich gesagt. Deshalb wissen wir heute, wie verloren wir sind und wie sehr wir Jesus Christus brauchen. Er allein kann uns aus unserer Situation herausretten und uns ein Leben schenken, das über unseren irdischen Tod hinausreicht. Er sagt von sich selbst: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich" (Joh 14,6). Wer sich diesen Vers der Bibel merkt, kennt bereits die Antwort auf die wichtigste Frage im Leben. Es gibt nämlich kein Leben ohne Gott, unserem Schöpfer und den Erhalter des Lebens. Wir verdanken Gott unser Leben und sind genauso tagtäglich darauf angewiesen, dass er als Erhalter unseres Lebens uns dieses Leben schenkt. Unsere Existenz hängt von Gott ab, ob wir Gott anerkennen oder nicht, spielt keine Rolle. Gott ist es, der uns unser Leben geschenkt hat und der es auch erhält (vgl. Ps 104,10-32). Die ganze Schöpfung wird durch die Kraft Christi zusammengehalten (vgl. Kol 1,17). Er allein lässt die Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte (vgl. Mt 5,45).

Gott gibt ewiges Leben denen, die an Jesus Christus glauben

In Christus ist Leben, er ist das Licht der Menschen (vgl. Joh 1,4). Jesus kam auf diese Erde, so sagt es uns die Bibel, damit  wir Leben haben und zwar in voller Genüge (vgl. Joh 10,10). Allen, die ihr Vertrauen in Jesus Christus setzen, wird er auch das Anrecht auf ein ewiges Leben schenken, so wie er es uns versprochen hat (vgl. Joh 3,15-16). Damit ein Mensch sich sicher sein kann, dass er auch nach dem Tod bei Gott weiterleben und dadurch ewig leben wird, muss der Mensch Jesus Christus erkennen, ihm vertrauen und anfangen nach Gottes Willen zu leben (vgl. Joh 17,3). Denn ohne dass Jesus Christus in uns lebt, gibt es kein Leben bei Gott nach unserem irdischen Tod. In Jesu Erzählung vom reichen Mann und dem armen Lazarus (Lk 16,19-31) lebt der Reiche ein angenehmes und unbeschwertes Leben ohne einen Gedanken an Gott zu verlieren, während Lazarus sein ganzes Leben leidet, aber aufgrund dieser Armut die Chance nutzt, Gott anzuerkennen. Erst nachdem beide gestorben sind, erkennen sie, wie schwerwiegend ihre Entscheidungen in ihrem irdischen Leben waren. Der Reiche sieht – leider zu spät –, dass es mehr gibt, als Streben nach Reichtum. Lazarus hingegen wird im Paradies getröstet. Deshalb tun wir alle gut daran, dass wir Krisen nutzen, um über die wichtigen Fragen in unserem Leben nachzudenken und entsprechend richtige Entscheidungen zu treffen. Denn Gott schickt Krisen oft nur, damit wir eine Chance bekommen, ihn zu erkennen und das Angebot der Errettung durch Jesus Christus anzunehmen. 

"Der Herr selbst wird für euch kämpfen, wartet nur ruhig ab!"
Die BIBEL,  2. Mose 14,14

Gott hat uns ein Bewusstsein für die Ewigkeit ins Herz gegeben (vgl. Pred 3,11) und dieses Bewusstsein kann nur durch Gott selbst ausgefüllt werden. Deshalb dürfen wir die Chance, die sich durch Krisen und Umbrüche in unserem Leben auftut, nicht ungenützt verstreichen lassen. Die biblische Geschichte, in der Gott Adam und Eva davor warnt, dass sie an dem Tag, an dem sie Gott ablehnen "des Todes sterben"  (1. Mose 2,17) werden, ist uns allen bekannt, nur handeln wir nicht danach. Weil sie nicht auf Gott gehört haben, ist eingetreten, was Gott ihnen vorausgesagt hat. Sie sind dadurch zwar nicht tot umgefallen. Im Gegenteil: Sie haben weitergelebt, nur in ihnen ist etwas gestorben – nämlich ihre Verbindung zu Gott. Seither gibt Gott uns dieses irdisch begrenzte Leben, dass wir uns für ihn entscheiden und durch Jesus Christus wieder ewiges Leben geschenkt bekommen können. Krisen, Krankheiten und Umbrüche in unserem Leben können der größte Segen sein, wenn wir uns auf sie einlassen und sie als Chance erkennen und Jesus Christus als unseren Erretter annehmen, um den Weg zurück in das ewige Leben bei Gott zu finden. Doch wir müssen zuerst erkennen, dass wir ohne Jesus Christus verloren sind. Genau dafür benutzt Gott, der Schöpfer, Krisen, Krankheiten und Umbrüche. Wie schade, wenn wir diese Gelegenheit verstreichen lassen, bis wir am Ende unseres Leben vor Gott stehen, der uns sagen muss: Ich habe diese Krankheit oder diese Krise in deinem Leben zulassen müssen, weil du anders nicht auf mich gehört hast. Weil ich dich retten wollte, deshalb musste ich auch Schmerz und Leid zulassen. Wie froh können wir aber andererseits auch sein, wenn alles das nicht umsonst war.
Wir wissen, das Leben verlangt uns einiges ab. Vieles, was wir uns wünschen, tritt nie ein. Anderes, das wir nicht möchten, bricht über uns herein und verändert uns. Manche glauben in solchen Lebensphasen, Gott hätte sie vergessen. Doch oft ist es genau das Gegenteil. Gott will uns helfen, will uns auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens aufmerksam machen. Will, dass wir Jesus Christus kennenlernen, der so viel für uns gelitten hat. Es ist eine Tatsache, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens durch verschiedene Phasen geht. In den glücklichen Zeiten ist es leicht, aber wie leicht vergessen wir, gerade in diesen Zeiten Gott dafür zu danken und ihn zu suchen, der es immer nur gut mit uns meint. Wenn wir hingegen in schwierige Phasen unseres Lebens rutschen, fragen wir uns, was hier wohl schief gelaufen ist. Plötzlich fragen wir: Hört Gott nicht? Sieht er nicht? Merkt er nicht, was los ist und wie es mir geht? Hat er mich vergessen? Oder gibt es ihn vielleicht überhaupt nicht? Aber Gott sieht und hört jeden von uns und zwar in allen Lebenslagen und zu allen Zeiten. Er ist gut und treu und verlässt uns nicht. Auch wenn wir durch Phasen von Trauer, Klagen, Warten oder Unfrieden gehen, Gott lässt uns nicht allein, in welcher Lebenssituation wir auch sind.

Lebenskrisen durchstehen

Wer vielleicht gerade eine schwere Phase durchstehen muss, der ist gut beraten, wenn er nach Gott fragt. Bitten Sie ihn, dass er sich Ihnen zu erkennen gibt und Ihnen seinen Plan für Ihr Leben zeigt. Erinnern Sie sich daran, dass Gott unendlich gut ist. Erinnern Sie sich an Bibelworte wie z. B. Jesaja 49,15, wo Gott sagt: "Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen? Bringt sie es übers Herz, das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen? Und selbst wenn sie es vergessen würde – ich vergesse dich niemals!" Suchen und fragen Sie danach, wie Gott Sie gerade jetzt trösten, stärken und erneuern will – und sie werden Gott kennen, lieben und ihm vertrauen lernen. Das aber kann der Anfang eines neuen Lebens sein – eines Lebens mit Gott.

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