01.02.2016

Kann ich wirklich über alles mit Gott reden?

Gott sieht alles, weiß alles und vermag alles. Keiner müsste Gott über etwas informieren oder auf irgendetwas aufmerksam machen. Doch Gott will, dass wir mit ihm reden. Deshalb ist es gut, dass wir beten, denn beten bedeutet mit Gott reden. Das Beispiel menschlicher Eltern kann uns vielleicht verdeutlichen, worum es geht. Eltern kennen die Anliegen ihrer Kinder meist, schon bevor ihre Kinder sie aussprechen. Zumindest bei kleineren Kindern wissen die Eltern vielfach auch, welche Wünsche und Nöte sie haben. Dennoch reden sie mit ihren Kindern und hören zu, wenn die Kinder mit ihnen reden. Das ist wichtig, denn so wird die Beziehung zwischen Eltern und Kindern gestärkt. Kinder können lernen und daran reifen. So in etwa müssen wir uns unser Verhältnis zu Gott vorstellen. Mit Gott zu reden, ist wichtig für uns und macht Gott Freude. Wir können daran wachsen und lernen, mehr zu verstehen von den großen Geheimnissen des Lebens. Schließlich geht es auch darum, dass wir Gottes Angebot in Jesus Christus aus ganzem Herzen annehmen und dadurch gerettet werden, um ewig zu leben. Wenn unser Vertrauen zu Gott über das Gebet wachsen konnte, werden wir auch die Tragweite der Entscheidung für Jesus Christus verstehen und mit ganzem Herzen bejahen. Denn das ist es letztlich, worum es in unserem Leben geht. Dass wir Jesus Christus als Heiland und Retter erkennen und voll und ganz annehmen können, um gerettet zu werden, und eine neue Verbindung zu Gott, dem Vater, dem eigentlichen Quell allen Lebens zu erhalten, der uns ewiges Leben schenken will.

Der Gott der Bibel ist ein heiliger Gott

Das dürfen wir nie vergessen, vor allem, wenn wir zu ihm beten. Er ist der Schöpfer des Himmels und der Erde. Das gesamte Universum ist sein Werk. Gleichzeitig lässt die Bibel keinen Zweifel daran, dass dieser allmächtige Gott daran interessiert ist, dass wir zu ihm kommen und zu ihm beten. Das ist unglaublich, wenn wir uns das vorstellen. Doch die Bibel spricht an vielen Stellen davon: Gott will, dass wir zu ihm beten, ja, dass wir in ständigem Kontakt mit ihm stehen, mit ihm reden und ihm alles sagen, was uns bewegt, sei es Freude oder Leid, Hoffen oder Wünschen; Gott möchte Teil unseres Lebens sein, selbst wenn wir noch fern von ihm sind oder erst auf der Suche nach ihm. Gott ist keinem von uns fern. Er ist da und wartet, dass wir anfangen, mit ihm zu reden, anfangen zu beten, wo immer wir sind. Was immer wir tun.

„Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort."
Aus der BIBEL, Johannes 1,1

Gott will dein Leben heil machen

Wenn es etwas in deinem Leben gibt, von dem du weißt, dass es nicht gut ist, dann geh zu Jesus und bekenne es ihm. Er wird dir vergeben und dir helfen, dich davon zu lösen. Sei es Lüge oder Betrug, Hass, Streit, Sucht oder was auch immer. Jesus kennt dich und weiß, was dich belastet, bevor du es ihm sagst. Er kann dir vergeben, dich verändern, dich befreien. Durch seinen Tod am Kreuz hat er die Voraussetzung dafür geschaffen. Indem er sich an unserer Stelle hinrichten ließ, hat er das Recht erworben, uns zu vergeben. Die Bibel spricht davon, dass er uns freigekauft hat von unserer Schuld. Alles, was wir tun müssen, ist, zu ihm zu kommen und ihn darum zu bitten, dass er uns vergibt. Das ist das Einzige, was er von uns verlangt. Deshalb – bekennen wir Jesus, was wir als Schuld in unserem Leben erkennen und lassen sie uns von ihm vergeben. Dann richten wir unseren Blick auf Gott, den Vater, und loben und preisen ihn für seine Werke, die er geschaffen hat. Dadurch ehren wir ihn als Gott in der Person des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wer Wunder erleben will in seinem Leben, der nehme sich die Zeit und ehre Gott – und Gott wird sein Leben bereichern.

Ein Gespräch besteht aus reden und hören

Gott weiß, was du ihm sagen willst, deshalb rede nicht zu viel, sondern nimm dir auch Zeit zu hören, was Gott sagt. Du fragst, wie das geht? Ganz einfach. Indem du still wirst, um auf Gottes Stimme zu hören. Sei es, dass Gott in diese Stille hineinspricht oder aus seinem Wort, der Bibel. Wenn wir gleichzeitig darin lesen, spricht Gott sehr oft durch sein Wort zu uns. Beides ist möglich. Wenn auch das Reden aus seinem Wort viel häufiger der Fall sein wird. Es liegt an uns, dass wir still vor ihm werden und lernen, seine Stimme zu hören, was er uns sagt. Beten heißt nicht, dass wir Monologe führen oder vorgefertigte Worte sprechen, mit denen wir Gott beeindrucken wollen, wenn wir sie möglichst oft wiederholen. Vielmehr heißt beten, zu Gott zu kommen, wie ein Kind zu seinem Vater, um mit ihm in der Stille über alles zu sprechen, was einen bewegt und an ihm beeindruckt.

„Herr, in deinem Arm bin ich sicher. Wenn du mich hältst, habe ich nichts zu fürchten. Ich weiß nichts von der Zukunft, aber ich vertraue auf dich."
Franz von Assisi (1182 - 1226), katholischer Heiliger, Gründer des Franziskaner-Ordens

Auf Gottes Wort hören

Es ist wichtig zu wissen, was Gott zu dieser oder jener Frage in meinem Leben zu sagen hat. Denn Gott sieht viel, viel weiter als ich. Ich sehe sehr oft nur den nächsten Schritt. Gott sieht die Zukunft und kann mich vor falschen Entwicklungen und Entscheidungen warnen. Er kann mir auch helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Bleibt die Frage, wie ich aus all den Stimmen um mich herum Gottes Stimme erkennen kann. Die Antwort darauf lautet: Indem ich in die Stille gehe und zu Gott bete, oder indem ich in seinem Wort, der Bibel, lese und mich darauf konzentriere, sein Wort zu verstehen. Die Bibel ist die Grundlage aller Richtlinien, die er uns für unser Leben gegeben hat. Aus ihr sollen wir unser Leben gestalten. Wer diese Grundlage des Lebens und der Orien­tierung verlässt, handelt anschließend oft nach seinem Gefühl oder er folgt der Meinung anderer. Doch das führt uns häufig auf Irrwege. Wer sein Leben hingegen Jesus Christus anvertraut und sich an der Bibel orientiert, gründet seine Entscheidungen auf einem festen Fundament. Einem solchen Menschen kann Jesus Christus dann auch in den Fragen des alltäglichen Lebens konkret helfen – und das wird er auch.

Die Wege des Glaubens

Wer nicht lügt und betrügt, mag auf seine Zeitgenossen manchmal vielleicht etwas seltsam wirken. In Wahrheit ist das aber nur eine Täuschung, denn früher oder später bewährt sich, was die Bibel uns rät. Wenn wir stets das Nächstliegende tun und dabei Gottes Gebote beachten, werden wir Gottes Hilfe erfahren. Es gibt aber auch Situa­tionen im Leben, wo wir nicht immer klar erkennen können, welche Entscheidung richtig ist. Manchmal klärt sich etwas auch erst hinterher. Dann gilt es, eine Entscheidung im Vertrauen auf Gott zu treffen. Dabei ist es vor allem wichtig, dass wir beten und Gott um die richtige Entscheidung bitten. Denn wenn das der Fall ist, dass wir wirklich nur auf Gottes Hilfe vertrauen können, so will Gott uns vielleicht gerade dadurch erziehen und uns lehren, ihm zu vertrauen. Gott kann uns auch in all den praktischen Dingen unseres Alltags helfen, wenn wir nach seinem Willen fragen und in einer engen Beziehung zu ihm stehen. Manchmal müssen wir warten, bis wir wirklich Klarheit darüber bekommen; aber die Antwort wird kommen, wenn die Zeit dafür reif ist. Wer in seinem Leben in allen Dingen nach Gottes Willen fragt, kann Gottes Hilfe erfahren – sei es in den besonders wichtigen Entscheidungen wie auch  in den kleinen oder großen Fragen des Alltags.

„Das Gebet ist nichts anderes als ein Gespräch mit einem Freund, mit dem wir oft und gern allein zusammen-kommen, um mit ihm zu reden, weil er uns liebt."
Therese von Avila (1515-1582), spanische Mystikerin und Kirchenlehrerin

Wer aber Entscheidungen treffen muss

Manchmal müssen Entscheidungen sofort getroffen werden. Wer solche Entscheidungen treffen muss und Angst davor hat, dass er sich falsch entscheidet, auch der darf Gott um Hilfe bitten. Gott kennt uns und unser Leben. Er kennt die Fragen und Beweggründe für unsere Entscheidungen. Selbst wenn wir eine falsche Entscheidung treffen, kann Gott daraus noch etwas Gutes machen. Wenn wir uns an seinen Geboten orientieren und weiterhin mit Gott leben, können wir sicher sein, dass er uns auch in solchen Situatio­nen nicht allein lassen wird. Denn wenn Gott eine Entscheidung zugelassen hat, will er uns vielleicht auch damit etwas zeigen. Gott führt Schritt für Schritt; er kennt den Weg und auch das Ziel.

Vom Sinn und Unsinn besonderer Zeichen

Es gibt Christen, die erbitten sich von Gott bestimmte Zeichen, um zu erkennen, ob ihre Entscheidungen richtig sind. Das kann in Ausnahmefällen richtig sein. Denn wir finden auch in der Bibel Beispiele, wo Gott solche Bitten zugelassen und sogar darauf geantwortet hat. Viel häufiger allerdings geht es darum, dass wir durch Gottes Wort erkennen, was richtig oder falsch ist. Wichtig ist, dass Christen sich bewusst sind, dass auch sie nur eine begrenzte Möglichkeit haben, Gottes Willen zu erkennen und Gottes Reden zu verstehen. Gott kann uns Menschen zwar auf verschiedenste Art und Weise korrigieren und uns helfen, allerdings müssen wir dafür auch offen bleiben. Denn wo ein Mensch sich weigert, sein falsches Verhalten oder Denken zu erkennen und zu ändern, kann selbst Gott manchmal nicht anders, als ihn in diesem Irrtum zu belassen, bis die Zeit gekommen ist, dass er seinen Irrweg erkennt. Sehr oft geschieht das dann über eine Erkrankung oder eine ähnliche einschneidende Erfahrung, durch die wir plötzlich wieder eine neue Chance erhalten, zu erkennen, was wir falsch gemacht haben. Wir können nicht sagen, warum Gott uns nicht vorher verändert, es könnte allerdings sein, dass er uns damit auch zeigt, dass er unseren freien Willen respektiert, selbst wenn wir dadurch Schritte gehen, die zu unserem Schaden sind. Deshalb ist es gut, wenn wir Gott darum bitten, dass er uns auf die verborgenen Fehler und falschen Einstellungen aufmerksam macht, so wie das auch bedeutende Männer der Bibel immer wieder getan haben. Denn Gott hat selbst versprochen: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich leiten mit meinen Augen" (Psalm 32,8). Wie falsch wäre es deshalb, wenn wir dieses Angebot nicht annähmen. Gebet ist der Weg, um tagtäglich darauf einzugehen und Gottes Versprechen in Anspruch zu nehmen.

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