01.03.2015

Warum wir glauben müssen

In der Stunde seines Todes am Kreuz schrie Jesus: „Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Mt. 15,34) Es war die große Frage nach dem Warum, wie Menschen sie im Leiden stellen. Doch bei Jesus war es nicht allein das. Er war in diesem Moment wirklich von Gott verlassen, weil er stellvertretend für uns die Schuld unserer Sünden auf sich nahm. Deshalb wandte sich Gott von ihm ab. Es waren die schwersten Stunden seines Erdenlebens: Verlassen von seinen Freunden und nun auch von seinem Vater im Himmel erlebte er Spott und Verachtung, Marter und Todesqualen. Der Gewalt seiner Feinde war er völlig ausgeliefert.

Es war vor den Toren Jerusalems, wo man ihn an das Kreuz genagelt hatte. Mit einer Brutalität, die wir aus den Geschichtsbüchern kennen. Wer einen Eindruck davon bekommen möchte, kann sich den Film mit Mel Gibson ansehen: „Die Passion Christi". Dieser Film zeigt in erschreckend realistischer Weise die Einzelheiten der Qualen, die Jesus erleiden musste. Darin wird auch deutlich, wozu Menschen fähig sind, im Guten, wie im Bösen. Die Brutalität, mit der die Römer kreuzigten, erschüttert uns noch heute. Und nun erlitt Jesus diese Qual. Jesus – der keine Mühen scheute, um Menschen zu helfen, der in die Welt gekommen war, um zu heilen und zu helfen. Jesus – der sogar Tote zum Leben erwecken konnte und die Gewaltlosigkeit in Person war; dieser Jesus wurde zur Zielscheibe einer unbeschreiblichen, satanischen Wut. Die Barbarei, die darin zum Ausdruck kommt, ist vergleichbar mit der Wahnsinnstat jener Islamisten, die im Jänner 2015 einen jordanischen Piloten in einem Käfig bei lebendigem Leib öffentlich verbrannten und das Video davon anschließend auf Großbildleinwänden zeigten. Was für eine Menschenverachtung zeigt sich in diesen Taten! Was für eine Umnachtung der  gesamten Menschheit! Was für eine Tragik inmitten von Kultur und Zivilisation!

„Fürwahr er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wurde."
Worte des Propheten Jesaja in der BIBEL, Jes. 53,4

„Mein Gott, mein Gott, warum?" So schrie Jesus in die Dunkelheit hinaus. In der Bibel lesen wir, dass sich von zwölf Uhr Mittag bis drei Uhr Nachmittag eine unerklärliche Dunkelheit ausbreitete – als ob sich die Schöpfung dafür schämte, was Jesus Christus da angetan wurde. In diese Dunkelheit hinein schrie Jesus sein Warum.

„Mein Gott, mein Gott, warum ...?"

Es ist eine aufwühlende Frage, die Menschen sich bis heute stellen. Warum müssen Väter in sinnlosen Kriegen sinnlos sterben? Wie kann es sein, dass Menschen aufgrund religiö­ser Verblendung zu Massenmördern werden? Warum das alles? Warum? Die Frage ist so alt wie die Menschheit. Es ist eine Frage, auf die es im Grunde keine Antwort gibt. Es ist die vielleicht größte Frage der Menschheit. Aber, Gott sei Dank, Jesus ist bei dieser Frage nicht stehen geblieben. Es waren nicht seine letzten Worte, nur seine vorletzten.
Wir wissen, Jesus blieb ruhig, als er verspottet wurde und ertrug alles still, als man ihn auspeitschte; selbst als man ihn auf grausame Weise ans Kreuz schlug, hörte man von ihm kein Klagen. Jetzt aber schrie er die Frage hinaus in die Dunkelheit. „Mein Gott, mein Gott, warum ...?" Jesus empfand das Verlassensein von Gott, seinem Vater im Himmel als so schrecklich, dass er schrie. Doch – warum hatte Gott sich von ihm abgewandt? Warum ließ er seinen Sohn gerade in der Stunde seiner größten Not, seiner völligen Hilflosigkeit allein? Es war die Stunde, in der Jesus das Strafgericht für unsere Sünde stellvertretend für uns an seinem Leib erlitt. Als Jesus für uns „zur Sünde" wurde, um uns zu erlösen. In dieser Stunde musste der heilige Gott sich von ihm abwenden. 

„Darum bereite dich und begegne deinem Gott."
Worte des Propheten Amos in der BIBEL, Amos 4,12

In einem seiner Briefe schreibt der Apostel Petrus: „Er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt ..., trug unsre Sünde selbst hinauf an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden." (1. Petr. 2,22-24)
Diese Worte der Bibel lassen uns erahnen, worum es geht. Jesus Christus litt wegen uns, um uns von unserer Schuld zu erlösen und uns davon zu befreien. Dadurch haben wir jetzt die Chance, eines Tages frei von unserer Schuld vor dem heiligen Gott zu stehen, ohne dass er sich von uns abwenden muss. Denn exakt das war der Grund, dass Gott sich von Jesus abgewandt hatte und ihn seinem Schicksal überließ, als Jesus stellvertretend für uns die Sünde auf sich nahm. Dieses Abwenden Gottes von ihm empfand Jesus als so schrecklich, dass er aufschrie: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?!" Doch Gott wandte sich von ihm ab, weil er sich abwenden musste. An Ostern erinnern wir uns wieder daran, dass wir es waren, die Jesus diese Schmerzen und diese Leiden verursacht haben; wir, die wir mit unserer Sünde und unserem Ungehorsam gegenüber Gott Krankheit, Kummer und Tod verursacht haben. 

„Es ist vollbracht!"

Diese allerletzten Worte Jesu am Kreuz klingen wie ein Vermächtnis. Doch was bedeuten sie? Wir wissen, Jesus ist gekommen, um Licht in diese Welt zu bingen. Licht der Erkenntnis in eine von Unwissenheit und Finsternis beherrschte Welt. Er ist gekommen, um uns die Augen zu öffnen, wer und wie Gott im Himmel ist. „Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat," sagte Jesus (Joh. 12,45). Er ist auch gekommen, um uns wissen zu lassen, was er sich von jedem von uns erwartet. In Joh. 14,1 sagt Jesus: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!" und in Joh. 11,25: „Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt." Die wichigste Aufgabe Jesu aber war es, uns Menschen von der Macht der Sünde und des Todes zu erlösen. Das geschah durch seinen Tod am Kreuz. Als er, völlig unschuldig, nach einem Scheinprozess verurteilt wurde und den schrecklichen Kreuzestod starb. Diesen Tod benutzte Gott, um uns der Macht der Sünde und des Todes zu entreißen. Als Jesus ausrief: „Es ist vollbracht!", meinte er damit genau das, die Erlösung der Menschen, die an ihn glauben.

„Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen."
Die BIBEL, Joh. 3,36

Heute sind viele der Meinung, dass sie diese Erlösung nicht mehr nötig haben. Doch das ist eine Täuschung. Spätestens am Tag unseres Todes brauchen wir Jesus, um vor dem heiligen Gott zu bestehen. Jesus hat all das klar und deutlich gesagt. Die Bibel spricht in diesem Zusammenhang in einer sehr klaren, verständlichen Sprache. „Wer an mich glaubt, der wird leben!", sagte Jesus. Spätestens in der Stunde unseres Todes werden wir dann auch erkennen, dass wir Jesus und seine Erlösung brauchen. Aber dann ist es zu spät. Deshalb ist es so wichtig, dass wir den Worten Jesu jetzt glauben, wenn wir nach unserem Tod leben wollen. Denn es wird das Einzige sein, was in der Stunde unseres Todes noch zählen wird. „Aber können wir uns hundertprozentig darauf verlassen, dass es wahr ist, was Jesus sagt?", werden Sie vielleicht fragen. Die Antwort darauf ist: Ja, wir können uns darauf verlassen, denn so wie Jesus von den Toten auferstanden ist, so werden auch die auferstehen, die in ihrem Leben an Jesus Christus geglaubt und ihm vertraut haben.

„Jesus sagte zu Thomas: 'Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als durch mich.'"
Worte Jesu in der BIBEL, Joh. 14,6

Jeder von uns, der an Jesus Christus glaubt, das Angebot seiner Erlösung annimmt und nach seinen Geboten lebt, hat eine Zukunft und kann sich schon jetzt daran freuen. Das ist die großartige Botschaft der Bibel. Wenn wir sterben, wird der Tod für uns, die wir an Jesus Christus glauben, nicht endgültig sein, weil Gott selbst es uns versprochen hat. „Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben." (Joh. 3,16) Wer also leben will, der muss an Jesus Christus glauben; aber ohne Glauben an Jesus ist uns allen in der Bibel nichts anderes verheißen als Tod und Verdammnis.

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