01.01.2019

Welche Ziele setzen wir uns?

Es gibt Lebensziele, die sind nicht "machbar". Eine gute Freundschaft z. B. lässt sich nicht machen. Wir können zwar Zeit, Raum und Kreativität investieren, aber entwickeln muss sich eine Freundschaft von alleine. Ähnlich sieht es bei einem zielorientierten Leben nach den Regeln der Bibel aus. Auch hier können wir vieles aktiv in die Hand nehmen, doch das Entscheidende muss von Gott kommen. Dennoch gilt, was der Apostel Paulus an die Gemeinde in Philippi schreibt. In Philipper 3,12-14 heißt es: "Wie gesagt, meine lieben Brüder und Schwestern, ich weiß genau: Noch bin ich nicht am Ziel angekommen. Aber eins steht fest: Ich will vergessen, was hinter mir liegt, und schaue nur noch auf das Ziel vor mir. Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen." Das Ziel, das uns hier beschrieben wird, ist die ewige Gemeinschaft mit Gott im Himmel. Diese Wohnung, von der Jesus Christus spricht, wenn er sagt, dass er jetzt hingeht, um sie vorzubereiten. Schließlich heißt es in der Schrift: "Unsere Heimat ist im Himmel. Von dort erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann" (Phil 3,20-21).

Ziele im Leben

Wer also die wirklich wichtigen Ziele im Leben angehen will, muss bei dem größten, letztgültigen anfangen – und das ist die Frage des Lebens nach dem Tod. Wenn ich eine lange Reise plane, weiß ich wahrscheinlich, wohin ich will – genau so sollte es mit unserem Leben sein. Wir sollten wissen, wohin wir wollen. Wenn ich "ewiges Leben mit Gott im Himmel" will, muss ich mich dafür interessieren, wie ich dazu komme. Ich muss die Bibel kennen, darin regelmäßig lesen und mich mit den Fragen zum Thema auseinandersetzen.

"Schon vor Beginn der Welt, von allem Anfang an, hat Gott uns auserwählt. Wir sollten zu ihm gehören, befreit von aller Sünde und Schuld. Ja, seine eigenen Kinder sollten wir werden durch seinen Sohn Jesus Christus. Das hat Gott schon damals aus Liebe zu uns beschlossen."
Die BIBEL, Epheser 1,4-5

Als Menschen sind wir für die Ewigkeit geschaffen. Zwar können wir uns am Leben auf dieser Erde erfreuen und dürfen es schätzen, aber es wird eben nie unsere Heimat sein. Denn wie heißt es so schön: Wir sind nur Gäste hier auf dieser Erde. Das Eigentliche kommt erst noch. Wenn wir beginnen, das Leben von diesem Eigentlichen her zu verstehen und dann auch zu leben, werden wir andere Prioritäten setzen. Rick Warren, der amerikanische Bestsellerautor, schreibt in seinem Buch "Leben mit Vision": "Wenn Sie wirklich verstehen, dass es mehr als das Hier und Jetzt gibt und dass dieses Leben nur die Vorbereitung auf die Ewigkeit ist, werden Sie anders leben. Sie werden anfangen, im Licht der Ewigkeit zu leben. Dies beeinflusst Ihren Umgang mit Beziehungen, mit Aufgaben und Lebensumständen. Auf einmal erscheinen viele Aktivitäten, Ziele und sogar Probleme, die vorher so wichtig schienen, trivial und belanglos und nicht mehr Ihrer Aufmerksamkeit wert. Wenn Sie im Licht der Ewigkeit leben, verändern sich auch Ihre Werte. Sie werden Ihre Zeit und Ihr Geld sinnvoller nutzen. Sie werden mehr Wert auf Beziehungen und auf Charakter und weniger Wert auf Geld und Ansehen legen. Ihre Prioritäten werden neu geordnet. – Um das Beste aus Ihrem Leben zu machen, müssen Sie immer die Ewigkeit im Blick behalten. Sie sollten deshalb lieber mehr statt weniger über die Ewigkeit nachdenken." Der Apostel Paulus war bestimmt keiner, der nur von der Ewigkeit geträumt hat. Vielmehr war er sehr aktiv, hat das Leben in die Hand genommen und war mit einer unglaublichen Energie stets darauf ausgerichtet, das Evangelium im gesamten Römischen Reich zu verbreiten. Er hat Reisen unternommen und intensive Beziehungen zu anderen Christen aufgebaut und gepflegt. Kurzum; er war ein Mensch mit Gefühlen, Sehnsüchten und Schmerzen und stand voll im diesseitigen Leben – und dennoch galt sein gesamtes Bestreben dem Leben in der Ewigkeit.

"Glaubt an Gott und glaubt an mich!"
Worte Jesu in der BIBEL, Johannes 14,1

Dieser Mann konnte wahrscheinlich nur deshalb soviel leisten und ertragen, weil er Jesus zum Lebensmittelpunkt hatte. Das heißt nicht, dass jeder von uns ab jetzt ständig über geistliche Dinge reden oder nachdenken muss oder so sein müsste wie dieser Apostel. Nein, wir können unseren Glauben an Jesus Christus überall und in allen Bereichen unseres Lebens pflegen und ihn als große Kraftquelle erleben. Wenn ich mit einem Kind spiele, oder wenn ich mich bei einem Spaziergang über die Schöpfung freue. Wenn ich am Telefon geduldig zuhöre, wenn es jemandem nicht gut geht, oder wenn ich tatsächlich einem anderen Menschen von Jesus erzähle. Es geht letztlich immer darum, was mir in meinem Leben wichtig ist, ob ich jesuszentriert oder ichzentriert lebe. Das ist es, worauf es ankommt. 1. Lebensziel: "Freut euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!" (Phil 4,4). Hier geht es darum, sich an Jesus Christus zu erfreuen – so wie er sich über uns freut, wenn wir zu ihm gehören und nach seinem Willen leben, seine Nähe suchen, auf seine Stimme hören, ihn anbeten und die innige Gemeinschaft mit ihm in Stunden der Stille genießen. Wie können wir dieses Lebensziel umsetzen? Indem wir, wie Jörg Knoblauch, der christliche Berater, sagt, es zunächst nicht nur allgemein formulieren und vielleicht sagen: Ich will mir im kommenden Jahr mehr Zeit für die Beziehung zu Jesus nehmen. Sondern indem wir uns ganz konkret überlegen, wann und in welcher Form das geschehen soll. Ob wir morgens den Tag mit dem Lesen der Bibel beginnen, was immer gut ist, weil es uns auf Jesus ausrichtet, oder ob wir vielleicht in einem Notizbuch aufschreiben, was wir Tag für Tag von Jesus lernen oder mehr verstanden haben, wofür wir dankbar sein können oder über welche neue Erkenntnis wir uns freuen dürfen. Das können konkrete Überlegungen sein, die wir angehen können, um Jesus Christus immer besser kennenzulernen und in unserem Leben das Ziel zu erreichen, das er uns empfiehlt. Es geht immer um mehr als um bestimmte Gebetszeiten, denn letztlich geht es um die Frage, wie ich immer mehr von diesem ewigen Leben mit Gott erfassen und in mir Wirklichkeit werden lassen kann.

Beispiele der Bibel

Es gibt in der Bibel eine Stelle, in der Jesus Maria, die Schwester der fleißigen Martha, dafür lobt, dass sie die richtige Wahl getroffen hat. Doch was war das für eine Wahl, die sie getroffen hatte? Es war die Entscheidung, zu Jesu Füßen zu sitzen und ihm zuzuhören. Dazu schreibt Rick Warren: "Die enge Freundschaft mit Jesus ist kein Zufall. Sie müssen sich bewusst darum bemühen. Wollen Sie sie wirklich – mehr als alles andere? Was ist sie Ihnen wert? Ist sie es Ihnen wert, dafür andere Dinge aufzugeben? Ist sie es Ihnen wert, sich dafür Gewohnheiten anzueignen und Fähigkeiten zu erlernen? Nichts – absolut nichts – ist wichtiger, als eine Freundschaft mit Gott aufzubauen. Denn es geht hier um eine Beziehung, die ewig halten wird."

"Sorget euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden."
Die BIBEL, Philipper 4,6

2. Lebensziel: Wer entschiedener Christ geworden ist, ist dadurch auch Teil von Gottes Familie geworden. In der Bibel heißt es dazu in Philipper 2,1: "Als Menschen, die mit Christus verbunden sind, ermutigt ihr euch gegenseitig und seid zu liebevollem Trost bereit. Man spürt bei euch etwas von der Gemeinschaft, die der Geist Gottes bewirkt, und herzliche, mitfühlende Liebe verbindet euch." "Gott ist Liebe", so lesen wir es in der Bibel, deshalb ist es so wichtig, dass auch die Beziehungen der Christen untereinander von dieser Liebe geprägt sind. Denn erst wenn wir beginnen, einander zu lieben, werden wir ihm ähnlich. Liebe ist sowohl das Maß als auch der Schlüssel, um Gott immer besser kennenzulernen und ihn auch immer besser zu verstehen. In jedem Fall möchte Gott, dass wir uns auch in Beziehungen investieren, die seine  Kinder betreffen, und in die Gemeinschaft, in die er uns als seine Familie gestellt hat. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Liebe nicht etwas ist, was uns einfach überkommt, vielmehr hat gerade Liebe viel mit unserem Wollen zu tun. Wir können als Christen "lieben lernen", weil wir selbst von Gottes geliebt werden. Wir können Anteil nehmen an anderen Christen und auch mit ihnen darüber sprechen, was wir empfinden, weil wir wissen, dass Gott uns liebt. Aus diesem Wissen heraus können wir anderen Menschen auch ganz praktisch Freude bereiten, sie ermutigen und uns in ihre Situation einfühlen und ihnen helfen. 3. Lebensziel: Viel wichtiger als das, was wir tun, ist das, was wir sind. Dieser Satz trifft auf jeden von uns zu. Deshalb ist es Gott auch wichtig, was wir sind, und nicht nur, was wir tun. Deshalb ist unser ganzes Leben letztlich eine einzige Charakterschulung. Wobei Gott dabei oft gar nicht so zimperlich mit uns  umgeht und manchmal schwierigste Umstände dazu gebraucht, um an unserem Charakter zu arbeiten. Dabei geht es letztlich immer darum, dass wir Jesus ähnlicher werden. 4. Lebensziel: Wir sind geschaffen, um Gott zu dienen und unseren Auftrag zu erfüllen. Hier geht es um unsere Berufung und um unseren Auftrag im Leben, die Botschaft der Errettung durch Jesus Christus hinaus zu tragen in alle Welt. Wenn wir unseren Platz und unsere Berufung gefunden haben, die unseren Gaben entspricht, dann ist das nicht nur etwas, worüber wir uns freuen können, sondern worüber sich auch Gott freut. Gott möchte, "dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (2Tim 2,4). So lesen wir es in der Bibel. Doch geht es nicht, ohne dass wir uns dafür einsetzen und darum ringen, dass Menschen die Liebe Gottes kennenlernen und verstehen, was Jesus Christus für sie getan hat, als er am Kreuz für uns starb, um uns von unserer Schuld und Sünde zu erlösen. Wenn wir also unsere Gaben dafür einsetzen, dass sich Gottes Plan erfüllt und Menschen gerettet werden, dann können wir immer davon ausgehen, dass wir nach Gottes Willen handeln. Dazu Rick Warren, der in seinem Bestseller "Leben mit Vision" schreibt: "Ihr Auftrag hat Bedeutung für die Ewigkeit. Sie wird sich darauf auswirken, wo andere Menschen ihre Ewigkeit verbringen werden, deshalb ist sie weit wichtiger als jeder Job oder jedes persönliche Ziel. Nichts zählt so viel, wie diese eine Sache: so vielen Menschen wie möglich zu helfen, eine ewig dauernde Beziehung mit Gott einzugehen." Der Philosoph William James sagt: "Am besten setzt man sein Leben für etwas ein, das es überdauert." Genau das geschieht, wenn wir uns für Gott einsetzen und mithelfen, Menschen von der Liebe Gottes zu erzählen. Denn dieser Dienst und diese Liebe zu anderen Menschen, die vielleicht ohne uns verloren gehen, wird von unserem großen Gott belohnt werden.

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