01.11.2017

Warum lässt Gott das zu?

Die ganze Schöpfung befindet sich in einem Zustand von Ordnung und Chaos, Schönheit und Hässlichkeit, Licht und Dunkel, Liebe und Hass, Leben und Tod. Aber können wir daraus schließen, dass kein Schöpfer dahinter steht? Dass alles nur durch Zufall entstanden ist? Nein, können wir nicht. Die Schöpfung bietet zwar tatsächlich ein zwiespältiges Bild. Doch Krankheit, Tod, Hass und Hässlichkeit sind letztlich nur Hinweise auf eine in "Unordnung" geratene Schöpfung, die jedoch auf einen ursprünglichen, unbeschädigten Zustand hinweist, in der Gesundheit, Leben, Liebe und Schönheit herrschen. Die Frage, die wir uns stellen und die sich angesichts des Leides viele Menschen stellen, ist: Warum lässt Gott diese "Unordnung" zu? 

Wer sich mit den Gesetzmäßigkeiten der Natur auseinandersetzt und sie studiert, merkt sehr schnell, dass hinter allem ein herrlicher, allmächtiger Gott als Schöpfer des ganzen Universums steht. Zu dieser Erkenntnis kamen auch viele namhafte Wissenschaftler, nachdem sie erkannt haben, dass das Universum eine einzige Handschrift trägt, die letztlich gar nicht anders sein kann als die Handschrift des Schöpfergottes, der Himmel und Erde geschaffen hat. In der Bibel heißt es dazu: "Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine ewige Macht und göttliche Majestät sehen und erfahren können. Sie haben also keine Entschuldigung". (Röm. 1,20). Ein Mensch, der das Weltall betrachtet und dabei nicht Rückschlüsse auf die Macht Gottes zieht, steht ohne Entschuldigung da. Mehr noch; wenn wir Gott für seine überwältigenden Wunder nicht danken und ihm nicht die Ehre geben, beginnen wir bereits unsere "Gedanken dem Nichtigen zuzuwenden" und unser "Herz wird verfinstert". So sagt uns die Bibel. Trotzdem bleibt die Frage nach dem Bösen in dieser Welt und die Frage, warum es Leid, Krankheit und Tod gibt.

"Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm."
Die BIBEL, 1. Johannes 4,16

Warum lässt Gott das Böse zu?

Das Schlüsselwort zur Beantwortung dieser Frage ist Liebe. Liebe beruht auf einer freien Entscheidung und einem freien Willen des Menschen. Ohne die Freiheit zu lieben, gibt es Liebe nicht. Hätte Gott den Menschen also ohne freien Willen geschaffen, wäre eine Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen und auch zwischen Gott und den Menschen nicht möglich. Nur aufgrund unseres freien Willens können wir zu einem anderen wie auch zu Gott ja sagen und seine Liebe annehmen oder auch nicht. So beginnt das Geheimnis der Liebe. Im Grunde weist dieses Geheimnis bereits darauf hin, dass Gott von allem Anfang an das Beste für uns Menschen wollte. Wenn wir in der Bibel lesen: "Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm" (1.Joh 4,16b), dann wissen wir damit bereits, wo wir nach der Antwort auf unsere Frage suchen müssen. Es ist die Liebe Gottes zu den Menschen, die auch das Böse in Kauf nimmt, damit jeder von uns sich frei entscheiden kann. Wir müssen es nur tun. Es bringt uns nichts, wenn wir Gottes Wege kritisieren. Gott weiß, was gut für uns ist. Er weiß es besser, als wir es je wissen könnten.

Vom Geheimnis der Liebe

Jetzt werden sich viele aber fragen, warum Gott überhaupt Menschen schuf, wenn es doch zu so viel Leid und Not geführt hat. Schließlich musste Gott als allmächtiger und allwissender Schöpfer aller Dinge wissen, zu was wir Menschen fähig sein werden, wenn er uns mit einem freien Willen ausstattet. Aber das ist das Wesen der Liebe und auch das der Liebe Gottes. In einer Liebesehe ist es ja auch so, dass wir bei der Trauung bereits wissen, dass wir einmal den Schmerz der Trennung durch den Tod erleben werden, vielleicht auch die Schmerzen einer Enttäuschung oder Verletzung. Doch wir nehmen das alles in Kauf, weil wir die Liebe zu unserem Ehepartner als eine solche Bereicherung empfinden, weil wir überzeugt davon sind, dass unser Leben durch die Liebe in einer Ehe besser sein wird als jedes andere Leben.
So muss wohl auch Gott davon überzeugt sein, dass die Wärme der Liebe immer noch bei weitem die Bitterkeit des Leidens weit übertreffen wird. Wenn Gott die falschen Entscheidungen der Menschen auch vorausgesehen hat, die Menschen aufgrund ihres freien Willens treffen werden, dass daraus Chaos und Verderben entsteht, so war es ihm offensichtlich dennoch wichtiger, seinen freien Willen zu lassen, damit er die Möglichkeit hat, sich aus freiem Willen für die Liebe zu entscheiden.

"Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Von diesen dreien aber ist die Liebe das Größte."
Die BIBEL, 1.Kor 13,13

Indessen lässt Gott, der Schöpfer, nichts unversucht, zu retten und wiederherzustellen, was durch die Sünde zerbrochen wird, und das in einer schier endlosen Geduld. Deshalb schickte er auch seinen Sohn auf diese Erde, dass er sein Leben hingibt, um uns von den Folgen unserer Sünde zu erlösen. Die Auflehnung gegen Gott würde uns zum Verhängnis werden, wenn wir nicht durch unsere Hinwendung zu Jesus neues Leben hätten.  Jesus Christus hat den Preis für unsere Rebellion und die Folgen unserer Sünde bezahlt. Freiwillig und aus eigener Entscheidung hat er all das auf sich genommen, um uns freizukaufen von der "Macht der Sünde", wie es in der Bibel heißt. Jetzt müssen wir dieses Geschenk nur noch annehmen, damit es für jeden einzelnen von uns wirksam werden kann. Die Botschaft Jesu an uns ist seit mehr als 2000 Jahren: Lasst euch mit Gott versöhnen. "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. (Joh. 14,6) Diese berühmten Worte Jesu werden in der heutigen Zeit zwar oft relativiert, weil man davon ausgeht, dass sie im krassen Gegensatz zur Verständigung der Religionen stehen. Aber es sind Worte Jesu, die er selbst gesagt hat. Es steht uns nicht zu, diese Wort zu relativieren oder infrage zu stellen. Das Gleiche gilt für seine Worte: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt." (Joh. 11,25) Wie unglaublich tröstlich diese Worte sein können, weiß wohl nur der, der am Ende seines Lebens auf der Schwelle des Todes steht und nichts anderes mehr tun kann, als zu sagen: Herr Jesus, dir gehöre ich. Auf dich vertraue ich! Wer das sagen kann, weil er sein Leben mit Jesus gelebt hat, der darf sich auch mit aller Gewissheit auf diese Zusage stützen. Er kann sicher sein, dass Jesu Worte wahr sind. Denn Jesus selbst sagt: "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen." (Matth. 24,35)
Der Ausweg aus einem Leben mit Leid, Tod und Schmerzen ist unser Glaube an Jesus Christus. Durch ihn können wir alles das überwinden und in ein Leben übergehen, in dem es weder Leid, noch Tod, noch Schmerzen geben wird. Gott zwingt niemanden, dieses neue Leben anzunehmen. Aber er erwartet von uns, dass wir ihm eine Antwort geben und zwar hier auf dieser Erde, in unserem diesseitigen Leben. Wenn wir uns zu Gott bekennen und ihm vertrauen, können wir Leiden, Schmerz und Tod hinter uns lassen. Denn wir erwarten ein ewiges Leben bei Gott, wo es weder Leid, noch Schmerz, noch Tod mehr geben wird.

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