01.12.2008

„...und die Herzen taten sich auf!“

Im Laufe der Geschichte war der Einfluss, den Jesus auf das Leben von Menschen hatte, enorm. Kein anderer hat so viele positive Veränderungen im Leben zahlreicher Menschen bewirkt wie Jesus. Menschen, die frei geworden sind von zerstörerischen Gedanken, von Krankheit und Sucht - und das ist bis heute der Fall. Für sie hat sich die Sicht des Lebens oft schlagartig verändert. Viele von ihnen nehmen, wenn es sein muss, Schikanen, Folter und Tod auf sich. Andere opfern ihr Leben, um den Armen zu dienen.

Schon vor 2.000 Jahren schrieb der römische Gouverneur Plinius Secundus, der beauftragt war, Christen zu foltern und hinzurichten, in seiner Epistel X 96, dass er mit Staunen beobachtet habe, wie Christen die Wahrheit lieben. Er schreibt, Christen seien bestrebt, „keinerlei Böses zu tun, sich nicht Betrug, Diebstahl oder Götzendienst hinzugeben, ihr eigenes Wort nicht zu verdrehen, ihr Vertrauen nicht zu verweigern, wenn andere sich auf sie verließen.“ „Dieser Jesus von Nazareth eroberte ohne Geld und Waffen mehr Millionen Menschen als Alexander, Caesar, Mohammed und Napoleon; ohne Wissenschaft (...) brachte er mehr Licht in menschliche und göttliche Dinge, als alle Philosophen und Gelehrten miteinander.“ Mit diesen Worten beschrieb der Historiker Philip Schaff den Einfluss, den Jesus auf die Geschichte und Kultur der Welt ausübte. Er sagt: „Ohne die Beredsamkeit der Schulen sprach er derartige Worte des Lebens, wie sie nie zuvor oder auch seither nie gesprochen wurden. Er erzielte Wirkungen, die weit über das hinausgehen, was ein Redner oder Dichter bewirken kann. Ohne eine einzige Zeile zu schreiben, setzte er mehr Schreiber in Bewegung und sorgte für Themen, die zu mehr Predigten, Reden, Diskussionen, gelehrten Büchern, Kunstwerken und Lobliedern führten, als die ganze Armee der großen Männer der alten und modernen Zeiten.“

 

Lew Wallace (1827 - 1905) war ein Skeptiker und Atheist. In den Bibliotheken Europas und Amerikas suchte er nach Informationen, die das Christentum zerstören sollten. Doch es kam anders. Während er noch suchte, änderte er seine Meinung und schrie zu Jesus: „Mein Herr und mein Gott.“ Später schrieb Lew Wallace „Ben Hur“, ein Werk über die Zeit Jesu, das nicht nur als Roman, sondern auch als Film Geschichte schrieb. 1959 erhielt dieser Film nicht weniger als 11 Oskars und galt lange Zeit als der erfolgreichste Film aller Zeiten.

Auch der 1898 in Belfast geborene C. S. Lewis, Professor an der Universität von Oxford in England, war zunächst Atheist. Bis er schließlich, wie er selbst schreibt, „aus intellektueller Ehrlichkeit“ Jesus als seinen Gott und Retter anerkannte und entschiedener Christ wurde. Er schrieb viele Bücher über die Ideale des christlichen Glaubens, darunter „Pardon, ich bin Christ“ und „Briefe an einen Unterteufel“ oder die siebenbändige Märchenreihe „Narnia“, deren 1. Band 2006 mit großem Erfolg verfilmt wurde.

Richard Wurmbrand (1909 - 2001), einer der bekanntesten Pfarrer Rumäniens, verbrachte 14 Jahre in kommunistischen Gefängnissen und wurde wiederholt gefoltert. Erst internationaler Druck erzwang seine Freilassung. Danach bekam er Todesdrohungen, ließ sich davon aber nicht einschüchtern und verkündete weiter die gute Nachricht von Jesus Christus, bis er 2001 eines natürlichen Todes starb. So gibt es viele beeindruckende Beispiele. Ein bekannter christlicher Prediger in Korea musste mit ansehen, wie seine Frau und sein Vater vor seinen Augen hingeschlachtet wurden. Er selbst wurde bewusstlos geschlagen und für tot gehalten. Doch er überlebte und bat Gott, ihm Liebe für seine Feinde zu geben. Die Folge war, dass schließlich 30 Kommunisten zum Glauben an Jesus Christus kamen, darunter auch einer von denen, die für den Tod seiner Familienmitglieder verantwortlich waren.

Die am 26. August 1910 in Skopje in Albanien geborene Mutter Theresa, die einer katholischen gläubigen Familie entstammte, sagte einmal über ihren Dienst unter den Ärmsten der Armen in den Slums von Kalkutta: „Unsere Arbeit ist nur der Ausdruck der Liebe, die wir für Gott empfinden.“ So wie sie haben viele andere im Laufe der Geschichte der letzten 2.000 Jahre ihr Leben dem Dienst für die Hilflosen und Ausgestoßenen gewidmet, sei es in ihrer Heimat oder weit weg. Der Grund dafür war immer wieder - Jesus Christus und seine Liebe zu den Menschen, die diese Menschen erfasste, so dass sie seine Liebe weitergeben wollten.

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Weihnachten und Verfolgung

Bei aller Freude über diese großartigen Beispiele sollten wir eines jedoch nicht vergessen. Während wir nämlich das Weihnachtsfest feiern, sind nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) viele Christen einem erhöhten Verfolgungsdruck ausgesetzt. In mehr als 40 Staaten werden Christen nämlich noch heute wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt und inhaftiert, darunter in Vietnam, Nordkorea, China, Indien, Laos, Pakistan, Saudi-Arabien, Eritrea u. a. Staaten. So werden die Weihnachtsfeiern in Vietnam Jahr für Jahr systematisch gestört. Doch solche Einschüchterungsversuche können die Christen nicht davon abhalten, ihren Glauben zu bekennen und zu bezeugen, so dass wiederum andere zum Glauben kommen an Jesus Christus.

Afrika und Asien

Das ist derzeit vor allem in Afrika und Asien der Fall. Diese Christen versammeln sich meist in unabhängigen Gemeinden, wie das auch in Amerika und Europa immer mehr der Fall ist. Man geht heute davon aus, dass in circa 40 Jahren fast 80 Prozent aller Christen außerhalb Europas leben werden, während es noch vor 40 Jahren nur 33 Prozent waren. Es ist klar, dass diese Verschiebung Auswirkungen haben wird auf die Arbeit der Mission auf der ganzen Welt.

China

Vor allem die Gemeinden in Indien, Taiwan und China erleben
derzeit einen enormen Zulauf. Dass aus dieser Entwicklung dann wieder Gemeinden entstehen, die wiederum Missionare aussenden, zeigt die Entwicklung in China, wo die christlichen Hauskirchen schon seit Jahren einen großen Zuwachs verzeichnen. Von den Leitern der Hauskirchen in China ist bekannt, dass sie sich das Ziel gesteckt haben, bis zum Jahr 2020 - trotz Verfolgung - 100.000 Missionare innerhalb des riesigen Landes auszusenden.

Indien

In Indien gerät der Hinduismus immer mehr in eine Krise. Grund dafür ist, dass 300 Millionen Angehörige der niedrigsten Kasten - die sog. Dalits - sich die Diskriminierung nicht mehr gefallen lassen und in Scharen zum Christentum konvertieren. Dieser Umstand ist mitverantwortlich für die wachsende Verfolgung der Christen in Indien.

Islamische Staaten

In Staaten, in denen eine fanatische Ausprägung des Islam Staatsreligion ist, wie z. B. im Iran, wenden sich gleichfalls viele dem Christentum zu. Dazu heißt es im Buch „Gebet für die Welt“: „In den letzten 15 Jahren sind mehr Muslime zu Christus gekommen als je zuvor in der Geschichte“. Dabei ist zu bedenken, dass die Abkehr vom Koran in vielen islamischen Ländern hart bestraft wird und für die, die zum Christentum konvertieren, Ächtung und sogar den Tod bedeuten kann, wogegen umgekehrt beim Übertritt zum Islam zahllose Vergünstigungen winken. Wer über alle diese aktuellen Entwicklungen nachdenkt, kann sich als Christ freuen. Denn während wir in Europa nur noch die Früchte des Christentums genießen, aber viele selbst keine Christen mehr sind, ist die Entwicklung auf den anderen Kontinenten genau umgekehrt. Doch damit ist eine Frage verknüpft, die immer wieder gestellt wird:

Zerstört christliche Mission nicht wertvolle Kulturen?

Das wäre wahrscheinlich der Fall, wenn der Mensch von Natur aus gut wäre und die Eingeborenen der jeweiligen Länder und Regionen glücklich lebten. Doch dieser Glaube ist eine Illusion. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Menschen mit den sogenannten Naturreligionen sind beherrscht von menschenverachenden Riten und Aberglauben. So wissen wir z. B. über den Palawano-Stamm auf den Philippinen, dass ihr Leben von großer Angst geprägt ist, die praktisch ihr ganzes Tun bestimmt. Jede Krankheit, jeder Unfall oder Tod ist aus ihrer Sicht ein Werk der Geister. Die „glücklichen Ureinwohner in einem grünen Paradies“ existieren nur in unserer Fantasie. Der Alltag dieser Menschen ist so gut wie immer geprägt von der Angst vor Dämonen und aufwändigen Bemühungen, sie gnädig zu stimmen.

In Taiwan z. B. werden Schweine bis zu einem unglaublichen Gewicht von 600 bis 900 kg gemästet und am 20. Tag des siebten Monats ihres Mondjahres bei einem Geisterfest geschlachtet, um die Ahnengeister zufriedenzustellen, sonst bringen sie Unglück. Das kostet die Taiwanesen ein Vermögen von 10.000 bis 15.000 Euro, denn je größer das Schwein, umso zufriedener die Geister. Wo aber die Frohe Botschaft von Jesus Christus verkündet wird und Menschen sie annehmen, werden sie frei von diesen Ängsten! Das geschieht bis auf den heutigen Tag. Bei den Arauka-Indianern in Chile ist die Angst vor den Geistern gewichen. Kinderopfer, wie sie früher praktiziert wurden, sind abgeschafft, der Alkoholismus wurde weitgehend beseitigt. Die Felder werden wieder bestellt und Familien sind heil geworden.

Bei den Kajapo-Indianern in Brasilien ist ihre Kreativität und Spontaneität durch den christlichen Glauben neu zur Entfaltung gekommen; sie besingen heute biblische Geschichten in ihren traditionellen Melodien, so wie sie ihre eigene Geschichte erzählen. Die Motilone-Indianer in Kolumbien und Venezuela waren nahe am Aussterben, als Bruce Olsen vor 50 Jahren mit der Missionsarbeit begann und etliche zum Glauben kamen. Seitdem sind 18 Dorfgesundheitszentren aufgebaut worden, 42 Schulen mit 2.500 Schülern, 22 Landwirtschaftszentren und elf Genossenschaftsbetriebe, die heute die ökonomische Basis für den Stamm darstellen.

So verschwindet bis heute überall da die Angst vor den Geistern, wo die Macht Gottes in Jesus Christus gepredigt und angenommen wird. Deshalb werden in Ostafrika Zwillinge heute nicht mehr, wie früher üblich, aus Aberglauben getötet, sondern als Geschenk Gottes angenommen. In Benin wurde überall da, wo Menschen zu Christen wurden, die fürchterliche Tradition der Beschneidung von Mädchen sofort abgeschafft. In Burkina Faso geschieht, wo Menschen zu Christen wurden, die Einführung der Buben in das Erwachsenenalter heute auf christlichen Teen­ager-Freizeiten und nicht wie früher durch brutale Rituale.

Jesus - Retter der Welt

In der Bibel ist uns Jesus als der „Retter der Welt“ angekündigt. Die Engel verkündeten den Hirten: „Euch ist heute der Retter geboren!“ An den Weihnachtstagen erinnern wir uns daran. Ich denke, die erwähnten Beispiele zeigen, wie sehr wir diesen Retter brauchen. Aber brauchen wir ihn auch im aufgeklärten Europa? Mehr denn je! Denn die Herzen der Menschen in Europa sind noch immer voll von Neid, Eifersucht und der Gier nach mehr. Wir brauchen einen Retter, der unsere Herzen verändert, der uns vom Bösen befreit, der stärker ist als die Versuchung. Wir brauchen einen, der uns von unserer bösen Vergangenheit und unseren Verfehlungen erlöst. Sie zweifeln daran? Dann schauen Sie sich doch die momentane Krise der Banken und der Wirtschaft an. Wodurch ist sie entstanden? Durch die Gier nach immer mehr! Diese Gier, zusammen mit Hochmut, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Pornographie, Lüge und Geiz untergraben in unserer Gesellschaft allmählich alles, was durch Fleiß und Mühe, Moral und Einsatz, Frömmigkeit und Gebet unserer Vorfahren aufgebaut wurde.

Konfrontiert mit der erschütternden sozialen und geistlichen Not seiner Zeit gründete der 1829 in Nottingham in England geborene William Booth 1865 in London eine Gesellschaft, von der man noch viel hören sollte. Die von ihm ins Leben gerufene „Heilsarmee“ verbreitete sich rasch über die ganze Welt und arbeitete im Jahr 1912, als Booth starb, bereits in 58 Ländern der Erde: von Island bis Südafrika, von Kanada bis Neuseeland. Heute ist diese wohltätige Organisation in mehr als 100 Ländern tätig und hat 1,5 Millionen Mitglieder. Sie verbreiten das Evangelium von Jesus Christus in 138 Sprachen. Gleichzeitig unterhalten sie in der ganzen Welt Kindergärten und Schulen, Lehrerseminare, Kinderheime und Kindertagesstätten, Heime und Zentren für Alkoholiker, Seniorenheime und Krankenhäuser. Ein weiteres Beispiel ist der Einfluss der methodistischen Prediger auf die englische und die amerikanische Gesellschaft im 18. Jahrhundert.

Einer der berühmtesten Amerikaner jener Zeit, der Politiker und Mitunterzeichner der Unabhängigkeitserklärung der USA (1776), Benjamin Franklin, war mit dem Prediger George Whitefield befreundet, den er achtete und schätzte, obwohl er selbst den Glauben an Jesus Christus nie wirklich annahm. Er sagte über seine Heimatstadt Philadelphia, wo George Whitefield das Evangelium von Jesus Christus verkündigt hatte: „Im Jahre 1739 kam Mr. Whitefield zu uns ... Die Menschenmengen aus allen nur erdenklichen Konfessionen, die seine Predigten hörten, waren enorm. Für mich war es ein Gegenstand interessanter Spekulation, den außerordentlichen Einfluss seiner Reden auf die Zuhörer zu beobachten ... Es war wunderbar, die alsbaldige Veränderungen im Benehmen unserer Mitbürger zu sehen. Nachdem sie gegenüber diesen Dingen zuvor gedankenlos oder gleichgültig gewesen waren, schien es, als ob die ganze Welt religiös werden wollte, dergestalt, dass man abends nicht mehr durch die Stadt spazieren konnte, ohne in jeder Straße in mehreren Familien den Gesang geistlicher Lieder zu hören.“ Wo George Whitefield und John Wesley im 18. Jahrhundert in England predigten, wurden ganz erstaunliche Veränderungen beobachtet.

  • Menschen, die vorher zuhauf der Trunksucht verfallen waren, tranken nicht mehr. Ähnliches geschah im 19. Jahrhundert auch in Schweden.

  • Es kam zur Gründung von Schulen unter den völlig verwahrlosten Arbeiterfamilien. Von 1731 bis 1761 entstanden fast 4.000 solcher Schulen und 158.000 Schüler wurden ausgebildet.

  • Waisenhäusern wurden eröffnet.

  • Die Abschaffung der Sklaverei wurde offen gefordert und dann auch durchgesetzt.

Der 1759 geborene englische Palamentarier William Wilberforce, der selbst durch die Predigten von Whitefield und Wesley zum Glauben an Jesus Christus gekommen war, schrieb 1787 in sein Tagebuch: „Der allmächtige Gott hat mir zwei Ziele gesetzt: die Abschaffung der Sklaverei und die Besserung der Sitten in England.“ Zwanzig Jahre waren nötig, um das englische Parlament zur Abschaffung des Handels mit Sklaven zu überreden. Doch dann war es soweit. Das England vor John Wesley war die größte Sklavenhalter­nation; das England nach Wesley
war führend im Kampf um die weltweite Abschaffung der Sklaverei. Das alles sind nur einige wenige Beispiele von der unglaublichen Wirkung, die von Jesus Christus bis heute ausgeht. Gott zu kennen und ihm zu dienen, war die Leidenschaft dieser Männer des 18. und 19. Jahrhunderts.

Die Verbesserung der Verhältnisse für die Menschen von damals war ihnen wichtig, aber sie war nicht das Wichtigste. Als Alexis de Tocqueville (1805 - 1859) 55 Jahre nach ihrer Gründung die Vereinigten Staaten von Amerika bereiste, die bekanntlich im 18. Jahrhundert von Menschen der damals christlich dominierten Staaten Neuenglands gegründet worden waren, schrieb er in seinem Buch „Über die Demokratie in Amerika“: „Die Religion ist in Amerika zwar nicht direkt an der Regierung der Gesellschaft beteiligt, aber sie muss als deren erste politische Institution betrachtet werden. ... Die Amerikaner verbinden in ihrem Verständnis den christlichen Glauben und den Freiheitsbegriff so eng miteinander, dass es unmöglich für sie ist, sich das eine ohne das andere vorzustellen.“ Die von uns so hochgeschätzte Demokratie, die uns Freiheit und Menschenrechte garantiert, ist zwar nicht direkt eine biblische Einrichtung, dennoch wird spätestens heute deutlich, dass sie nur von Menschen gelebt und aufrecht erhalten werden kann, die von einem biblischen Menschenbild geprägt sind und denen die biblischen Werte der Maßstab für ihr Leben sind.

 

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