01.05.2017

Strategien einer glücklichen Ehe

Die erste Frage, die wir uns dabei stellen müssen, ist: Kennen Sie Ihren Partner? Sie werden sagen: „Ja, natürlich kenne ich ihn! Ich habe ihn schließlich geheiratet!“ Aber das ist nicht gemeint. Die Frage ist nicht, wie er seinen Kaffee trinkt oder was er für Hobbys hat, sondern was er z. B. als Kind mal werden wollte. Wissen Sie es? Was waren sein Träume? Was konnte er davon verwirklichen? Was nicht? Je mehr Sie davon wissen und nachempfinden können oder vielleicht auch mit ihm teilen können, desto inniger wird Ihr Miteinander sein. Deshalb: Verpassen Sie nicht die Chance, Ihren Partner „kennenzulernen“, sich neu für ihn zu interessieren und ihn wieder interessant zu finden. Was ist seine Vorstellung von Familie? Was sind seine Ängste, seine Ansichten? Was steckt wirklich zutiefst in ihm? Woran glaubt er? Finden Sie es heraus! Nehmen Sie sich die Zeit dafür! Es lohnt sich.

 

Zuneigung und Bewunderung

Ein wesentlicher Punkt jeder Beziehung sind die Gefühle füreinander. Diese müssen selbstverständlich gepflegt werden, damit sie auch in schwierigen Zeiten noch da sind. In einer Beziehung müssen Sie deshalb unbedingt darauf eingehen und sich auch die Zeit dafür nehmen. Das geht am besten, wenn Sie sich daran erinnern, wie es in der Zeit war, als Sie sich kennengelernt haben. Vielleicht gab es auch nachher noch viele wunderbare Momente in Ihrem gemeinsamen Leben. Rufen Sie sich diese Momente in Erinnerung! Was waren die Eigenschaften Ihres Ehemannes, in die Sie sich verliebt haben? Die Sie bewundert haben und die Sie bis heute an ihm schätzen? Wofür sind Sie ihm dankbar? Gefühle brauchen Orientierung. Die Erinnerung an Eigenschaften oder Erlebnisse gibt Ihnen diese Orientierung.

Zuwendung statt Abwendung

Schenken Sie Ihrem Partner Aufmerksamkeit. Niemand von uns will übergangen werden oder nur noch von seiner Funktion her definiert werden. Wir alle brauchen diese Aufmerksamkeit, Anteilnahme und Zuwendung. Wer all das nicht bei seinem Ehepartner erhält, wird immer in der Gefahr stehen, es sich irgendwo anders zu suchen und auch zu bekommen. Bleiben Sie deshalb interessiert am Alltag des anderen - das ist die wahrscheinlich einfachste und sicherste Eheversicherung, die es gibt. Wenn ein Partner sich darauf freut, auf eine längere Geschäftsreise zu gehen oder länger als nötig auf der Arbeit zu bleiben, dann sollte der Grund zumindest nicht der sein, dass er oder sie sich in der Ehe nicht verstanden fühlt oder keine Anerkennung bekommt. Ein erfahrener Eheberater sagte einmal: „Auf dem Weg zu einer Trennung liegen viele Entscheidungen.“ Deshalb - treffen Sie die richtigen Entscheidungen im kleinen! Verbringen Sie Zeit miteinander, bauen Sie Vertrautheit auf und schauen Sie, diese Vertrautheit auch zu erhalten. Wenn Sie Ihrem Partner aus dem Weg gehen, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn eines Tages auch der Partner Ihnen aus dem Weg geht. Lassen Sie sich deshalb aufeinander ein. Verbringen Sie Zeit miteinander und vergessen Sie nie: Ein Partner ist ein großes Geschenk. Gehen Sie gut damit um. Es lohnt sich!

Die Frage der Macht - sind Sie bereit zu teilen?

Meinungsunterschiede wird es in einer Ehe immer geben. Aber es müssen nicht Machtkämpfe daraus werden. Wofür wird das Geld ausgegeben? Wie wertvoll ist die Hausarbeit? Wer entscheidet, ob der Beruf Vorrang hat oder nicht? Zählt die Meinung der Frau oder nur die des Mannes? Wer seiner Partnerin in all diesen Fragen keine Zugeständnisse macht, darf sich nicht wundern, wenn sie anfängt, dagegen aufzubegehren. Deshalb - denken Sie daran: „Ein glückliches Paar schafft es, aus unterschiedlichen Standpunkten ein gemeinsames Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen.“

Lösen Sie Ihre lösbaren Probleme

Sarkasmus, Verachtung oder niederschmetternde Kritik ist nie gut. In einem Streit zwischen Ehepartnern erst recht nicht. Trotzdem enden viele Konflikte in diesem Ton. Das ist schade und muss nicht sein. Sorgen Sie deshalb für einen guten Ton. Zeigen Sie auch im Streit, dass Sie ihren Partner lieben, indem Sie auf besonders verletzende Worte verzichten und ihn auch im Streit noch achten. Und bleiben Sie kompromissbereit. Wenn Ihr Partner oder Ihre Partnerin sich um einen Schlichtungsversuch bemüht, gehen Sie darauf ein. Dann ist es auch oftmals besser, wenn Sie sich eine kleine Pause gönnen und das eigentliche Probleme erst dann wieder versuchen zu lösen, wenn der Streit abgeklungen ist. Oft löst sich dann alles viel leichter. Aber kehren Sie Probleme nicht unter den Teppich. Denn wenn es auch manchmal gut ist, in einem Ehestreit nachzugeben, so ist es doch nie gut, sich einfach zurückzuziehen und sich „um des lieben Friedens Willen“ überhaupt nicht mehr zu äußern. Wer es nicht lernt, mit seinem Partner oder seiner Partnerin zu kommunizieren und Konflikte auszutragen, hat wahrscheinlich auch nicht die Chance, eine tiefe Verbundenheit aufzubauen und auf Dauer aufrechtzuerhalten. Es ist wichtig, dass Ihr Partner Ihre Meinungen und Ansichten kennt. Wenn Sie sie nicht mit ihm teilen, kennt er Ihre innersten Gefühle nicht. Die Folge ist, dass Sie Gefahr laufen, sich voneinander zu entfernen. Fangen Sie deshalb erst gar nicht an, sich zurückzuziehen, sondern äußern Sie sich. Selbst wenn es zuerst schwierig für Sie ist. Bleiben Sie dran! Nur so kommen die Unterschiede zwischen Ihnen und Ihrem Partner an den Tag - und Sie haben die Möglichkeit, daran zu arbeiten.

Eigene Schwächen - und die des anderen

Jeder Mensch hat seine Schwächen und Stärken. Die Frage ist nur, wie wir damit umgehen. Müssen wir sie tolerieren? Gemeinsam daran arbeiten? Sich darüber ein Leben lang ärgern? „Wenn mein Partner nur anders wäre, dann ...!“ Aber darum geht es nicht. Denn jeder ist zuerst einmal, wie er ist. Deshalb geht es darum, auch trotz dieser Schwächen einen guten Weg des Miteinanders zu finden, auf dem sich dann auch durchaus etwas an unseren Schwächen ändern kann. Wenn Sie unter den Schwächen Ihres Partners leiden, weil er z. B. nicht mit Geld umgehen kann oder zu vieles vergisst, reden Sie mit ihm! Sagen Sie ihm, wie Sie sich fühlen, wie Sie darunter leiden. Sagen Sie es ihm, anstatt ihm zu drohen oder ihn zu verachten. Wenn Sie als Christ an Gott glauben und auch Jesus vertrauen, dann sprechen Sie es auch in Ihrem Gebet vor Gott aus und bitten Sie ihn um Veränderung. Denken Sie daran, Gott ist nichts unmöglich. Er kann Veränderung schenken und schaffen und hat das auch schon viele tausend Male bewiesen. Deshalb - wenn Sie an den Gott der Bibel glauben und ihm vertrauen, wenden Sie sich an ihn im Gebet und bringen Sie ihm Ihr Anliegen vor.

Mann und Frau sind unterschiedlich

Es bezweifelt inzwischen wohl niemand mehr ernsthaft, dass Männer und Frauen sehr unterschiedlich denken, fühlen und oft sogar auch handeln. Die Zeit, in der Feministinnen uns weismachen wollten, dass es diesen Unterschied nicht gäbe, ist vorbei. Das war einmal. Inzwischen wissen wir mehr. Reinhold Ruthe, ein Bestsellerautor und Psychotherapeut mit langjähriger Erfahrung sagt: „Wir sind in jeder Zelle unseres Körpers entweder Mann oder Frau.“ und beruft sich dabei auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Wir haben aber nicht nur verschiedene Vorstellungen aufgrund unseres Geschlechts, sondern auch aufgrund unserer Herkunft, unserer Geschichte, unserer Erziehung und vieles andere. Lassen Sie uns deshalb aufeinander zugehen, einander respektieren und Strategien entwerfen, um positiv miteinander umzugehen. Nur so können wir gemeinsam unsere Träume von Harmonie und Glück in der Ehe verwirklichen und Visionen wahr werden lassen. Denn wo immer wir mit unserem Partner die Vision einer glücklichen Ehe zu verwirklichen suchen und unsere eigene Vision in diesen Versuch integrieren, wird vielleicht auch unsere eigene Vision Wirklichkeit. So funktioniert Ehe und Partnerschaft.

 

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