Ist es aus mit Israel?
HAls einzige Demokratie des Nahen Ostens steht das kleine Land Israel wie eingekesselt da, umringt von feindlich gesinnten islamischen Staaten und Völkern, die trotz – oder gerade wegen ihrer derzeitigen gesellschaftlichen Veränderungen – für Israel zunehmend zur Gefahr werden. In Ägypten, wo Islamisten vor einem Jahr die israelische Botschaft stürmten, stellt die islamistische Moslembruderschaft inzwischen den Präsidenten. Der Iran, der atomar aufrüstet, steht in direkter Kooperation mit der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon. Alle drei sprechen ganz offen von der Auslöschung Israels von der Landkarte und treiben ihre Pläne zur Umsetzung dieses Vorhabens konsequent voran. In Syrien, das derzeit einen erbitterten innerstaatlichen Machtkampf erlebt, der bereits mehr als 15.000 Menschen das Leben kostete, gewinnen Islamisten immer mehr Einfluss. In Israel selbst leben circa 1,5 Millionen Moslems; auch unter ihnen greift der Islamismus mehr und mehr um sich. "Jetzt", so schreibt der Historiker Benny Morris, "zeichnet sich die noch größere Gefahr eines wiederauflebenden Islams ab, nicht nur innerhalb von Israels Grenzen oder in den palästinensischen Gebieten, sondern überall in der Region, wo er sich wie ein Buschfeuer ausbreitet."
"Der Islam ist keine heidnische Religion, sondern eine antichristliche, genau wie der Marxismus es war. "
Fritz Hubmer
Als gäbe es nicht schon Konfliktstoff genug, wandte sich die palästinensische Autonomiebehörde im September 2011 an die Vereinten Nationen, um einseitig einen eigenen Staat auszurufen, was praktisch einer endgültigen Ablehnung aller Friedensbemühungen im Nahen Osten gleichkommen würde. Die von Europa und den USA derzeit propagierte Zwei-Staaten-Lösung ist für den Großteil der Palästinenser allerdings nur ein Zwischenschritt auf dem Weg hin zur Auslöschung des Staates Israel. Es ist nicht auszuschließen, dass auch Abbas dieses Ziel insgeheim verfolgt, denn er hat Israel als Staat bisher nicht anerkannt. Die palästinensische Bevölkerung hält dieses Ziel ohnedies mehrheitlich für richtig. Einer repräsentativen Umfrage zufolge lehnen 61 Prozent der Palästinenser eine Zwei-Staaten-Lösung ab; 66 Prozent sind der Ansicht, dass es das eigentliche Ziel der Palästinenser sein müsse, mit einer Zwei-Staaten-Lösung zu beginnen, dann aber dazu überzugehen, einen einzigen, ausschließlich palästinensischen Staat zu schaffen. Inmitten all dieser Bedrohungen ist Israel mit der atomaren Aufrüstung des Iran konfrontiert. Der israelische Staat steht damit vor der Alternative, den Iran entweder durch einen Präventivschlag daran zu hindern, oder in Kauf zu nehmen, selbst ausgelöscht zu werden. Die Angriffspläne gegen das iranische Atomprogramm werden immer konkreter.
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Israels Bedeutung für die Welt
mit
Johannes Gerloff
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Israel bleibe nur noch wenig Zeit, das iranische Atomprogramm wirkungsvoll zu treffen, heißt es aus israelischen Regierungskreisen. Nach Einschätzung des israelischen Ministerpräsidenten würden die Chancen auf einen Erfolg eines Militärschlags gegen die iranischen Atomanlagen umso geringer, je mehr die Iraner davon in Bunker tief unter der Erde verlegen. Ein Krieg gegen den Iran erscheint derzeit unausweichlich. Ein solcher mit konventionellen Waffen geführter Krieg würde nach Aussagen des israelischen Zivilschutz-Ministers Matan Vilnainai mindestens einen Monat dauern und dürfte zum Tod von mindestens 500 Israelis führen. Israel wäre gezwungen, diesen Krieg gleichzeitig an mehreren Fronten zu führen – gegen den Iran, die Hisbollah und die Hamas. Israels Ministerpräsident und sein Verteidigungsminister haben bereits offiziell bestätigt, dass sie einen solchen Schlag gegen den Iran befürworten, weil sie ihn für unausweichlich halten. Allerdings fehlt den beiden Politikern noch die entscheidende Unterstützung im Militär wie auch im Sicherheitskabinett. Wenn es zum Angriff kommt, drohen Vergeltungsangriffe mit Raketen aus dem Iran, von der Hamas und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Schätzungen zufolge besitzen militante Palästinensergruppen im Gaza-Streifen über 10.000 Raketen und die Hisbollah im Libanon sogar über 50.000 Raketen, die während eines solchen Krieges israelische Städte wie Tel Aviv erreichen würden.
Israel und seine Feinde
"Israel ist der unübersehbare Zeigefinger Gottes an der Weltenuhr!"
Gerhard Bergmann (1914-1981),Theologe
Derzeit ist das iranische Atomprogramm für Israel eine so große Bedrohung, dass sich das Land in seiner Existenz bedroht sieht. Die iranische Führung hat Trägersysteme entwickelt und im vergangenen Jahr auch getestet, mit denen der Iran sowohl Israel als auch US-Militäreinrichtungen in der Region anzugreifen vermag. Israel ist zudem als Staatsgebiet so klein, dass es nicht mehr als zwei oder drei atomare Sprengköpfe bräuchte, um das Land dem Erdboden gleichzumachen. Uns Europäern kann diese Entwicklung nicht gleichgültig sein. Nicht nur, weil der Nahe Osten praktisch "im Hinterhof Europas" liegt, sondern auch, weil im Ernstfall die Gefahr, die von iranischen Atomraketen ausgehen würde, bei weitem nicht nur Israel betreffen würde. Zumindest die Wirtschaft der westlichen Länder würde dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen. Doch es gibt noch eine ganz andere Dimension dieser explosiven Entwicklung rund um die historischen Stätten christlich-abendländischer Kultur.
Israel und die Endzeitprophezeiungen der Bibel
Wir denken in unserer schnelllebigen Zeit nur selten in Zeitaltern und übersehen so die "Zeichen der Zeit", wie sie uns von Jesus schon vor rund 2000 Jahren zu unserer Warnung vorausgesagt wurden. Stattdessen leben wir in den Tag hinein und sind überzeugt davon, dass alles so weitergehen wird, wie bisher. Die Prophezeiungen der Bibel über die Endzeit sprechen eine ganz andere Sprache.
"Das Schlimmste, was unserem Christenstande passieren kann, ist, wenn er uns zu einer selbstverständlichen Sache wird."
Helmut Thielicke (1908-1986), Theologe
Im Buch des Propheten Sacharja ist z. B. von Ereignissen die Rede, die ganz direkt auf die Wiederkehr des Messias, und das heißt, auf die Wiederkehr Jesu Christi in Macht und Herrlichkeit verweisen. Es heißt hier: "Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsumher, und auch Juda wird's gelten, wenn Jerusalem belagert wird. Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein für alle Völker. Alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran wund reißen; denn es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln." (Sacharja 12, 2-3) Das ist heute bereits der Fall. Jerusalem, die Stadt des Friedens, ist zum Ort geworden, wo alle Friedenshoffnungen gescheitert sind. Jesus warnt uns ausdrücklich davor, die Zeichen der Zeit zu übersehen oder nicht ernst zu nehmen. "Wenn ihr aber sehen werdet, dass Jerusalem von einem Heer belagert wird, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe herbeigekommen ist." (Lukas 21, 20)
Jesus warnt ausdrücklich davor, die Zeichen der Zeit nicht ernst zu nehmen.
Jahrhunderte zuvor schrieb der Prophet Sacharja: "Denn ich versammle alle Völker zum Krieg gegen Jerusalem." (Sacharja 14, 2) Nun könnte einer denken, dass sich diese Voraussagen ja auch auf ein Ereignis in der Geschichte beziehen könnten. Doch dem ist nicht so. Denn der Prophet Sacharja schreibt ausdrücklich davon, dass das der Zeitpunkt sein wird, an dem Jesus Christus als der Messias wiederkehren wird. Wörtlich heißt es hier: "Doch dann wird der Herr hinausziehen und gegen diese Völker Krieg führen und kämpfen, wie nur er kämpft am Tag der Schlacht. Seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der im Osten gegenüber von Jerusalem liegt. Der Ölberg wird sich in der Mitte spalten und es entsteht ein gewaltiges Tal von Osten nach Westen. Die eine Hälfte des Berges weicht nach Norden und die andere Hälfte nach Süden." (Sacharja 14, 3-4) Wie wir wissen, stand Jesus Christus schon einmal auf dem Ölberg; das war vor rund 2000 Jahren. Doch da spaltete sich der Berg nicht. Jesus hatte damals auch nicht den Auftrag, gegen die Völker zu kämpfen. Vielmehr war er in diese Welt gekommen, um uns durch seinen Tod am Kreuz von der Macht der Sünde zu befreien. Seither kann jedem, der dieses Angebot Jesu annimmt, vergeben werden. Wer reumütig zu Jesus kommt und sich ihm anvertraut, der wird errettet werden. Doch die Zeit, in der dieses Angebot Jesu gilt, geht zu Ende, denn die Zeichen der Zeit weisen bereits eindeutig darauf hin, dass Jesus wiederkommen wird. Und dieses Mal wird er als großer Herrscher über die Völker wiederkommen in Macht und Herrlichkeit.
"Demut und Liebe sind eine gewaltige Kraft."
Fjodor M. Dostojewskij (1821-1881) über die Gewaltlosigkeit Jesu
Die Juden warten auf das Kommen ihres Messias wie die Christen auf die Wiederkunft ihres Messias, Jesus Christus, warten. Sicher müssen wir vorsichtig sein, wenn wir die Wiederkehr Jesu als Messias mit aktuellen Ereignissen in Verbindung bringen. Doch dass wir der Wiederkunft Jesu mit Riesenschritten entgegengehen, ist keine Frage. Die Zeichen der Zeit verdichten sich bereits immer mehr.
Bedeutet dies das Aus für Israel?
Wer diese Frage beantworten will, muss bedenken, dass Israel als jüdische Nation, trotz aller gegenwärtiger Bedrohung, bis kurz vor der verheißenen Wiederkehr Jesu existieren wird. Im biblischen Buch der "Offenbarung" heißt es dazu, dass Armeen Jerusalem belagern werden: "Die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate lang. Und ich will meinen zwei Zeugen Macht geben, und sie sollen weissagen tausendzweihundertundsechzig Tage lang." (Offenbarung 11, 2-3)
"Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes."
Jesus Christus (Lukas 17, 26)
Die beiden Propheten Gottes, die mit ihrem Predigen eine letzte warnende Botschaft an die Welt richten, werden nach diesen 1260 Tagen getötet werden. Wenige Tage später wird Jesus Christus als König der Könige und Herr der Herren wiederkommen und die beiden Propheten zum Leben auferwecken. Wir wissen nicht, ob die aktuellen Ereignisse bereits zu dieser endzeitlichen Erfüllung biblischer Prophetie führen werden. Doch wir wissen, dass sich die Zeichen der Zeit für die Wiederkunft Jesu als Herr und König, wie sie die Propheten und vor allem Jesus Christus selbst uns als Warnung genannt haben, immer mehr verdichten. Wir tun also gut daran, uns nicht irreführen zu lassen, indem wir glauben, dass alles einfach so weitergehen wird wie bisher. Denn die Ereignisse kurz vor der Wiederkunft Jesu werden ganz plötzlich kommen. Sie werden kommen "wie ein Dieb in der Nacht!" (1. Thess. 5, 2). Jesus sagt: "Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben."
(Matthäus 24, 41) Doch es gibt Zeichen, auf die wir achten sollen. Eines der wichtigsten Zeichen für die bevorstehende Wiederkunft Christi ist die Entstehung des modernen Staates Israel.
Der Staat Israel – ein modernes Wunder
"Alles hat seine Zeit. Gott ist der Herr der Zeit. Der Wendepunkt der Zeit ist Jesus Christus. Der richtige Zeitgeist ist der
Heilige Geist."
Leopold von Ranke (1795-1886). Aus seinem Werk "Deutsche Geschichte"
Es ist ein Wunder, dass es Israel als Staat überhaupt gibt. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen einige Juden in Europa von einer unabhängigen jüdischen Nation und einem Staat Israel zu träumen. 1917 verpflichtete die nach dem damaligen britischen Außenminister benannte Balfour-Erklärung Großbritannien zur Errichtung eines jüdischen Heimatlandes. Nach dem Holocaust der Nazis wandelte eine Abstimmung der gerade gebildeten Vereinten Nationen das frühere britische Mandatsgebiet Palästina in die Staaten Israel und Jordanien um. Doch seit seiner Staatsgründung begleiten Feindseligkeiten den Staat Israel. Zu einer Zeit, als die jüdische Bevölkerung nur aus einer halben Million Menschen bestand, versuchten benachbarte arabische Armeen bereits, sie zu vernichten. Doch Israel siegte. Das wiederholte sich in den 64 Jahren seither immer wieder. Am Ende der Zeit wird Jerusalem, wie es in der Bibel heißt, von heidnischen Armeen umzingelt sein, und Israel wird wieder gezwungen sein, Krieg zu führen. Doch diese Entwicklung wird letztendlich in jenen Ereignissen gipfeln, die direkt zu der verheißenen Wiederkehr Jesu Christi führen werden. Deshalb müssen wir auf Jerusalem und die Entwicklung rund um den Staat Israel schauen. Jesus Christus selbst ermahnt uns: "Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt." (Matthäus 24, 42) Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die bevorstehende Wiederkehr Jesu Christi richten wollen, müssen wir also auf die Ereignisse im Nahen Osten achten.