01.08.2011

Sehnsucht – nach mehr vom Leben

Wer in permanenter Überbelastung steht, hat oft gar nicht die Chance, wichtige zwischenmenschliche Beziehungen so zu pflegen, dass sie vertieft werden können, weil es dafür Ruhe und auch Zeit braucht. Der ständige Druck, unter dem viele Menschen stehen, führt oft auch zu Ruhelosigkeit und Desinteresse für die wichtigen Dinge des Lebens.   Der Schweizer Maschinen-Ingenieur und Unternehmensberater Roger Gorlero schreibt in seinem Artikel zum Thema „Gesellschaftliche Megatrends": „Unsere Gesellschaft ist mit einzigartigen Einflüssen konfrontiert, die sie bleibend verändern. Diese konstanten Umwälzprozesse verwandeln unsere Gesellschaft entscheidend – sie wird nie mehr so sein, wie sie war. Zu den Motoren der sozia­len Veränderung zählen u.a. die Informa­tionstechnologie, die Psychopharmaka und der Wertewandel. Die Informationstechnologie beschleunigt unser Leben, die Psychopharmaka fördern die Vereinsamung und die Manipulation wird für den heutigen Menschen immer attraktiver."

Gesellschaftliche Megatrends

Die großen gesellschaftlichen Trends sind „Beschleunigung", „Vereinsamung" und „Manipulation". Die durch die Informationstechnologie hervorgerufene Beschleunigung überfordert, so dass wir sie oft nur noch durch die Einnahme von Psychopharmaka verkraften und bewältigen können. Solche Psychopharmaka können die alltäglichen Einschlaftabletten sein, auf die viele Menschen angewiesen sind, um überhaupt abschalten und einschlafen zu können. Aber auch der Energy-Drink eines Jugendlichen, um den Discoabend durchzustehen, die leichte oder schwere Droge, die Unmögliches möglich zu machen scheint. „Periodisch durchgeführte Erhebungen unter Führungskräften zeigen, dass ein hoher, zweistelliger Prozentsatz von Menschen in Führungspositionen Psychopharmaka konsumiert," schreibt Roger Gorlero und fügt hinzu: „Psychoak­tive Substanzen ermöglichen Glücksgefühle auch ohne klärende Gespräche, angemessene Entspannung oder zeitintensive Beziehungspflege."

Mehr vom Leben – doch auf welchem Weg?

Den Anreiz zu dieser Form von ungesunder Beschleunigung gibt uns die Gesellschaft. Wer mit Fleiß und Einsatz etwas erreichen will, muss „mit der Zeit gehen". Denn Zeit ist Geld und Geld wird von allen erstrebt. Mehr Reiz, mehr Lust, mehr Vergnügen heißt die Devise. Das alles kann oftmals nur noch durch Drogen erzielt werden. Dabei müssen wir gar nicht an die schwerwiegenden illegalen Rauschgifte denken. Drogen können Kaffee sein oder Energy-Drinks, Zigaretten, Alkohol, der zu häufige und deshalb ungesunde Konsum von Multivitaminen bis hin zu Lifestyle-Medikamenten wie Muskelaufbau-Präparate oder potenzsteigernde Medikamente. Eines ist all diesen „Drogen" gemeinsam. Sie führen in einen Teufelskreis, in dem viele Menschen bereits stehen und aus dessen Ausweglosigkeit dann Psychopharmaka helfen sollen. Was freilich ein Irrtum ist, weil Psychopharmaka zu einer neuen, zusätzlichen Abhängigkeit und Belastung des Köpers führen, wodurch das Grundproblem oft nur noch vergrößert wird.

Warum müssen wir mitmachen?

Diese Frage stellt sich schon allein deshalb, weil wir alle davon überzeugt sind, dass wir überall mithalten und den gängigen Mustern entsprechen müssen. Warum? Ist es die Sehnsucht nach Wertschätzung oder irgendeiner Form von Liebe, die uns dazu treibt? Geht es um unseren Selbstwert, unser Wertgefühl oder unseren Ehrgeiz, wodurch wir in diesen Kreislauf geraten? Tatsächlich ist es ein Grundbedürfnis des Menschen, wertvoll, geachtet und geliebt zu sein. Ob uns das nun bewusst ist oder nicht. Heute wissen wir, dass wir alle tagtäglich sehr viel nur aus dem einen Grund tun, um diesen Grundbedürfnissen unseres Menschseins zu entsprechen. Dahinter steckt unsere – berechtigte oder unberechtigte – Angst, in die Bedeutungslosigkeit abzugleiten, was keiner will und in einem gewissen Sinne auch gar nicht darf.

Anerkennung, Geborgenheit, Liebe

Anerkennung, Geborgenheit, Liebe, Gerechtigkeit, Sicherheit und sogar der Wunsch nach Vollkommenheit sind im Grunde gesunde Bedürfnisse. Deshalb sind alle diese Wunschvorstellungen in uns so angelegt, dass wir ein grundsätzliches Verlangen danach verspüren, sie zu erfüllen oder erfüllt zu bekommen. Offensichtlich wollte auch der Schöpfer nicht nur, dass sie uns prägen, sondern auch, dass sie erfüllt werden. Das ist deshalb ein wichtiger und beruhigender Gedanke, weil wir dadurch zur Überzeugung kommen, dass wir mit unseren Wünschen und Grundbedürfnissen richtig liegen. Die Frage ist also nicht, ob unsere Bedürfnisse nach Anerkennung, Geborgenheit, Liebe, Gerechtigkeit und Sicherheit berechtigt sind oder nicht, sondern auf welchem Weg wir die Erfüllung dieser Grundbedürfnisse verfolgen und letztlich erreichen.

Von den falschen Wegen

Drogen sind nicht der richtige Weg; das müssten wir nach all den Erfahrungen, die Menschen v.a. in den letzten 50 Jahren damit gemacht haben, wissen. Sie führen in Abhängigkeit und letztlich in den Betrug. Maßloser Ehrgeiz, Raubbau am Körper, Missachtung aller menschlichen Grenzen, Manipulation, Lüge, Gewalt und Rücksichtslosigkeit; auch diese Methoden zum Erreichen der Ziele können es nie sein, weil sie das Gegenteil bewirken, selbst wenn sie uns vorübergehend etwas anderes vortäuschen.

Alle unsere tieferen Bedürfnisse können wir – zumindest dauerhaft – nicht selbst stillen

Wer Liebe, Geborgenheit und Anerkennung sucht, kann sich das weder erarbeiten, noch kaufen, noch erzwingen. Wir können uns nur darauf einlassen, selbst Liebe, Geborgenheit und Anerkennung zu geben und sie dadurch auch wieder zu erhalten. Deshalb ist es, genauer betrachtet, tatsächlich so, dass alle unsere tieferen Bedürfnisse dauerhaft gar nicht durch eigenes Bemühen befriedigt werden können. Wer ohne Glauben an Gott und damit ohne eine höhere, letztgültige Gerechtigkeit lebt, kann sich zwar auch darauf einlassen und nach diesem Prinzip leben, dass selbstloses Geben dazu führt, dass er auch wieder etwas davon bekommt – allerdings ohne Garantie. Deshalb gibt es Menschen, die ein Leben lang immer nur geben und dennoch nicht zurückbekommen, was sie meinen, erwarten zu können. Wer sich einmal in einem Rehabilitationskrankenhaus umgesehen und umgehört hat, wird wissen, wie viele aufopferungsvolle Väter und Mütter hier vergebens darauf warten, dass sie von ihren Kindern Aufmerksamkeit, Liebe, Wertschätzung und Achtung erhalten, die sie ihnen im Laufe ihres Lebens vielleicht so oft gegeben haben.

Menschen, die an den Gott der Bibel glauben

Menschen, die an den Gott der Bibel glauben, haben es besser. Abgesehen davon, dass ihre Kinder, wenn sie ebenfalls an Gott glauben, sehr wahrscheinlich ganz anders handeln werden, ist ihnen zusätzlich die Garantie gegeben, dass Gott als Schöpfer und Erhalter des Lebens zu ihnen steht und sie nie allein lässt. Solche Menschen wissen, dass Gott sie von Grund auf liebt. Dass sie gewollt sind und nicht nur das. Gott will auch, dass alle unsere Grundbedürfnisse nach Liebe, Anerkennung, Geborgenheit und Gerechtigkeit gestillt werden. Was für eine gute Grundlage für Sicherheit und Geborgenheit, wenn wir als Menschen wissen können, dass Gott das alles bis heute will, dass er nicht einmal so und dann wieder anders denkt, sondern „treu und gerecht" ist, wie es in der Bibel im 1. Johannes-Brief, Kap. 1, Vers 9 heißt. Voraussetzung für diese Geborgenheit ist allerdings, dass wir Gott als unseren Schöpfer anerkennen und uns ihm anvertrauen.

Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit

Wer dem Gott der Bibel vertraut, dessen Sehnsucht nach Ruhe, Geborgenheit und Frieden bleibt nicht nur ein Wunsch, denn Gott verheißt jedem Menschen, der sich ihm anvertraut, genau das. Menschen, die an Gott glauben, finden in ihm Zuflucht vor dem zermürbenden Konkurrenzdruck. Die Stille vor Gott wird für sie zum angstfreien Raum, wo sie sich weder behaupten noch verteidigen müssen, wo sie sich einfach angenommen fühlen und Verbindlichkeit und Vertrauen erleben können. Wichtig ist ein solcher angstfreier Raum in unserer Zeit schon allein deshalb, weil wir alle auf Dauer nie mehr von uns geben können, als wir erhalten. Die in uns angelegte Sehnsucht nach Liebe, Annahme und Sicherheit beinhaltet den Wunsch nach Geborgenheit, und sie bestimmt unser Leben ganz entscheidend. Solange dieses Bedürfnis nicht befriedigt ist, werden wir rastlos auf der Suche nach erfülltem Leben sein. Wer aber einen solchen „Unterschlupf" in seinem Leben gefunden hat, kann der Dauerbelastung entkommen, noch bevor die Antreiber ihn in ihre Gewalt gebracht haben.

Fehlende Geborgenheit

Heute wissen wir, dass die fehlende Erfahrung von Geborgenheit unmittelbar nach der Geburt eine große, wenn nicht sogar entscheidende Rolle für das spätere Leben spielt. Wenn dieses Bedürfnis nach Geborgenheit in den ersten Lebensjahren nicht gestillt wird, kann es im späteren Leben oft sehr schwierig werden, gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln, das wiederum wichtig ist für den späteren Aufbau von Beziehungen. Fehlende Geborgenheit weckt immer Ängste. Aus „Angst vor Liebesverlust" passen Menschen sich an, wird Schuld anderen zugeschoben oder man handelt gegen die eigene Überzeugung, um nur ja nicht abgelehnt zu werden. Ein bestimmtes Maß an Angst gehört zum Leben. Denn Angst ist auch ein Schutzmechanismus. Doch wenn die Angst darüber hinausgeht, wenn sie anfängt, einen Menschen ganz zu bestimmen oder gar zu beherrschen, wird dieses Gefühl der Angst zum maßgeblichen Faktor, der die Entwicklung eines Menschen behindern kann.

Der ungeborgene Mensch leidet unter mangelndem Selbstwert

Eine unmittelbare Auswirkung fehlender Geborgenheit ist zum Beispiel die Angst vor Entscheidungen, die Angst, Fehler zu machen und davor, keine Fluchtmöglichkeit mehr zu haben. Heute finden wir viele solcher „ungeborgenen" Menschen, die besonders unter mangelndem Selbstwert leiden, unter Zweifeln, Liebesunfähigkeit und den oftmals daraus resultierenden Enttäuschungen. Wiederum ist es der Gott der Bibel, der jedem Menschen durch sein Wort ausrichten lässt: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott. Ich helfe dir, ja, ich mache dich stark, ja, ich halte dich mit meiner hilfreichen Rechten." (Jes. 41, 10) Mit dieser und vielen weiteren Zusagen gegen die Angst bietet Gott uns Geborgenheit in der Ungeborgenheit und Heimat in der Heimatlosigkeit unserer Welt. Katharina Fischer, eine entschiedene Christin, die lange Zeit als Direktionsassistentin in einem Schweizer Großbetrieb tätig war, schreibt:

„Viele Menschen haben Sehnsucht nach einem Glauben, der aus mehr besteht als aus frommen Floskeln, langweiligen Sonntagspredigten und leeren Kirchenbänken. Sie wollen von einem Gott hören, der praktisch im Alltag erfahrbar ist."

Wer bei Gott einkehrt, erfährt Geborgenheit

Werner Penkazki, ein bekannter Buchautor und Theologe, schreibt: „Wer bei Gott einkehrt, der erfährt Geborgenheit. Geborgenheit ist in Gott selber begründet. Er ist der Höchste, der Herrscher über Himmel und Erde. Er ist sowohl Schirm – das heißt: Er bietet Schutz – als auch Schatten – das bedeutet Erquickung und Stärkung." In diesem Sinne schreibt auch Katharina Fischer ihrem autobiographischen Text: „Während meiner Kindheit habe ich sehr unter fehlender Annahme und Bestätigung, oft auch unter Verachtung gelitten. In meinen Jugendjahren blieb mir dann die Wahl, mich lautlos selbst aufzugeben oder in Szene setzen, um so Beachtung zu gewinnen. Ich habe mich zu Letzterem entschlossen, versuchte mit großem Eifer und Aufwand, mir Anerkennung und Zuneigung um jeden Preis zu verschaffen. Mit meinen Begabungen fiel mir das jahrelang nicht schwer und der Erfolg meiner Anstrengungen beflügelte mich – um Lob und Bewunderung zu erhalten, tat ich viel. Weniger ehrgeizige Menschen beachtete ich gar nicht. Ich habe damals vieles erreicht, doch der Aufwand, den ich betreiben musste, um Erfolg zu haben und im Mittelpunkt zu stehen, ist mit der Zeit zu groß geworden und verzehrte meine Kräfte; echte Befriedigung wollte sich nicht einstellen. Stattdessen waren meine Batterien eines Tages leer und die Sinnfrage begann zu bohren. Mein Nervenkostüm begann, Risse zu zeigen. Der Grund dafür war wohl, dass ich mir kaum Zeiten der Ruhe und Erholung gönnte. Dann jedoch begann ich, ungeschminkt und ehrlich mit Gott über meine ausweglose Situa­tion und meine Sehnsucht zu sprechen, und bat ihn, mir echten Frieden zu schenken. Mir war klar, dass er das kann und auch will, aber ich hatte mich bisher Gott nicht unterstellen wollen. Nach diesem Gespräch mit Gott kam unerwartet rasch tiefe Freude auf. Ich konnte seine Vaterliebe fühlen. In der folgenden Zeit haben mich die Worte Jesu hautnah begleitet: 'Kommet alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Frieden geben. Bei mir findet ihr, was eurem Leben Sinn und Ruhe gibt.' (Matth. 11, 28)" Und Katharina Fischer schreibt weiter: „Ich habe diese Einladung angenommen und gefunden, was ich so lange erfolglos gesucht hatte: Liebe und Geborgenheit."

Diesen Weg zu Gott gibt es für jeden von uns

Wenn wir bedenken, wie klein ein Mensch im Vergleich zum Universum ist, so ist es um so beeindruckender zu sehen, dass wir zu dem Schöpfer dieses ganzen Universums gehen können. Der Weg, über den wir zu Gott kommen, ist bekannt. Es ist Jesus Christus, der von sich selbst sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich." (Joh. 14, 6) Jesus Christus ist der Weg zu Gott, der jedem offen steht, der bereit ist, seinen Hochmut aufzugeben, Gott den Vater und seinen Sohn Jesus Christus anzuerkennen und ihn um seine Hilfe zu bitten. Einmal – so lesen wir in der Bibel – werden alle Menschen sich vor Gott beugen müssen. Doch jetzt ist noch Zeit, dass wir uns mit unserem freien Willen dafür entscheiden können, uns Gott anzuvertrauen – oder auch nicht. Denn wir können dieses Angebot Gottes und damit Gott selbst auch ablehnen und auf seine Hilfe verzichten – nur müssen wir dann auch die Konsequenzen tragen.

Von der Glücksphilosophie des Carl Hilty

Vor rund 2.400 Jahren machten Philosophen wie Sokrates und Platon sich Gedanken darüber, was uns Menschen glücklich macht. Dabei erkannten sie bereits, dass Glück mit der Bejahung bestimmter ethisch-moralischer Werte zusammenhängt und nicht durch schrankenloses Luststreben erreichbar ist. Die philosophische Richtung des Hedonismus hingegen sah Glück in einem schrankenlosen Streben nach Lust. Diese Weltsicht lehnten die großen Philosophen Sokrates und Platon, von denen man heute noch spricht, jedoch ab. Zwei Jahrtausende später hat der Schweizer Philosoph Carl Hilty (1833 - 1909) Interessantes zum Thema Glück gesagt. Beruflich war der Jurist Hilty zunächst als Rechtsanwalt tätig, ab 1873 als Professor für öffentliches Recht an der Universität Bern, außerdem 17 Jahre lang Chef der Schweizerischen Militärjustiz und Mitglied des Haager Schiedshofs, Abgeordneter des Schweizer Nationalrats und eben Philosoph und Christ; dazu bekannte er sich sowohl privat wie auch öffentlich. Hilty schrieb ein dreibändiges Werk über das Glück, das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde und mit dem Carl Hilty in der ganzen Welt bekannt wurde. Hiltys Werk wurde im Jahr 2010 in den zwei Bänden „Bausteine zum Glück" und „Politische Verantwortung" neu herausgegeben. Hilty beschreibt darin, zu welchen positiven Veränderungen einer Persönlichkeit die Geborgenheit im Glauben an Jesus Christus führt. Er sieht dies als einen lebenslangen Wachstums- und Reifeprozess an, der in jedem Lebensabschnitt eine altersgemäße Ausprägung findet. Dieser Prozess, den das Neue Testament Heiligung nennt, bedeutete für Hilty, dass sein Verhalten von dem Wunsch motiviert war, vom Morgen bis zum Abend den Willen Gottes zu tun – nicht aus Zwang, sondern aus liebevoller Hingabe. So war ihm jenes Glück vergönnt, über das er so tiefsinnig nachgedacht hat. „Glück", so schrieb Hilty, „ist der beständige Friede, der von äußeren Schicksalen nicht mehr abhängig ist, sondern dieselben völlig überwunden hat." Darin spiegelt sich das wider, was Jesus Christus uns Menschen gebracht hat. Unsere Sehnsucht nach Glück lag Jesus Christus so sehr am Herzen, dass er alles tat, um uns zu diesem Glück zu verhelfen. Wir müssen dazu nur die Worte Jesu Christi lesen, die uns im Neuen Testament überliefert werden. In der Bergpredigt, die im Matthäusevangelium in den Kapiteln 5 bis 7 widergegeben ist, beginnen die so genannten Seligpreisungen damit, dass Jesus ausruft: „Glückselig sind die Armen im Geist" – das heißt, die Menschen, die bescheiden genug sind, um Gottes Hilfe anzunehmen, sich von ihm erfüllen zu lassen. Dann beschreibt Jesus, wie das von Gott empfangene Glück aussieht. Jesus spricht von echtem Trost für Trauernde; von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, die nicht nur Sehnsucht bleiben wird; von Barmherzigkeit statt Rechthaberei und Machtstreben; von innerer Reinheit statt Gier; von der Kraft, die imstande ist, zwischen Streitenden Frieden zu stiften; und schließlich von einer von Gott geschenkten Gelassenheit bei denen, die um Jesu Willen Verfolgung und üble Nachrede erfahren. Wahres Glück hängt immer mit einer starken, wachstümlichen, heilsamen Veränderung der Persönlichkeit zusammen, mit Vergebung der Schuld und Heilung ihrer Folgen. Jesus Christus hat von dieser Neuwerdung nicht nur gesprochen, er hat sie möglich gemacht – und bewirkt sie bis heute bei all denen, die sich durch ihn eine persönliche Beziehung zu Gott schenken lassen. Dass dieses Glück konkret möglich ist, dafür war Carl Hilty ein Beispiel, doch nicht nur er, sondern viele Tausende von Menschen einst und heute, die Gott ihr Vertrauen geschenkt haben.

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