01.03.2016

Warum musste Jesus am Kreuz sterben?

Wer die Bibel kennt, weiß dass Jesus seinen Tod am Kreuz seinen Freunden mehrfach angekündigt hatte. Er wusste, dass er würde leiden müssen und getötet werden würde. Allerdings hatte er ebenso angekündigt, dass er am dritten Tage von den Toten auferstehen würde (Mt. 16,21; 17,22-23; 20,18-19; 26,1-5). Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass seine Freunde das alle gar nicht wahrhaben wollten, bis es dann eintraf, wie Jesus es vorausgesagt hatte. Die Ältesten, Hohenpriester und Schriftgelehrten der jüdischen Gesellschaft von damals veranlassten nicht nur die Verhaftung Jesu, sondern verlangten auch seine Kreuzigung. Warum? Was hatten sie davon? Was versprachen sie sich? Wer diese Fragen erschöpfend beantworten will, muss tief in das Denken der damaligen religiö­sen Eliten eindringen. Allerdings gibt es auch einige Hinweise, die deutlich zeigen, warum sie Jesus hassten. Wir können sie wie folgt zusammenfassen:

  • Jesu Bußpredigten waren auch an die religiösen Führer der damaligen Zeit gerichtet. Vgl. Mt. 5,20; Mt. 21,31-32; Lk. 18,9-27; Joh. 8,1-11.

  • Jesus legte die Gebote in göttlicher Vollmacht aus und verwarf die kleinlichen und spitzfindigen Auslegungen der Pharisäer und Schriftgelehrten. Vgl. Mt. 5,20; 12,1-14; 15,1-20; 16.1-12; Lk. 11,37-52.

  • Jesus lehrte, dass der Mensch durch den Glauben und nicht durch die Erfüllung des Gesetzes vor Gott gerecht und selig werden kann. Vgl. Mt. 5,21 - 7,6; Mk. 10,17-22.

  • Jesus vergab den Menschen ihre Sünden, obwohl das – nach jüdischer Vorstellung – allein Gott zusteht. Vgl. Lk. 5,20-21. 27-32; 7,47-50; 19,1-10.

  • Jesus kündigte ein kommendes Gericht an. Vgl. Mt. 23 - 25.

  • Jesus machte deutlich, dass er der Christus und Sohn Gottes ist und als Messias in die Welt gekommen ist. Vgl. Mt. 26,57-68; Mk. 8,27-30; 14,61-62; Joh. 10,31-38.

So wie die Menschen zur Zeit Jesu, lehnen viele Menschen auch heute Jesus ab. Vor allem diejenigen, die in ihrem Irrglauben oder in ihrer Boshaftigkeit verharren und nichts daran ändern wollen. Schon Jesus hat gesagt: „Mich aber hasst die Welt, denn ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind." (Joh. 7,7). Vgl. auch Joh. 11,46-57; 15,18-25.

„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."
Worte Jesu in der BIBEL, Luk. 23,34

Was war die offizielle Begründung für das Todesurteil über Jesus?

  • Von der Seite des Hohen Rates der Juden – Gotteslästerung. Jesus erhob den Anspruch, der Christus zu sein, der Messias. Vgl. Mt. 26,65.

  • Vonseiten des Pontius Pilatus, des römischen Statthalters – Hochverrat. Jesus erhob den Anspruch, König der Juden zu sein. Deshalb ließ Pilatus die Kreuzesinschrift anbringen: „Dies ist Jesus, der Juden König." (Mt. 27, 37)

Warum und wofür musste Jesus wirklich sterben?

Die Bibel sagt, dass Jesus wegen deiner und meiner Schuld am Kreuz sterben musste, um uns von den Folgen dieser Schuld zu erlösen. Indem er stellvertretend für uns hingerichtet wurde, erwarb er sich das Recht, uns zu vergeben. Seither kann jeder, der an Jesus Christus glaubt, dieses Angebot der Erlösung und Versöhnung mit Gott annehmen. Jesus sagt: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele." (Mt. 20,28) Es gibt viele weitere Stellen der Bibel, die darüber Auskunft geben, warum Jesus am Kreuz sterben musste. Bei der Einsetzung des Abendmahls
z. B. sagte Jesus: „Das ist mein Blut des Bundes, des Neuen Testaments, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden." (Mt.26,28). Im Evangelium von Johannes lesen wir: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." (Joh. 3,16)

„Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns."
Die BIBEL, 1. Joh. 1,8

Jesus selbst sagte: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe." (Joh. 10,11) Oder an einer anderen Stelle: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde." (Joh. 15,13) Am bekanntesten und eindrücklichsten aber ist das Bild vom Weizenkorn. Dazu sagte Jesus: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein, wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht." (Joh. 12,24)

Weshalb war das Sterben Jesu für uns notwendig?

Es gibt viele Beispiele, wie Menschen für andere einstehen. Wenn jemand sich freiwillig als Geisel zur Verfügung stellt oder sein Leben für einen anderen opfert. Wenn Soldaten für Familie, Volk und Land ihr Leben einsetzen und dafür sogar sterben. Eines der eindrucksvollsten Beispiele finden wir bei dem katholischen Pater Maximilian Kolbe, der bei einer Vergeltungsaktion des Hitlerregimes im KZ Auschwitz freiwillig für einen Familienvater in den Hungerbunker ging und darin starb. Wie diese Beispiele zeigen, gibt es den stellvertretenden Tod – wenn auch selten – auch im Leben der Menschen. Doch wie ist das mit dem Opfertod Jesu Christi? Was können wir daran erkennen?

  1. Sünde ist nicht irgendeine Kleinigkeit. Sie ist vielmehr todernst. Gott jedoch liebt uns Menschen; deshalb hat er durch Jesu stellvertretenden Tod einen Ausweg geschaffen für uns und unsere Sündhaftigkeit. Dadurch, dass sein Sohn Jesus Christus die Strafe des Todes ertragen und darunter gelitten hat, dürfen wir leben – und zwar: ewig! Jeder, der an Jesus glaubt und sein Angebot der Erlösung annimmt, wird ewig leben.

  2. Gott ist in Jesus Christus selbst Mensch geworden und hat sich in ihm dem Hass, der Gewalt und Sünde der Menschen ausgeliefert. Dadurch konnte er uns unsere Sünde abnehmen und an unserer Stelle die gerechte Strafe erleiden, die ansonsten wir erleiden müssten.

  3. Dadurch, dass Gott sich in das tiefste menschliche Leiden begeben und den Tod auf sich genommen hat, konnte er zum Trost für alle Leidenden und Sterbenden werden.

Weshalb sprechen wir bei Jesu Tod am Kreuz von einem Opfertod?

Jesus, der Sündlose und Gerechte, hat die Schuld und Sünde der Menschen und die damit verbundene Strafe auf sich genommen. Er ist stellvertretend für uns am Kreuz gestorben. Dadurch hat er das Opfer erbracht, das Gott anerkannt und durch die Auferstehung bestätigt hat. Durch seinen Tod machte Jesus uns als Geschenk das Evangelium, die Botschaft der Gnade Gottes, der Vergebung und des Segens.

„Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt."
Die BIBEL, Joh. 1,29

Das Kreuz Christi ist ein Zeichen des Todes und zugleich die Botschaft von der Erlösung und der Auferstehung. Am allermeisten aber ist es ein Zeichen der großen Liebe Gottes zu uns Menschen. Denn seither kann jeder, der diese Liebe annimmt, gerettet werden und ewiges Leben von Jesus Christus geschenkt bekommen, sagt die Bibel.

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