01.05.2020

Halt in stürmischer Zeit

Am Sonntag, 26. Dezember 2004, starben mehr als 200.000 Menschen durch einen Tsunami im Indischen Ozean. Zu den Opfern gehörten auch ganze Kirchengemeinden, die sich wie gewöhnlich zum Gottesdienst versammelt hatten und durch den Tsunami hinweggefegt wurden. So etwas geschieht – und auch Christen können davon betroffen sein. Jesus hätte die Naturkatastrophe verhindern können. Er hat es im Jahr 2004 nicht getan. Jetzt schreiben wir das Jahr 2020 und stehen inmitten einer globalen Krise, ausgelöst durch ein Virus, das für viele Menschen tödlich sein kann und für Hunderttausende bereits den Tod bedeutet hat. Können wir auch jetzt noch davon ausgehen, dass Gott alles in seiner Hand hält und dass er nur zulässt, was weise, richtig und gut ist? Wie müssen wir diese Krise, die doch bereits so viel Leid mit sich gebracht hat, einordnen? Wie können wir verstehen, dass ein liebender Gott solche tödlichen Katastrophen zulässt?

Krisenzeiten gehören zu unserem Leben, das wissen wir aus den eigenen Erfahrungen. Als Menschen müssen wir oftmals durch schwierige Zeiten hindurch. Das gilt auch für Christen. Ihnen allerdings verspricht Gott in seinem Wort, der Bibel, dass er bei ihnen ist – gerade in Zeiten wie diesen. Jesus hat die volle Macht, das Virus zurückzuhalten – oder auch nicht. Er kann auch von niemandem gezwungen werden, etwas hinzunehmen, was er nicht will. In der Bibel lesen wir: "Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen, die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht" (Psalm 33,11).

Jesus kommt wieder

Jesus wird noch einmal auf die Erde kommen, Gerechtigkeit schaffen und Dinge in Ordnung bringen, die nicht in Ordnung sind. Das hat Jesus selbst vorausgesagt. Christen warten darauf bereits seit 2000 Jahren. Dazu muss allerdings auch gesagt werden, dass Jesus Zeichen genannt hat, die diesem Ereignis seiner Wiederkunft vorausgehen werden. Eines dieser Zeichen ist die Staatsgründung Israels, die im Jahr 1948 Wirklichkeit wurde, weitere Zeichen sind in rascher Folge wiederkehrende Kriege, Vulkanausbrüche – und Epidemien. Diese Zeichen scheinen sich in den letzten Jahren nun immer mehr zu verdichten, deshalb gehen viele Kenner der Bibel davon aus, dass wir der Wiederkunft Jesu nun immer näher kommen. Wer die Bibel kennt, weiß, dass wir grundsätzlich bereits seit 2000 Jahren in einer sogenannten  Endzeit leben. Dieser biblische Begriff meint die  Zeitspanne zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen Jesu. In dieser Zeit, so hat Jesus vorausgesagt, wird das Böse zunehmen, gleichzeitig wird aber die Botschaft von der Errettung durch Jesus Christus über die ganze Erde verbreitet werden und die Christenverfolgung wird in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zunehmen.

"Der Herr steht denen bei, die sich nach seinem Willen richten. Er tröstet und stärkt sie in Zeiten der Not."
Die BIBEL, Psalm 37,39

Wir wissen, dass weltweit noch nie so viele Menschen Christen wurden und dass es auch noch nie eine so große Christenverfolgung gegeben hat wie heute. Es sind Millionen, die über den gesamten Globus verstreut, Jahr für Jahr zum Glauben an Jesus Christus finden und Millionen von Menschen sind es auch, die verfolgt und gedemütigt werden, vor allem in den Ländern des Islam. Trotzdem kann niemand von uns sagen, wann Jesus wiederkommen wird. In der Bibel heißt es dazu: "Niemand weiß, wann das Ende kommen wird. Keiner kennt den Tag oder die Stunde, auch nicht die Engel im Himmel, ja nicht einmal der Sohn Gottes. Allein der Vater kennt den Zeitpunkt" (Matthäus 24,36).

Jesus selbst sagte auf die Frage nach dem Zeitpunkt seine Wiederkehr stets, dass wir wachsam bleiben, das Weltgeschehen mit offenen Augen beobachten und auch lernen sollen, es einzuordnen. Aber es ist verständlich, dass diese "Zeichen der Zeit", wie die Bibel sie nennt, uns Angst machen, vor allem wenn sie in der Form auf uns zukommen, wie es gerade jetzt wieder der Fall ist, dass Menschen sich nicht einmal mehr vor die eigene Haustür trauen. Denen aber, die an Jesus Christus glauben und ihm gehören, sagt Jesus: "Wenn das alles geschieht: Erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung naht" (Lukas 21,28). Es wäre also völlig falsch, den "Kopf in den Sand zu stecken", vielmehr geht es für Christen darum, zu zeigen, dass sie an Jesus glauben und ihm vertrauen, gerade in Zeiten wie diesen.

Für Christen ist das Ende der Anfang

Das ist das Fantastische, das Gott denen durch die Bibel möglich macht, die zu Jesus Christus gehören: Sie können Ereignisse wie die, die wir höchstwahrscheinlich auch jetzt wieder erleben, als Wehen einer neuen Zeit sehen. In der Sprache der Bibel heißt das, dass die von Gott versprochene "neue Welt" kommen wird, in der Jesus über diese Welt und die gesamte Menschheit regieren wird. Es wird eine Zeit des Friedens und Wohlergehens sein, in der diejenigen, die zu Jesus Christus gehören, bei ihm sind und mit ihm die Völker der Erde regieren, allen voran die Gläubigen aus dem Volk der Juden. Denn von Jerusalem aus wird Gott seine Weltherrschaft ausüben und begründen – so lesen wir es an vielen Stellen der Bibel. Nein, Gott hat nicht die Kontrolle über das Geschehen auf dieser Erde verloren, ganz im Gegenteil. Er ist wahrscheinlich nur gerade dabei, eine seiner vielen Vorhersagen Wirklichkeit werden zu lassen. So wie in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg der Staat Israel gegen alle Widerstände gegründet wurde und sich bis heute weiter entwickelt und entfaltet hat, so handelt Gott in der Geschichte, vielfach im Verborgenen, dann auch wieder sehr sichtbar. Genau so müssen wir die aktuellen "Zeichen der Zeit" verstehen.

Die Frage ist nicht, ob Gott Katastrophen und Krankheiten einschränken oder verhindern könnte. Das tut er jeden Tag und jede Stunde.Wir alle leben nur aufgrund dieser Güte Gottes, durch die er so viel Böses und Gemeines von uns abhält. Aber danken wir ihm auch dafür? Oder begreifen wir es zumindest, dass wir wahrscheinlich keinen Tag leben könnten ohne die Liebe und Fürsorge Gottes, unseres Vaters im Himmel? Die Frage, die wir uns alle stellen müssen, ist vielmehr, auf welches Ziel jeder von uns, die gesamte Menschheit und die Welt hinsteuern. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass wir uns vier biblische Wahrheiten vor Augen halten, die uns Halt und Kraft geben können, die momentane Krise besser zu verstehen und einzuordnen.

1. Diese Welt und auch wir Menschen sind der Vergänglichkeit unterworfen

Dadurch, dass die Sünde in die Welt kam, sind wir der Vergänglichkeit und dem Tod unterworfen. Alles, was lebt, muss seither einmal sterben. Das gilt gleichermaßen für Christen wie für Menschen, die nicht an Jesus Christus glauben. Die Grundlage für diese Feststellung findet sich in der Bibel, im Brief an die Römer (8,20-23). Jesus Christus ist auf diese Welt gekommen, um uns vor dem "ewigen Tod" zu erretten. Wer ihm glaubt und nach dem lebt, was er sagt, wird von diesem irdischen Tod auferstehen, so wie Jesus Christus selbst auferstanden ist und lebt. Es wird aber der Tag kommen, an dem die gesamte Schöpfung von Krankheit, Katastrophen und Tod befreit wird und an der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes teilhat. Bis dahin seufzt die ganze Schöpfung unter ihrer Vergänglichkeit, Krankheit, ihrem Leid und Tod.

2. Krankheit kann auch Teil der Gnade Gottes sein

Krankheiten und Katastrophen können auch als Akt der Gnade verstanden werden, die Gott benutzt, um Menschen zu retten. Die Bibel erzählt uns von vielen schrecklichen Ereignissen, die Gott aber dazu benutzt sein Volk, die Juden, von den falschen Wegen, die sie eingeschlagen hatten, zurückzuholen. Das Gleiche kann und wird Gott sehr wahrscheinlich auch in unserer Zeit machen, wobei es ihm immer darum geht, jeden von uns auf den Weg des Lebens zurückzuführen, um ihm durch Jesus Christus das Erbe des ewigen Lebens zu geben. 

"Wer Gott liebt, dem dient alles, aber auch wirklich alles zu seinem Besten. Denn dazu hat Gott selbst ihn erwählt und berufen."
Die BIBEL, Römer 8,28

3. Krankheit als Gottes Gericht

Ja, auch davon spricht die Bibel. Gott kann Krankheiten und Katastrophen dazu benutzen, Menschen, die ihn ablehnen und sich gezielt der Sünde und der Ausschweifung hingeben, Einhalt zu gebieten.

4. Krankheit und Tod als Weckruf

Naturkatastrophen, Hungersnöte, Heuschreckenschwärme, Tsunamis, Epidemien und Krankheiten – mit all dem ruft Gott Menschen dazu auf, umzukehren und ihr Leben auf Gott auszurichten, ehe es dafür zu spät ist. Deshalb ist Jesu Botschaft an diese Welt: "Kehrt um zu Gott und glaubt an die rettende Botschaft" (Markus 1,15). Das ist die Botschaft, die wir hören müssen, gerade in dieser Zeit, angesichts des Virus, das derzeit, wie es scheint, die Länder der ganzen Welt bestimmt.

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