01.03.2015

Gottes Wege mit uns Menschen

Das Leben wird oft mit einer Sanduhr verglichen. Wie der Sand in einer Sanduhr, so verrinnt unsere Zeit. Eine Sanduhr jedoch lässt sich drehen und alles beginnt wieder von vorne. Unser Leben hingegen ist einmalig. Es läuft ab und ist dann vorbei. Keiner von uns kann es drehen und von vorn beginnen. Was vorbei ist, ist vorbei! Wir alle wissen das – und trotzdem sorgt sich kaum einer darum. Jean-Pascal Delamuraz, ein sehr beliebter Schweizer Politiker und zweimaliger Bundespräsident (1989 und 1996), sagte bei seinem Rücktritt: „Wenn man jung ist, glaubt man, die Ewigkeit vor sich zu haben, um seine Ziele zu erreichen. Heute merke ich: Dies ist nicht der Fall."

Als Jesus seinen Jüngern ankündigte, dass er leiden und sterben würde, war er nach heutigen Erkenntnissen etwa 33 Jahre alt. Petrus, einer seiner Lieblingsjünger, nahm ihn auf die Seite und sagte: „Gott bewahre, Herr! Das widerfahre dir nur nicht!" (Mt. 16,22) Doch Jesus trat Petrus entgegen, wies ihn zurecht und sagte zu ihm: „Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist." (Mt. 16,23) Diese Worte klingen hart, sehr hart sogar. Aber offensichtlich ging es hier um mehr, letztlich um unsere Erlösung, für die Jesus leiden musste. Insgesamt waren es drei Jahre, die Jesus unter den Menschen wirken konnte, ehe er gekreuzigt wurde. Diese drei Jahre reichten aus, um das zu bestätigen, was die Bibel über ihn sagt: dass er der „Retter der Welt" ist. Ihm haben sich im Laufe der nächsten zwei Jahrtausende Millionen und Abermillionen von Menschen anvertraut. Alle ließen sie sich davon überzeugen, dass sie ihn als ihren Retter brauchen. Deshalb nahmen sie ihn als ihren Erlöser an und konnten am Ende ihres Lebens sagen: 'Wir haben ihm vertraut, jetzt wird Gott uns dafür in sein ewiges Reich aufnehmen, wie er es durch Jesus Christus versprochen hat.'

„Jesus Christus und sonst niemand kann die Rettung bringen. Auf der ganzen Welt hat Gott keinen anderen Namen bekannt gemacht, durch den wir gerettet werden könnten."
Die BIBEL, Apostelgeschichte 4,12

Viele Menschen glauben, dass es unmöglich sei, dass wir nur durch den stellvertretenden Tod Jesu ewiges Leben erlangen können. Doch Jesus sagt eindeutig, dass wir ohne ihn verloren gehen. Wer sich in diesen entscheidenden Fragen nur auf seinen Verstand verlässt, der wird enttäuscht werden. Denn der Weg zum ewigen Leben geht nicht über mehr Wissen, ja nicht einmal über ein besseres Verständnis von Gottes Gedanken, sondern über die Erlösung durch Jesus Christus. Dabei kann es sein, dass wir Gottes Wege nicht immer verstehen. Die Eltern von Kayla Jean Mueller werden Gottes Wege nach dem Tod ihrer Tochter vielleicht auch nicht verstehen. Doch wir können sicher sein: Wer sein Leben Jesus anvertraut, der kann sich darauf verlassen, dass er alles zu einem guten Ziel führt, selbst wenn das Leben nur wenige Jahre dauern sollte. Letztlich gilt, was Jesus sagt: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Aber wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen." (Mt. 16,25)

„Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht."
Die BIBEL, Hebräer 9,27

Leben mit Jesus bedeutet Gewinn

Nun ist die Frage, was es konkret bedeutet, sein Leben zu „verlieren"? Eigentlich nichts anderes, als in jeder Entscheidung nach Gottes Willen zu fragen, nach den Regeln der Bibel zu leben und sich auch angesichts von Anfeindungen nicht darin beirren zu lassen. Wer Jesus vertraut, gewinnt bis zum Schluss immer; wenn nicht in dieser Welt, dann in der nächsten. Wer sich mit der Verfolgung der Christen in der Geschichte befasst, wird feststellen, dass es Christen gab, die tatsächlich für ihren Glauben getötet wurden. Doch oft waren es gerade diese Märtyrertode, die dazu geführt haben, dass die christliche Botschaft sich ausgebreitet hat und dadurch ganze Länder christianisiert wurden. Es können aber auch ganz andere Wege sein, die Jesus wählt um durch das Leben seiner Jünger zu sprechen. In der Geschichte gibt es viele Beispiele.

William Booth – und sein weltweites Werk

Als der 1829 in Nottingham in England geborene William Booth im Jahr 1912 starb, war das von ihm gegründete Werk der „Heilsarmee" bereits in 58 Ländern der Erde tätig: von Island bis Südafrika, von Kanada bis Neuseeland. Heute ist diese wohltätige christliche Organisation in mehr als 100 Ländern aktiv und zählt aktuell mehr als 1,5 Millionen Mitglieder. In all diesen Ländern verbreitet sie das Evangelium von Jesus Christus, mittlerweile in 138 Sprachen. Gleichzeitig baut und unterhält sie Kindergärten und Schulen, Lehrerseminare, Kinderheime und Kindertagesstätten, Heime und Zentren für Alkoholiker, Seniorenheime und Krankenhäuser. Vielen Tausenden von Menschen wurde dadurch geholfen. Wobei alles damit anfing, dass William Booth Gottes Angebot der Errettung annahm und anfing, Jesu Worte ernst zu nehmen und danach zu handeln.

„Die Größe der Macht des Menschen ist das Maß seiner Hingabe."
William Booth (1829 - 1912), Gründer der Heilsarmee

William Wilberforce – und sein 20 Jahr dauernder Kampf

Als der 1759 geborene englische Parlamentarier William Wilberforce zum Glauben an Jesus Christus kam, stand für ihn fest, dass er sich für das Gute einsetzen wollte. Im Jahr 1787 schrieb er in sein Tagebuch: „Der allmächtige Gott hat mir zwei Ziele gesetzt: die Abschaffung der Sklaverei und die Besserung der Sitten in England." Dann begann ein wahrer Kampf, der mehr als 20 Jahre dauern sollte, bis es William Wilberforce schlussendlich gelang, das englische Parlament für die Abschaffung des Sklavenhandels zu gewinnen. Damals musste er viele Anfeindungen erdulden; doch sein unermüdliche Einsatz führte zum Erfolg und William Wilberforce ging in die Geschichtsbücher ein. Als tief gläubiger Christ war er gegen die Ungerechtigkeit aufgestanden und schließlich konnte der Kampf für die weltweite Abschaffung der Sklaverei zum Erfolg geführt werden.

Lew Wallace – und die fantastische Geschichte seines Lebens

Lew Wallace (1827 - 1905) war ein Skeptiker und überzeugter Atheist. Er suchte in den Bibliotheken Europas und Amerikas nach Dokumenten, die das Christentum ein für allemal zerstören sollten. Doch es kam anders. Denn noch während er suchte, stieß er auf immer mehr Dokumente, die belegten, dass Jesus Christus und seine Auferstehung real waren. Schließlich gab  er sich geschlagen und schrie zu Jesus: „Mein Herr und mein Gott."

„Reichtum vergeht, Bequemlichkeit schwindet, selbst Hoffnung kann sterben, nur die Liebe bleibt. Gott ist Liebe."
Lew Wallace (1827 - 1905), Politiker, Autor von „Ben Hur"

Lew Wallace wurde Christ und schrieb das Buch „Ben Hur", ein Werk über die Zeit Jesu, das nicht nur als Roman, sondern auch als Film Geschichte schrieb. 1959 erhielt die Verfilmung von „Ben Hur" nicht weniger als 11 Oscars und galt anschließend für sehr lange Zeit als der erfolgreichste Film aller Zeiten. Das sind Gottes Wege mit uns Menschen, manchmal so, dann wieder anders, aber immer spannend und voller Kraft und Wirkung, wenn wir unser Leben Jesus Christus verschreiben.

C. S. Lewis – ein skeptischer Professor

Der 1898 in Belfast geborene C. S. Lewis war Professor an der Universität von Oxford in England und ein ausgewiesener Atheist, bis er schließlich, wie er selbst schreibt, „aus intellektueller Ehrlichkeit" Jesus als seinen Gott und Retter anerkannte und ihm sein Leben anvertraute. Er schrieb viele christliche Bücher, darunter große Erfolgsbücher wie „Pardon, ich bin Christ" oder „Briefe an einen Unterteufel". Von ihm stammt auch die siebenbändige, märchenhafte Buchreihe „Narnia", deren erste Teile mit großem Erfolg verfilmt wurden und bis heute in vielen Fernsehstationen immer wieder zu sehen sind. Wer mehr über das außergewöhnliche Leben des Oxford-Professors wissen möchte, der liest am besten sein Buch „Shadowland – Eine späte Liebe". In diesem Buch beschreibt C. S. Lewis die unglaubliche Geschichte seiner Liebe zu Joy Davidman, die er im Alter von 58 Jahren heiratete – und zwar in einem Krankenhaus, denn Joy hatte Krebs und nicht mehr lange zu leben. Das brillant geschriebene, authentische Buch wie auch der Film dazu sind sehr zu empfehlen.

„Ich glaube an Christus, so wie ich glaube, dass die Sonne aufgegangen ist, nicht nur, weil ich sie sehe, sondern weil ich durch sie alles andere sehen kann."
C. S. Lewis (1898 - 1963), Professor in Oxford, Schriftsteller, Essayist

Richard Wurmbrand – ein Gefangener, der sich nicht brechen ließ

Richard Wurmbrand (1909 - 2001), ein rumänischer Pfarrer, verbrachte nicht weniger als 14 Jahre seines Lebens in kommunistischen Gefängnissen und wurde wiederholt gefoltert. Er war 1937 durch einen deutschen Zimmermann in einem kleinen rumänischen Dorf zum christlichen Glauben gekommen. Später fanden in seiner Kirche und bei ihm zu Hause Juden Zuflucht und Schutz vor der einsetzenden antisemitischen Verfolgung. 1948 wurde er verhaftet, verhört und gefoltert. Von den Jahren der Gefangenschaft im Gefängnis Sighet verbrachte er drei Jahre in strenger Einzelhaft in unterirdischen Kerkern, ohne Sonnenlicht oder Geräusche der Außenwelt.

„Der Schnee schmilzt im Frühling. Er kann die Sonnenstrahlen nicht zerstören. Genausowenig kann das Böse die Liebe zerstören."
Richard Wurmbrand (1909 - 2001), Buchautor, z. B. „Gefoltert für Christus"

1956 wurde er mit der Auflage, nicht mehr zu predigen, entlassen. Drei Jahre später wurde er erneut verhaftet und blieb bis 1964 im Gefängnis. Schließlich gelang es norwegischen Christen, ihn und seine Familie für 10.000 US-Dollar freizukaufen. Danach bekam er Todesdrohungen, ließ sich davon aber nicht einschüchtern und verkündete weiterhin die gute Nachricht von Jesus Christus, bis er 2001 eines natürlichen Todes starb. Richard Wurmbrand schrieb viele Bücher. Wer seine Bücher liest, ist erschüttert über all das, was er mitgemacht hat.

Gottes Methode sind Menschen

Gott wirkt durch Menschen, die ihm vertrauen und lässt uns gleichzeitig erleben, wie treu er ist. Es gibt Beispiele über Beispiele, wie Gott Menschen führt und zu unglaublichen Taten befähigt. Viele dieser Menschen, die Gott vertrauten, haben geradezu Übermenschliches geleistet. Ob Mutter Teresa in den Armenviertel von Kalkutta in Indien oder Albert Schweitzer in seinem Dschungel-Krankenhaus in Lambaréné in Afrika, Johann Albrecht Bengel oder Friedrich von Bodelschwingh – sie alle stellten sich in den Dienst Jesu Christi, und Gott ließ in ihrem Leben ein reiches und überaus gesegnetes Wirken entstehen. Das bedeutet Christsein, wenn wir so leben, wie Gott es gemeint hat. Dass wir so leben, wäre jedem von uns nur zu wünschen.

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