01.04.2017

Säulen des Glaubens an den gnädigen Gott

Die Frage nach Gott ist heute aktueller denn je, deshalb muss die christliche Kirche auch immer der Ort sein, wo diese Frage beantwortet wird. Im Grunde genommen hat sich daran über die Jahrhunderte bis heute nichts geändert. Wenn auch viele heute die Frage nach Gott und dem Glauben verdrängen oder als veraltet abtun. Die grundlegenden Aussagen der Bibel zu unserem Leben und Menschsein sind nach wie vor die gleichen. Wer sich also seine ganz eigenen Vorstellungen von Gott macht, der liegt falsch. Denn Gott hat sich klar und deutlich in seinem Wort, der Bibel, geäußert, wer er ist und worum es in unserem Leben geht. Deshalb müssen wir uns damit beschäftigen, um mehr über Gott und uns Menschen zu erfahren. Alles andere ist und bleibt Spekulation, die uns keine Garantie gibt. Auch Jesus Christus sagte schon, dass wir unser Leben nicht auf Sand bauen sollten, sondern auf den Felsen seines Wortes, für das er die Garantie ist – und das bis heute, ohne jegliche Einschränkung.

Grundlegende Tatsachen

Es gibt nämlich Tatsachen im Leben von uns Menschen, die waren gestern und sind auch heute noch. Eine dieser unverrückbaren Tatsachen ist, dass jeder Mensch einmal sterben muss. Gut, werden Sie sagen, das wissen wir. Aber wissen und glauben Sie auch, dass wir nach unserem Tod vor dem Richterstuhl Gottes erscheinen und Rechenschaft ablegen müssen über unser Leben? Das ist nämlich genau das, was uns die Bibel sehr klar und deutlich sagt.Sie lässt uns da auch überhaupt keinen Spielraum. Wir alle müssen einmal sterben – und wenn unsere Lebenserwartung auch noch immer steigt, einmal müssen wir alle sterben – und dann stehen wir vor Gott. Eine weitere Tatsache ist, dass es bei der darauf folgenden Urteilsverkündigung Gottes im Hinblick auf unser Leben nur zwei Alternativen gibt. Entweder wir stehen im „Buch des Lebens", weil wir an Jesus Christus geglaubt und ihm vertraut haben oder nicht. Wenn wir Jesus vertraut und geglaubt haben, dürfen wir die Gewissheit haben, dass er für uns einstehen und uns freisprechen wird und wir eingehen werden ins ewige Leben. Wenn unsere Namen aber nicht in diesem „Buch des Lebens" stehen, ja, dann bedeutet es für uns, dass wir für all unser Versagen selbst gerade stehen müssen – und das hat das ewige Verderben zur Folge. Manche mögen jetzt sagen: 'Das sind Ansichten von vorgestern, heute ist alles anders. In solchen Kategorien denken wir heute zum Glück nicht mehr.' Aber maßgebend ist nicht, was wir denken, sondern was Gott über sich und über uns in seinem Wort, der Bibel, sagt – und da stehen alle diese Dinge ganz eindeutig, und sie haben weiterhin ihre Gültigkeit – heute und morgen ebenso wie gestern. Das ändert sich nicht. Denn genau an diesem Punkt ist die Bibel unerbittlich. Sie unterscheidet nicht zwischen gestern und heute. Gott hat sich in seinem Wort, der Bibel, für alle Zeiten ein für allemal klar und deutlich festgelegt und gesagt, so ist es. Deshalb richtet euch danach! Wer diese Tatsachen nicht wahrhaben will, der gleicht einer Schwangeren, die nicht mit der Geburt rechnet, obwohl sie hochschwanger ist und der Geburtstermin näher rückt. Wenn eine Frau sich nicht auf die Geburt ihres Kindes vorbereitet, wird sie trotzdem stattfinden. Die Frage ist nur, wie. Viele Menschen leben tatsächlich genau nach diesem Prinzip. Sie wissen eigentlich, was auf sie zukommt, doch sie kümmern sich nicht darum, bis der Moment gekommen ist, wo es kein Entrinnen mehr gibt. Ist das vernünftig? Sicher nicht. Denn ein vernünftiger Mensch setzt sich mit grundlegenden Tatsachen in seinem Leben rechtzeitig auseinander, nimmt sie ernst und interessiert sich dafür, wie er nach den paar Jahrzehnten auf dieser Erde den überwiegenden Teil seines Lebens in der Ewigkeit verbringen wird, was dafür nötig ist und worauf dabei zu achten ist. Wer sich so mit den Fragen des Lebens auseinandersetzt, der wird auch sicher danach fragen, wo es verlässliche und glaubwürdige Aussagen darüber gibt – und er wird auf die Offenbarungen der Bibel kommen, die Gott uns Menschen über die Jahrtausende gegeben hat und die ihre Gültigkeit für immer haben – gestern, heute und morgen. Was Gott dazu sagt, wie wir am Ende unserer Tage vor ihm bestehen können, das allein zählt, nicht das, was wir uns selbst zusammenreimen, die wir nichts davon verstehen und auch nichts Verbindliches darüber aussagen können. Deshalb: Lesen Sie die Bibel, hören Sie auf Gottes Wort. Entdecken Sie die besten Auslegungen dieser biblischen Texte. Es lohnt sich, mehr als alles andere, denn der Tag, an dem Sie es nicht mehr tun können, kommt bestimmt. Im Grunde stellten sich Menschen die Frage nach dem Woher und Wohin schon seit Anbeginn der Welt – aber erst die Aussagen der Bibel geben wirklich eine Antwort darauf. Diese Antwort lässt sich tatsächlich auf die vier Grundsätze zurückführen, wie sie in der Reformation damals umschrieben wurden. Diese Aussagen haben sich als wahr erwiesen und behalten bis heute ihre Gültigkeit; das erkennen im Grunde beide Kirchen an, auch wenn es einzelne Theologen mit anderen Ansichten geben mag. Denn wo immer die Bibel als Wort Gottes ernst genommen wird, kommt jeder, der dieses Wort Gottes liest, auf diese vier Säulen des Glaubens zurück. Vor 500 Jahren wurden sie mit den vier „Sola" umschrieben, den vier „Allein". „Sola scriptura", d. h. allein durch die Schrift, das Wort Gottes, die Bibel; „sola gratia", d. h. allein aus Gnaden, „solus Christus" d. h. allein durch Christus und „sola fide", was soviel bedeutet wie allein durch den Glauben. Etwas anderes werden Sie nicht finden, wenn Sie die Bibel lesen und studieren. Deshalb kann letztlich auch niemand etwas anderes lehren, der die Bibel ernst nimmt und lehrt, was in ihr geschrieben steht.

Die vier Säulen des Glaubens

„Sola scriptura" – allein durch die Heilige Schrift, so heißt die erste Säule, das erste Sola Wenn wir darüber nachdenken, dürfen wir nicht vergessen, dass die katholische Kirche neben dem Wort Gottes immer auch die Tradition als maßgebende Quelle für den Glauben angesehen hat. Das ist jedoch sehr gefährlich, denn wenn wir die Tradition auf dieselbe Stufe stellen wie Gottes Wort, öffnen wir damit auch dem Missbrauch Tür und Tor. Genau so ist es im Laufe der Kirchengeschichte auch gekommen. Das Zwangszölibat ist z. B. eine solche Tradition, die man niemals mit dem Wort der Bibel begründen kann, weil es einfach nicht darin zu finden ist. Deshalb ist es so wichtig, dieses „Sola scriptura". Denn Gott garantiert uns seine Zusagen nur durch die Heilige Schrift. Was er darin niederschreiben ließ, daran bindet er sich mit seinem Versprechen und ließ es auch durch Jesus Christus, seinen Sohn, noch einmal bestätigen. Alles andere ist nichtig. Was Gott in seinem Wort sagt, können wir als seinen ausdrücklich geoffenbarten Willen ansehen – und das vom Anfang der Bibel bis zum Schluss. Alles andere sind Meinungen, die einmal so und einmal anders gesehen werden können. Die Heilige Schrift allein zeigt uns, wie ein Mensch vor Gott leben soll, wie er vor dem heiligen Gott gerecht wird und wie er im kommenden Gericht Gottes bestehen kann. Dafür ist die Heilige Schrift die einzige und alleinige Quelle, auf die wir uns wirklich verlassen können. Gott allein kann uns sagen, wie alles in der unsichtbaren Welt zusammenhängt, allein seine Antworten in seinem Wort können uns Gewissheit darüber geben, und wir können uns hundertprozentig darauf verlassen. „Sola gratia" – allein aus Gnaden – so heißt die zweite Säule Das lateinische Wort „gratia" steht für Gnade. Von „gratia" kommt auch das deutsche Wort „gratis", das soviel bedeutet wie „ohne Gegenleistung", „unverdient" oder „geschenkt". In der Bibel steht das Wort „Gnade" dafür, dass Gott uns die Vergebung der Sünden schenkt, dass er uns unsere Schuld nicht anrechnet, dass er uns ohne Eigenverdienst gerecht spricht, wenn wir an Jesus Christus glauben und ihm vertrauen. Das muss man sich einmal vorstellen: Ohne Gegenleistung, unverdient, geschenkt, eben gratis erhalten wir die Vergebung Gottes! In den biblischen Texten des Apostels Paulus können wir sehen, dass er nicht müde wird, gerade das immer wieder zu betonen, dass wir ohne Verdienst gerecht werden, aus purer Gnade. Dieser Weg der Gnade ist der einzige Weg zu Gott, nachdem auch die Erfahrungen immer wieder zeigen, dass der Weg über die Einhaltung des Gesetzes und die eigenen Werke noch nie zum Ziel geführt hat. Das bes­te Beispiel dafür waren ja die Pharisäer und Schriftgelehrten zur Zeit Jesu, die glaubten, mit der Einhaltung von immer noch mehr Geboten und Vorschriften sich das Heil erarbeiten zu können. Was aber musste Jesus ihnen sagen? Er wies sie darauf hin, dass sie auf dem Holzweg waren, als er ihnen z. B. sagte: „Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele." (Mt. 23,24) Deshalb ist es ja auch so wichtig, dass wir verstehen, dass wir diese Gnade Gottes annehmen müssen, um gerettet zu werden. Der Apostel Paulus schreibt dazu in seinem Brief: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben." (Röm. 3,28) Dieser Verweis auf die Gnade Gottes, durch die wir gerettet werden, ist deshalb so wichtig, weil Menschen immer wieder in diese religiöse Haltung zurückfallen und sich einreden lassen, dass es doch ohne Leistung keine Gegenleistung geben kann und dass wir uns den Himmel nur durch ein halbwegs anständiges Leben verdienen könnten. Die Bibel sagt uns klar und deutlich, dass sich niemand von uns den Himmel verdienen kann. Er muss uns von Gott geschenkt werden – und das geschieht über den Glauben an Jesus Christus und sein unverdientes Geschenk der Vergebung. Wenn wir an Jesus Christus glauben und sein Angebot des stellvertretenden Opfers am Kreuz von Golgatha persönlich annehmen, werden wir dafür von Gott beschenkt. Wer hingegen durch seine eigene Leistung gerettet werden will, der handelt wie einer, der aus eigener Kraft durch den Atlantik schwimmen will, um nach Amerika zu kommen. Wenn er auch noch so ein guter Schwimmer ist, die Küste Amerikas wird er dennoch nicht erreichen, weil das für einen Menschen unmöglich ist. Die Gnade aber ist ungefähr so, als würde einer stattdessen ein Flugticket nach Amerika geschenkt bekommen und damit ohne jegliche Anstrengung einfach in ein Flugzeug steigen und damit nach Amerika fliegen. Was hierbei natürlich auch ins Gewicht fällt, ist die Tatsache, dass wir nicht sagen können, wie gut wir waren. Eigenruhm ist dabei ausgeschlossen. Wir können uns nichts darauf einbilden, dass wir Gerettete sind. Der Ruhm gebührt allein Jesus Christus unserem Herrn und Retter, der alles für uns getan hat, damit wir leben. „Solus Christus" – allein Jesus Christus rettet uns. Das ist die dritte Säule, das dritte „Allein". Jesus Christus ist derjenige, durch den dieser Weg der Gnade heraus aus unserem Dilemma und hinein in das ewige Leben möglich geworden ist. Einen anderen Weg gibt es nicht und hat es eigentlich auch nie gegeben, denn alles, was vorher als Weg über die Einhaltung des Gesetzes und der Gebote von Gott aufgezeigt wurde, konnte erst durch das Opfer Jesu seine Gültigkeit erhalten. Denn ohne Christus kann niemand vor Gottes Gericht bestehen. Das gilt für damals und heute. Wie Jesus uns gerettet hat, das hat Paulus in einem wunderbaren Bild zum Ausdruck gebracht, ein Bild, das besonders für das jüdischen Volk von damals gewählt worden war. Paulus schrieb: „Den hat Gott für den Glauben hingestellt als Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit." Für „Sühne" steht da das Wort „hilasterion"; das ist zugleich die Bezeichnung für den Deckel der Bundeslade. In der Bundeslade befanden sich die Steintafeln mit den Zehn Geboten. Ihr Deckel war mit Gold überzogen und mit Engelsfiguren geschmückt; er galt als Gottes Thron. Deshalb wird der Deckel der Bundeslade auch „Gnadenthron" oder „Gnadenstuhl" genannt.
Jesus Christus ist im übertragenen Sinn der Deckel der Bundeslade, der die Zehn Gebote bedeckt, das vernichtende Urteil des Gesetzes über den Sünder. Schon zur Zeit des Alten Testaments wurde am großen Versöhnungstag Blut an den Gnadenstuhl gesprengt zur Vergebung der Sünden. Das war ein Vorzeichen auf Jesus Christus hin, der mit seinem blutigen Opfer am Kreuz zum universalen Gnadenstuhl für alle Menschen geworden ist. Gott übersieht nicht einfach alle Sünden, sondern bleibt gerecht und muss das Böse bestrafen. Aber genau diese Strafe hat Jesus stellvertretend für alle, die an ihn glauben und ihm vertrauen, auf sich genommen, so dass wir herausgerettet werden konnten aus der Sklaverei der Sünde. Deshalb konnte Paulus schreiben: „Gott ist selbst gerecht und er macht den gerecht, der da ist aus dem Glauben an Jesus Christus." (Röm. 3,21?28) „Sola fide" – allein durch den Glauben. Das ist die vierte und letzte Säule, das vierte Sola. Wer glaubt, dass er ohne Glauben an Jesus Christus in das ewige Leben eingehen kann, der irrt sich. Jesus Christus ist zwar tatsächlich für alle Menschen gestorben und bietet die Vergebung der Sünden allen Menschen an; aber nur für den Menschen, der sie im Glauben annimmt, wird sie wirksam. Das heißt, nur dem wird seine Schuld vergeben und ewiges Leben geschenkt. Im Bild gesprochen, würde das heißen: Wer ein Flugticket nach Amerika geschenkt bekommen hat, muss damit zum Flughafen kommen, in das Flugzeug einsteigen und fliegen, sonst nützt ihm auch das Ticket nichts. Dieses Einsteigen und Losfliegen, das ist der Glaube an Jesus Christus. Er bedeutet, dass ich mich auf die Gnade Gottes und das Opfer Jesu verlasse, dass ich Jesus meinen Herrn und Heiland nenne und auf sein Werk der Erlösung vertraue. Dieser einzig wahre, gerechte und zielführende Glaube ist wie die ausgestreckte Hand eines Bettlers, der ein königliches Geschenk bekommt und dafür nur unendlich dankbar sein kann – sein Leben lang. Er konnte nichts dazu beitragen, als das Geschenk anzunehmen. Aber allein die Tatsache, dass er es angenommen hat, hat alles in seinem Leben komplett verändert. Denn dieses Geschenk bestand sage und schreibe darin, dass er als Königssohn und Königstochter angenommen wurde. Dass sich daraufhin alles im Leben dieses Menschen verändert, versteht sich von selbst. Weil aus einem Bettler ein Kind Gottes wurde, das zudem ewiges Leben geschenkt bekommen hat und Freude über Freude vor sich hat. Das bedeutet Christsein. Nicht mehr und nicht weniger. Deshalb denken Sie daran: Gott hält dieses Geschenk für jeden von uns bereit. Wir müssen es nur annehmen. Aber beachten Sie die vier Säulen des Glaubens, denn sie sind wichtig, damit wir uns nicht verirren oder ausgenutzt werden. „Sola scriptura, sola gratia, solus Christus, sola fide" – allein durch die Schrift, allein aus Gnaden, allein durch Chris­tus, allein durch den Glauben. Wenn Sie das beachten, kommen auch Sie sicher ans Ziel.

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