01.01.2022

Grundbedürfnisse des Menschen

Viele von uns bräuchten allerdings nur nochmal etwas Ruhe, Zeit zur Erholung oder auch Zeit, um Schweres zu verarbeiten, um überhaupt nochmal darüber nachzudenken, was eigentlich vor sich geht. Doch in vielen Berufen fehlt die Zeit wieder. Viele sehnen sich vielleicht auch nur noch nach einem etwas menschenwürdigeren Leben. Doch gerade das scheint im Moment nicht mehr möglich zu sein. Deshalb rätseln wir jetzt, wie es soweit kommen konnte. Andere wiederum haben überhaupt nicht mehr die Zeit, um tiefer darüber nachzudenken oder wichtige zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen oder gar zu vertiefen. Der Druck, unter dem jetzt viele Menschen stehen, lässt ihnen gar keine Zeit mehr für die wichtigen Dinge im Leben.

Der Schweizer Maschinen-Ingenieur und Unternehmensberater Roger Gorlero schrieb schon vor Jahren in einem Artikel zum Thema „Gesellschaftliche Megatrends“: „Unsere Gesellschaft ist mit einzigartigen Einflüssen konfrontiert, die sie bleibend verändern. (…) Diese konstanten Umwälzprozesse verwandeln unsere Gesellschaft entscheidend – sie wird nie mehr so sein, wie sie war. Zu den Motoren der sozialen Veränderung zählen u. a. die Informationstechnologie, die Psychopharmaka und der Wertewandel. Die Informationstechnologie beschleunigt unser Leben, die Psychopharmaka fördern die Vereinsamung und die Manipulation wird für den heutigen Menschen immer attraktiver.“

Gorlero schrieb das vor Jahren. Doch versuchen wir es doch einmal in unsere Zeit hereinzudenken. Ist in all diesen Bereichen, die der Autor hier anführt, nicht alles noch einmal schneller und vor allem zwanghafter geworden?

Gesellschaftliche Megatrends

Gewiss waren all diese großen gesellschaftlichen Trends schon lange vor Corona prägend für unsere Gesellschaft. Inzwischen hat sich alles aber noch einmal viel weiter entwickelt und ist nur noch bedrohlicher geworden. „Beschleunigung“, „Vereinsamung“ und „Manipulation“; wer denkt nicht an diese Schlagworte, wenn er die heutige Entwicklung sieht. Es sind genau diese Faktoren, die unsere Gesellschaft in einem immer schnelleren Tempo immer mehr veränderrn. Vor allem die durch die Informationstechnologie hervorgerufene Beschleunigung wurde durch Corona noch einmal weiter vorangetrieben. Psychopharmaka sind spätestens jetzt nicht mehr wegzudenken. Ob es die tägliche Einschlaftablette ist, auf die so viele schon gar nicht mehr verzichten können, oder der Energy-Drink, den man zu sich nimmt, um das ganze Tempo der Entwicklung noch durchzustehen; es sind alles Mittel in unserer Zeit, die es so eigentlich gar nie geben dürfte.

Wir wissen von periodisch durchgeführten Erhebungen unter Führungskräften, die zeigen, dass ein hoher, zweistelliger Prozentsatz von Menschen in Führungspositionen Psychopharmaka konsumiert. Vorbei ist die Zeit, wo mit Fleiß und Einsatz noch etwas zu erreichen war. Wer etwas erreichen will, muss „mit der Zeit gehen“, hieß es schon vor Jahren. Inzwischen ist auch das bereits überholt. Heute heißt es: „Wer an der Gesellschaft teilnehmen will, muss geimpft sein“; sich dem pharmakologischen Experiment unterwerfen, von dem man noch lange nicht weiß, wie es ausgehen wird. Man fragt sich, wie es sein kann, dass Menschen schon bald nicht mehr einkaufen dürfen oder einen Behördengang erledigen. Das ist alles so maßlos geworden, dass wir eigentlich nur noch den Kopf schütteln können. Im Grunde sind all das Entwicklungen, die noch vor einem Jahr undenkbar gewesen wären. Inzwischen sind sie Realität – und es wird nicht dabei bleiben.

Einst galt die Devise: mehr Reiz, mehr Lust, mehr Vergnügen, bis alles nur noch durch Drogen und Psychopharmaka erreicht werden konnte. Kaffee, Energy-Drinks, Zigaretten, Alkohol oder Multivitamine; es müssen ja gar nicht mehr die illegalen Drogen sein. Der Markt ist voll von „Drogen“. Wobei eines allen gemeinsam ist. Sie führen in einen Teufelskreis, aus dem man nur sehr schwer entkommt.

Warum machen wir mit?

Jetzt stellt sich die Frage, warum machen wir mit? Warum haben wir alles bis heute überhaupt mitgemacht? Inzwischen ist das ja bereits gar keine individuelle Entscheidung mehr. Wir werden ja schon dazu gezwungen. Oder wurden wir das vielleicht schon immer? Obwohl wir es vielleicht gar nicht wollten oder gar nicht mal bemerkten? War es vielleicht unsere Sehnsucht, die uns dazu trieb? Unsere Sehnsucht nach Wertschätzung und Liebe, angenommen sein und geachtet? Schließlich geht es in unserem Leben letztlich immer um wesentliche Dinge. Wertschätzung, Liebe, Selbstwert, Achtung, Ehre; es ist das, was uns im Tiefsten unseres Wesens wichtig ist. Deshalb konnte es auch dazu kommen, dass sie uns in diesen Kreislauf gebracht haben, aus dem wir uns jetzt nicht mehr befreien können.

Grundbedürfnisse des Menschen

Aber warum kam es dazu? Wenn es doch Grundbedürfnisse des Menschen sind, wie konnten sie uns zur Falle werden? Ist es deshalb, weil wir sie bis heute an der falschen Stelle zu befriedigen versuchen? Ist es die Angst, in die Bedeutungslosigkeit abzugleiten, die uns noch immer dazu treibt? Oder suchen wir das, was nur Gott uns geben kann, an falscher Stelle?

Gott warnt uns an mehreren Stellen in seinem Wort der Bibel davor, die Antwort auf unsere Grundbedürfnisse da zu suchen, wo die Welt sie sucht. Ganz offensichtlich kennt er unsere tieferen Sehnsüchte besser als wir und weiß, wie leicht wir damit verführt werden können. Deshalb gab er uns seine Gebote, die uns helfen sollten, nicht in diese Abhängigkeiten zu geraten.

Aber haben wir auf Gott gehört? Haben wir seine Warnungen ernst genommen? Wenn ja, warum sind wir dann in diese Situation geraten? Corona ist nur die Zuspitzung einer Entwicklung, in der wir uns schon viel länger befinden. Durch Corona ist das Tempo dieser ganzen Entwicklung noch einmal beschleunigt worden. Das betrifft vor allem den Bereich der Digitalisierung. Viele asiatische Länder sind bereits zur totalen Überwachung übergegangen. Europa wird folgen. Wie sagt uns Jesus: „Amen, ich versichere euch: Wer sündigt, ist ein Sklave der Sünde” (Johannes 8,34).

Was war unsere Sünde?

Jetzt ist freilich die Frage, was war unsere Sünde? Dass wir nicht auf Gott gehört haben? Dass wir die Bibel, in der die Warnungen Gottes stehen, auf dem Regal unserer Bücher verstauben ließen, anstatt sie zu lesen und uns zu Herzen zu nehmen? Oder war es vielleicht, dass wir alle glaubten, wir machen das schon? Wir haben doch alles im Griff. Die Wahrheit ist, wir haben überhaupt nichts im Griff. Das sehen wir spätestens jetzt, seit innerhalb von nur zwei Jahren ein mikroskopisch kleiner Virus uns einer Entwicklung ausgeliefert hat, von der wir noch gar nicht ahnen, wohin sie uns führt und ob sie überhaupt endet. Sicher ist nur eines. Wenn wir nicht umkehren und Gott um seine Hilfe bitten, wird es früher oder später ein böses Erwachen geben. Das sagte aber bereits der Apostel Paulus in einem seiner Briefe vor mehr als 2000 Jahren. Es heißt hier: „Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. Dann könnt ihr euch ein sicheres Urteil bilden, welches Verhalten dem Willen Gottes entspricht, und wisst in jedem einzelnen Fall, was gut und gottgefällig und vollkommen ist“ (Römer 12,2).

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Anerkennung, Geborgenheit, Liebe

Anerkennung, Geborgenheit, Liebe, Gerechtigkeit und Sicherheit, Wertschätzung und Ehre sind in uns von Gott angelegt. Es ist also nur natürlich, wenn wir ein Verlangen danach verspüren, dass wir all das erfüllt bekommen. Dieser Wunsch ist weder vermessen, noch falsch. Die Frage ist nur, auf welchem Weg wir sie uns erfüllen.

Von den falschen Wegen

Wenn wir Drogen, maßloser Ehrgeiz, Raubbau am Körper, Missachtung menschlicher Grenzen, Manipulation, Lüge, Gewalt und Rücksichtslosigkeit als Methoden zur Befriedigung unserer Grundbedürfnisse wählen, werden wir das Ziel nie erreichen. Im Gegenteil, all diese Verhaltensweisen täuschen uns dieses Ziel nur vor, und am Ende stehen wir da, wo wir heute stehen.

Wer Liebe, Geborgenheit und Anerkennung sucht, kann sich das auch gar nicht erarbeiten noch kaufen, noch erzwingen. Wir müssen uns vielmehr darauf einlassen, selbst Liebe, Geborgenheit und Anerkennung zu geben, um sie zu erhalten. Menschen, die an den Gott der Bibel glauben, kennen dieses Gebot und befolgen diesen Grundsatz. Zumindest ist uns von unserem Schöpfer die Garantie gegeben, dass Gott uns in allen Situationen unseres Lebens hilft und uns heilt, wo immer wir dieser Heilung bedürfen.

Menschen, die an Jesus Christus glauben und ihm vertrauen, wissen, dass Gott sie liebt und kennt und ihnen hilft. Gott will auch, dass unsere Grundbedürfnisse nach Liebe, Anerkennung, Geborgenheit und Gerechtigkeit gestillt werden. Nur möchte er, dass es auf dem Weg  geschieht, den er uns in seinem Wort der Bibel verheißen hat. Deshalb sollten wir in seinem Wort lesen und darin forschen, damit wir informiert darüber sind, wie all diese Grundbedürfnisse unserer Seele befriedigt werden können, ohne dass wir dadurch in Gefahr geraten, wie das nur zu häufig auf dieser Welt geschieht.

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