01.08.2018

Wegweiser, die zu Gott führen

Die Natur

Wer in einer Stadt lebt, hat oft nicht mehr die Möglichkeit und auch nicht den Blick für die Natur, deren Schönheit und deren Faszination, die sie auf uns ausübt, wenn wir uns ihr aussetzen. Wer auf dem Gipfel eines Berges steht und beobachtet, wie die Adler kreisen oder ein heftiges Gewitter aufzieht, kann darüber sehr leicht ins Staunen kommen. Denn wir sehen etwas von dem großartigen Plan, nach dem alles geschaffen wurde und bis heute funktioniert. Manchmal stellt sich dann Erkenntnis bei uns ein und wir wissen, dass alles das nicht von alleine entstehen konnte. "Ja", denken wir dann, "es gibt Gott und er hat diese Welt wunderbar erschaffen. Das wäre anders gar nicht denkbar."
"Gott ist unsichtbar", so lesen wir in der Bibel, "doch an seinen Werken haben wir seit jeher die Möglichkeit, seine Macht und göttliche Majestät zu erkennen. Deshalb kann auch keiner eine Entschuldigung vorbringen." (vgl. Röm 1,20). Die Stelle der Heiligen Schrift bringt zum Ausdruck, dass jeder Mensch die Chance hat, Gott durch seine Schöpfung zu erkennen. Niemand hat eine Ausrede, niemand kann sagen: "Ich hab es nicht gewusst." Wer hinsieht, kann Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, erkennen. Was wir in der Natur von Gott sehen, ist aber nie zu verwechseln mit dem, was und wer Gott ist. Die Natur ist nicht Gott, sie ist das Werk Gottes. So wie ein Bild nie der Künstler selbst ist, sondern nur der Hinweis auf ihn, so ist die Schöpfung auch immer nur ein Hinweis auf die Genialität und Größe Gottes. Wir können sagen, Gott spiegelt sich in seinen Werken wider. Selbst wenn in diesem "Bild" unserer Welt schon viel zerstört ist, so ist doch noch Gottes Genialität zu erkennen; wie großartig, einmalig und phantasievoll alles von Gott erdacht und geschaffen wurde.

Das Gewissen

Woher kommt das Gewissen? Darauf hat die Wissenschaft bis heute keine Antwort. Im Kreis der Evolutionstheoretiker gilt die Frage sogar als ein richtiges Ärgernis. Denn wie kann es geben, was es nicht geben darf – z. B. ein Gewissen? "Wenn Menschen, die Gott nicht kennen, trotzdem nach seinem Gesetz und seinen Moralvorstellungen leben, beweisen sie damit, dass Gott ihnen ein Gewissen gegeben hat." (vgl. Röm 2,15). Dieses Gewissen ist bis heute einer der Wege Gottes, um uns zu helfen, zu bewahren und auch, um sich uns zu erkennen zu geben. Wer ein geschultes Gewissen hat, dem kann Gott verständlicherweise viel mehr und viel einfacher über das Gewissen helfen, als dem, der so gut wie "kein Gewissen" hat. In jedem Fall ist es möglich, dieses Gewissen zu "trainieren", d. h. zu schärfen. Das Problem ist nur, dass diese Schärfung des Gewissens positive wie auch negative Auswirkungen haben kann.

"Jedes Haus hat seinen Baumeister. Gott aber ist der Baumeister, der alle Dinge geschaffen hat."
Die BIBEL, Hebräer 3,4

Die Bibel

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen zusammen mit neunzehn anderen Schülern in einem Klassenzimmer und jeder bekommt die Aufgabe, fünf Seiten für einen Roman zu schreiben, wobei der eine vom anderen nicht weiß, was er schreiben wird. Glauben Sie, dass diese hundert Seiten, die da zusammenkommen, eine zusammenhängende Geschichte ergeben werden? Gehen wir zusätzlich davon aus, dass diese zwanzig Personen in verschiedenen Jahrhunderten leben und aus den verschiedendsten gesellschaftlichen Schichten stammen, vom Präsidenten bis zum einfachsten Arbeiter, vom Bauern bis zum Arzt.
Genau das zeichnet die Bibel aus. Sie wurde von den verschiedendsten Personen zu ganz unterschiedlichen Zeiten und aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Hintergründen heraus geschrieben. Das Alte Testament wurde von 1400 v. Chr. – 400 v. Chr. geschrieben, das Neue Testament zwischen 50 n. Chr. und 100 n. Chr. – das ergibt eine Zeitspanne von 1500 Jahren. Die Texte der Bibel stammen von insgesamt rund 40 Personen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Klassen. Dennoch gibt es in der Bibel so gut wie keine Widersprüche. Das ist Gottes Wort – die Bibel, eine Offenbarung von unschätzbarem Wert für uns und das über alle Sprach- und Kulturgrenzen hinweg, universell gültig und universell wirksam in allen Kulturen und Völkern der Erde. Ein solches Werk ist nur möglich, weil Gott, der Schöpfer des Universums, dahinter steht. Gott hat den Menschen eingegeben, was sie schreiben müssen. Das merkt man beim Lesen der Bibel. Man spürt zwar die Hand der einzelnen Persönlichkeiten, aber es ist trotzdem alles aus einem Guss. Das ist einmalig in der gesamten Literatur der Menschheit.

Die Prophetie

Die Bibel ist voll von Prophezeiungen, die entweder schon in Erfüllung gegangen sind oder in Erfüllung gehen. Das Faszinierende daran ist, dass viele dieser Prophezeiungen in der Bibel sehr detailliert beschrieben sind und genau so in Erfüllung gingen. Es gibt auch Prophezeiungen, die noch nicht in Erfüllung gegangen sind, doch das ist nur eine Frage der Zeit. Denn viele der Prophezeiungen treten erst nach hundert oder sogar tausend Jahren ein. Nehmen wir die Staatsgründung Israels als Beispiel. Dazu haben die Propheten Amos und Hesekiel z. B. vorausgesagt, dass mit der Rückkehr des jüdischen Volkes das Land wieder aufblühen wird. Noch im Jahr 1867 schrieb der weltbekannte Schriftsteller Mark Twain in einem seiner Reiseberichte: "Kommen Sie nach Galiläa, diese unbevölkerten Wüsten, diese rostfarbenen Hügel der Unfruchtbarkeit (...) Palästina sitzt in Sack und Asche, verwüstet und hässlich – es ist ein unwirkliches Land." Und heute, gute 150 Jahr später blüht das Land. Das israelische Volk ist zurück in seinem Land und schenkt der Welt eine Erfindung nach der anderen. Die Prophezeiung der Bibel geht buchstäblich vor unseren Augen in Erfüllung. "Ich werde mein vertriebenes Volk Israel aus den fernen Ländern heimholen und sie werden ihre Städte, die jetzt in Trümmern liegen, wieder aufbauen und darin wohnen. Sie werden Weinberge und Gärten pflanzen, sie werden ihre eigenen Feldfrüchte essen und ihren eigenen Wein trinken. Ich werde sie fest einpflanzen in dem Land, das ich ihnen geschenkt habe, dann werden sie nie mehr ausgerissen werden." (Am 9,14-15)
Ein weiteres Beispiel ist Betlehem. Im Buch des Propheten Micha steht: "Und du Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist." (Mi 5,1). Diese Verheißung ist 700 v. Chr. gegeben worden. Sie weist ganz eindeutig auf Jesus hin und nennt seinen exakten Geburtsort. 700 Jahre später lesen wir im Matthäus-Evangelium: "Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem" (Mt 2,1). So könnten wir jetzt noch viele Stellen der Bibel anführen, die sich alle erfüllt haben oder sich noch erfüllen werden.

"Gott ist gegenwärtig. Lasset uns anbeten und in Ehrfurcht vor ihn treten."
Gerhard Tersteegen (1729)

Veränderte Menschen

Wir können Gott auch an seinem Wirken an den Menschen erkennen. Oft sind große Veränderungen festzustellen, wenn Menschen  Christen werden. Sie lügen nicht mehr, sind freundlich und hilfsbereit und halten sich an die Gesetze des Staates. Wer mit ihnen arbeitet oder gesellschaftlich zu tun hat, merkt, dass sie anders sind, ehrlicher, verlässlicher, wie Gott Menschen möchte. Dieses Wunder kann Gott in jedem von uns bewirken. Wir können uns daran freuen. "Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun." (Hes 36,26-27).  Genau das geschieht, wenn Menschen Gott kennenlernen – und genau das ist die Voraussetzung, dass ein Mensch mit sich ins Reine kommt und beginnt, seelisch gesund zu werden. Wie viele kaputte Menschen unserer Zeit brauchen genau das. In Jesus Christus steht es für jeden von uns bereit. Wir müssen es nur annehmen. Das Angebot ist da.
Dass ein so "veränderter Mensch" wie ein Wegweiser zu Gott sein kann, ist klar. Er zeigt uns mit seinem Leben, wie heilsam und in jeder Hinsicht lohnenswert die Begegnung mit Gott ist. Jesus sagt: "Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben." (Joh 10,10). Genau das ist es, was Menschen erleben, die Jesus Christus als ihren Herrn und Heiland annehmen und beginnen, mit ihm zu leben.

"Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen."
Die BIBEL, Titus 2,11

Persönliche Erfahrung

Von all dem, was wir bis jetzt aufgezählt haben, kann aber nichts die Erfahrung der persönlichen Begegnung mit Gott ersetzen. Wer nämlich über Jesus Christus Gott den Vater kennenlernt, der wird merken, mit welch einer unglaublichen Lebensenergie er von diesem Moment an verbunden ist. Natürlich geht es auch darum, dass Jesus uns unsere Schuld vergibt, damit wir überhaupt in die Nähe Gottes kommen können. Es geht auch darum, dass wir darauf achten, dass wir nicht immer wieder in neue Schuld geraten und uns dadurch von Gott erneut trennen. Aber wer das alles begonnen hat zu leben, der erfährt auch, wie Gott ihm dabei hilft, ihn lenkt und leitet. Gott wird sich ihm nähern und jeden von uns auf eine unglaublich feine Art begleiten, uns helfen und beschützen. "Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr" (Jer 29,13+14a). Wer Gott ehrlich sucht, der wird ihn finden. Das ist ein Versprechen Gottes, das sich in der Bibel mehr oder minder durch alle Texte zieht. Aber vergessen wir nicht: Es geht darum, dass wir Gott "von ganzem Herzen" suchen, nicht irgendwie nebenbei oder weil wir nichts besseres zu tun haben. Denn Gott möchte, dass wir ihn "von ganzem Herzen" suchen. Dann lässt er sich finden. Da hilft kein "Schauen wir mal, ob es Gott überhaupt gibt!" Eine solche Haltung bringt überhaupt nichts. Denn Gott lässt sich nicht spotten. Wir müssen Gott schon "von ganzem Herzen" suchen und wollen, dass wir ihn finden. Dann allerdings verspricht uns Gott, dass er sich von uns finden lässt.

"Gott spricht: Wenn Ihr mich von ganzem Herzen sucht, so will ich mich finden lassen."
Die BIBEL, Jeremia 29,13-14

Andererseits ist Gott in Jesus Christus selbst ständig auf der Suche nach uns. "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir." (Offb 3,20). Die Erfahrungen eines Menschen mit Gott, die sich dadurch ergeben, sind von unschätzbarem Wert. Es ist das von Gott versprochene und geschenkte "ewige Leben", das in dem Moment für den betreffenden Menschen beginnt, wenn er sich Gott öffnet und sein Angebot der Erlösung annimmt. Diese Erfahrung ist fast immer sehr persönlich. Jeder, der das erlebt hat, spricht von einem ganz besonderen Erlebnis, das häufig mit einem tiefen Frieden und einer unbeschreiblichen Gewissheit verbunden ist.

Christus Jesus

Wir haben nun einige Wege aufgezeigt, wie ein Mensch Gott kennenlernen kann. Dabei handelt es sich mehr um Wegweiser, die letztlich alle zu dem einen Ziel führen – nämlich zu Jesus Christus. In der Bibel wird immer wieder auf ihn hingewiesen. Viele Prophezeiungen verweisen zudem auf ihn. Denn durch ihn haben wir Menschen die Möglichkeit zu Gott dem Vater zu kommen. Er kann uns verändern und heilen. Er ist der Herr über Leben und Tod. Gleichzeitig ist er auch die Liebe in Person, deshalb braucht sich niemand davor zu fürchten, Jesus zu begegnen, der in einer demütigen Haltung zu ihm kommt. Er hält ein großes Geschenk für jeden bereit, der sich ihm anvertraut. Dieses Geschenk bedeutet Vergebung all unserer Schuld und "ewiges Leben", wie es uns allein Gott schenken kann, wenn wir bereit dafür sind, uns ihm zu öffnen und uns beschenken zu lassen von ihm, dem allmächtigen, ewigen Gott. Der direkteste, einfachste, sicherste und letztlich der einzige Weg, Gott, den Vater, kennenzulernen, ist also der Glaube an und das Vertrauen zu Jesus Christus. Jesus war nicht nur ein guter Mensch, wie viele glauben, sondern Gottes Sohn, der in die Welt kam, um uns zu erretten. "Wenn ihr mich wirklich kennt, werdet ihr auch meinen Vater kennen. Ja, ihr kennt ihn schon jetzt und habt ihn bereits gesehen!" (Joh 14,7). Durch Jesus Christus können wir Gott unmittelbar und ganz direkt kennenlernen, ja, ihn sogar existentiell erleben.
Wer an Jesus glaubt und ihm vertraut, der hat den Weg zu Gott, dem Vater, bereits gefunden. Jesus Christus sagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." (Joh 14,6). Das heißt im Klartext, dass jeder andere Weg zu Gott, dem Vater, letztlich unmittelbar über die Begegnung mit Jesus Christus geht. Vergessen wir nicht: Jesus lädt jeden von uns ein, ihn kennenzulernen, ihm zu vertrauen und sich von ihm das ewige Leben schenken zu lassen. Wer diesen Weg geht, kann sich glücklich schätzen.

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