01.04.2019

Was bedeutet Jesu Kreuzestod für uns?

Irgenwie ahnen wir von Natur aus, dass wir uns einmal vor Gott verantworten müssen. Das sagt uns schon allein unser Gewissen, zumindest so lange bis wir es zum Schweigen gebracht haben. Aber ob das Gewissen sich noch meldet oder nicht; wenn wir mit unserem Denken und Tun gegenüber unseren Mitmenschen und damit auch vor Gott schuldig geworden sind, wissen wir das (vgl. Röm 1,18 - 2,15). Selbst wenn wir glauben, alles richtig gemacht zu haben, und  in allem rechtschaffen handeln, wären wir dennoch nicht imstande, unser Leben so zu leben, dass wir vor Gott ohne Schuld wären. Denn in der Bibel heißt es:  „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns." (1Joh 1,8).

„Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern."
Die BIBEL, Matthäus 6,1

Deshalb musste Gott in Jesus Christus die Lösung für dieses Problem schaffen, damit wir trotz unserer Versagen vor Gott bestehen können. Dadurch dass Jesus Christus die Sünden der Menschen auf sich genommen hat, haben wir die Möglichkeit, frei zu werden und nicht mehr in Gottes Gericht zu kommen (Gal 3,13). In der Bibel lesen wir, dass Jesus von Gott, dem Vater, in die Welt gesandt wurde, „dass er gebe sein Leben zur Erlösung für viele" (Mt 20,28). Wenn wir Jesus Christus glauben und ihm vertrauen, schenkt er uns die Vergebung unserer Sünden und ewiges Leben. In der Bibel lesen wir, wie Johannes schreibt: „So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben" (Joh 3,16).

Am Kreuz von Golgatha opferte Jesus sich aus Liebe zu seinem Vater und zu uns, um dadurch seinen Willen zu tun und unsere Erlösung zu bewirken (vgl. Phil 2,8 und Eph 1,7). Wir wissen, dass viele Menschen unserer Zeit mit diesen Begriffen wie Schuld und Strafe, Gericht Gottes und Erlösung nichts mehr anzufangen wissen. Aber davon dürfen wir uns nicht irritieren lassen, denn letztlich geht es genau darum.

„Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger geworden."
Die BIBEL, Römer 5,20

Wenn unser irdisches Leben zu Ende geht, stehen wir vor Gottes Gericht. Stellen Sie sich vor, das alles gäbe es nicht. Was wäre die Folge? Die Menschen, die in ihrem irdischen Leben auf nichts und niemanden Rücksicht genommen haben, wären wieder die Gewinner und diejenigen, die es schwer hatten und viel erdulden mussten, wären die Verlierer. Aber Gott sagt ganz eindeutig, dass er gerecht ist und uns diese Gerechtigkeit auch garantiert. Ein Gericht Gottes nach unserem Leben ist also unumgänglich, damit Gottes Gerechtigkeit Wirklichkeit werden kann.

Das Kreuz Jesu – warum musste es sein?

Jesus starb am Kreuz von Golgatha aus Liebe zu uns Menschen, so lesen wir es in der Bibel, und um uns vor der ewigen Verdammnis zu erretten. Er selbst sagt: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. (...) Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde" (Joh 10,11; 15,13). Durch diese Hingabe am Kreuz erfüllte Jesus in vollkommener Weise das wichtigste Gebot Gottes: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt" und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Mt 22,37-39). Damit hat Jesus Christus stellvertretend für alle Menschen, die sich ihm anvertrauen und an ihn glauben, die Gerechtigkeit und Liebe erfüllt, die Gott in seinen zehn Geboten von jedem von uns fordert und die wir in dieser Vollkommenheit niemals imstande sind zu leisten.

„Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen."
Die BIBEL, Lukas 15,7

Im Buch des Propheten Jesaja lesen wir im 53. Kapitel, dass der Knecht Gottes um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen wird und dass die Strafe auf ihm liegt. Weiter heißt es: Der Herr warf unser aller Sünde auf ihn und er war wie ein Lamm, das sein Leben zum Schlachtopfer gegeben hat. 500 Jahre später, nachdem diese Prophetenworte im Alten Testament niedergeschrieben wurden, sieht Johannes der Täufer Jesus auf sich zukommen und sagt: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!" (Joh 1,29). Mit der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu hat Gott der Vater dann das Kreuzesopfer seines Sohnes machtvoll bestätigt und beglaubigt und unsere Erlösung damit konkret ermöglicht.

„Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er ihnen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet hat."
Die BIBEL, 2. Korinther 5,19

Heute, 2000 Jahre nach diesen weltbewegenden Ereignissen, steht das Kreuz Jesu Christi noch immer im Mittelpunkt des Weltgeschehens und gleichzeitig im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Von den Feinden des Christentums, wie z. B. vom Islam, wird das Kreuz als Ärgernis abgelehnt und bekämpft. Von den Atheisten hingegen wird es verlacht und verspottet. Von den Menschen allerdings, die sich zu Jesus Christus bekennen, wird es als Zeichen der Erlösung erkannt und verehrt. Weil Christen wissen, dass wir allein durch den Glauben an das Kreuzesopfer Jesu Christi Vergebung unserer Sünden erfahren und ewiges Leben erlangen. Deshalb steht das Kreuz Christi auch bis auf den heutigen Tag zu Recht im Mittelpunkt – als das Symbol unserer Erlösung wie auch als Zeichen in der Welt, an dem sich Geister scheiden. Im Glaubensbekenntnis bekennt die Weltkirche: „Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, am dritten Tag aber auferstanden von den Toten und aufgefahren in den Himmel, wo er sitzt zur rechten Hand Gottes, von wo er kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten." Damit ist alles klar ausgesprochen, worum es im christlichen Glauben geht. Wir sind nicht durch Gold oder Silber freigekauft von unserer Schuld und Strafe, sondern durch das heilige und teure Blut unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus, der unschuldig für uns sterben musste, damit wir erlöst werden können und ewiges Leben haben.

„Ich lebe, und ihr sollt auch leben."
Worte Jesu aus der BIBEL,
Johannes 14,19

Warum gerade das Kreuz?

Menschen, die nicht an Jesus Christus glauben, stoßen sich bis heute am Symbol des Kreuzes. Das war bereits in der Zeit der ersten Christen so. Damals galt die Kreuzigung als die vielleicht schändlichste Hinrichtung. In der Bibel aber lesen wir: „Dass Jesus Christus am Kreuz für uns starb, muss freilich all denen, die verloren gehen, unsinnig erscheinen. Wir aber, die gerettet werden, erfahren gerade durch diese Botschaft Gottes Macht. Denn Gott spricht in der Heiligen Schrift: Ich werde die Weisheit der Weisen zunichtemachen, all ihre Klugheit will ich verwerfen.' Was aber haben sie dann noch zu sagen, all die gebildeten Leute dieser Welt, die Kenner der heiligen Schriften und die Philosophen? Hat Gott ihre Weisheiten nicht als Unsinn entlarvt? Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen. Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. Die Juden wollen Wunder sehen, und die Griechen suchen nach Weisheit. Wir aber verkünden den Menschen, dass Christus, der von Gott erwählte Retter, am Kreuz sterben musste. Für die Juden ist diese Botschaft eine Gotteslästerung und für die Griechen blanker Unsinn" (1Kor 1,18.23).

„Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt."
Die BIBEL, Lukas 15,18

Wie aber kann Jesus uns unsere Schuld und Sünde abnehmen?

Wenn ein Bürge freiwillig die Schulden eines anderen übernimmt, wird er sie im Notfall auch bezahlen. Es gibt aber auch Eltern, die für ihre Kinder einstehen, und Botschafter, die für ihr Land eintreten. Immer geht es darum, dass ein Mensch sich für einen anderen einsetzt. Z. B. ging der katholische Priester Maximilian Kolbe für einen mitgefangenen Familienvater 1941 im KZ Auschwitz in den Tod. Und auch Feuerwehr- und Rettungskräfte begeben sich in Lebensgefahr für andere. Es ist also nichts Ungewöhnliches, wenn einer für einen anderen einsteht. Doch „niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde" (Joh 15,13). Nicht die Stellvertretung als solche ist das Problem, als vielmehr dass wir heute nicht mehr an die Ernsthaftigkeit der Sünde und der Strafe im Gericht Gottes glauben. Doch dieses Gericht Gottes ist notwendig und ist auch die Garantie dafür, dass Gott diejenigen belohnen wird, die sein Wort ernst nehmen. Deshalb lasst uns darauf vertrauen und daran glauben, dass Gott ein gerechter Richter sein wird und dass die nicht in das Gericht Gottes kommen, die sich zu Jesus Christus bekennen und ihm glauben.

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