01.02.2017

Zuerst die Juden, dann die Christen?

Nicht nur die "Gotteskrieger" eines IS tun in ihrem fanatischen Hass alles, um den Christen das Leben in ihren Ländern schwer zu machen. Auch moslemisch ausgerichtete Staaten wie der Sudan, Somalia, Pakistan, Eritrea, Iran, Jemen und Saudi-Arabien, um nur einige zu nennen, betreiben Unterdrückung und Verfolgung reli­giöser Minderheiten und insbesondere der Christen. Es ist bezeichnend, dass Israel der einzige Staat im Nahen Osten ist, in dem die christliche Bevölkerung noch wächst. Denn dort können Christen ihren Glauben frei ausüben. In den arabischen Staaten hingegen wird dies von Jahr zu Jahr schwieriger. Laut dem Weltverfolgungsindex 2017 der gut informierten Organisation "Open Doors" werden weltweit 200 Millionen Christen verfolgt. Bis vor wenigen Jahren waren es noch 100 Millionen. So rasant ist der Anstieg. Und es sind in erster Linie muslimische Staaten, die durch ihr intolerantes und skrupelloses Verhalten dafür verantwortlich sind.

Die Schergen des IS verlangen seit Jahren von Christen Sondersteuern und zwingen viele, entweder zum Islam zu konvertieren oder zu sterben. Hunderttausende Chaldäer und Aramäer wurden bereits aus ihrer Heimat vertrieben, viele von ihnen brutal ermordet. Auf Haustüren malten die IS-Schergen ein arabisches "N", um damit zu kennzeichnen, dass "Nazarener", d. h. Christen hier wohnen. Ein chaldäisch-amerikanischer Geschäftsmann sagte dem Nachrichtensender CNN erst kürzlich in einem Park in Mossul: "Sie haben tatsächlich Kinder enthauptet und deren Köpfe auf einen Stock gespießt." Was für ein blinder Hass und was für eine Brutalität! Es wird Zeit, dass die Völker Europas aufwachen und erkennen, dass es auch im Falle des Staates Israel nicht um den Streit um Land geht, sondern um diesen Hass, diese grenzenlose, blindwütige Entschlossenheit, Israel auszurotten und Christen mit Terror und Hass mürbe zu machen, bis die Weltherrschaft des Islam aufgerichtet werden kann. Denn genau das ist das Ziel des Islam – die Weltherrschaft. Von daher auch diese Intoleranz und blinde Rücksichtslosigkeit.  "Nie wieder!", schreibt der Fotojournalist Gregor Zielke. Tatsächlich aber hören wir diese beiden Worte seit dem Ende des Dritten Reiches in Deutschland immer wieder. Die Realität ist leider eine ganz andere. Israel wird angefeindet wie nie zuvor – und Christen werden überall auf der Welt verfolgt. Selbst die UNO beschäftigt sich lieber mit Israel als mit dem Flächenbrand im Irak und in Syrien.

"Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet."
Worte Jesu in der BIBEL, Mt. 5,11

Nun ist es freilich so, dass all das nicht neu ist. Sowohl Juden als auch Christen wurden zu allen Zeiten verfolgt und diskriminiert. Angefangen von den Aposteln bis in unsere Zeit zieht sich ein blutiger Strom von Gemarterten um Christi willen durch die Geschichte der Menschheit. In allen Epochen und Erdteilen haben Missionare die Verbreitung der christlichen Botschaft oft genug mit ihrem Leben bezahlt. Und den Juden erging es nicht anders – denken wir nur an die Geschichte der Esther, die zahlreichen Po­grome gegen Juden im Mittelalter oder gar den Holocaust. Wir können uns fragen, woher dieser Hass auf Juden und Christen kommt. Immerhin gilt Jesus Christus als der Friedensfürst, der auf diese Welt gekommen ist, um den Menschen das Heil zu bringen. Aber genau hier liegt das Problem. Die Verfolgung der Christen ist eine Konsequenz der christlichen Prinzipien. Ein Konflikt mit der "Welt" ist unausweichlich. Jesus selbst sagte uns die Feindschaft der Welt voraus. Die großen Verfolgungswellen der letzten Jahrhunderte haben es gezeigt. Obwohl die Französische Revolution 1789 anfangs gar nicht kirchenfeindlich war, verordnete ein Gesetz 1790 die Aufhebung nichtkaritativer Klöster. Deren Konvente und Ländereien wie die des katholischen Klerus wurden enteignet und an Stadtbürger verkauft.

"An jenem Tag mache ich Jerusalem für alle Völker zum Stein, den man hochstemmen will: Jeder, der ihn hebt, wird schwer zerschunden. Alle Völker der Erde werden sich gegen Jerusalem verbünden."
Die BIBEL, Sach. 12,3

Die meisten Kirchenbeamten verweigerten den Eid auf die neue Verfassung und wurden daraufhin zu Zehntausenden inhaftiert und deportiert, häufig auch hingerichtet. Im Jahr 1793 wurde die Religionsfreiheit widerrufen und das Christentum verboten. Schrecklicher noch war es im kommunistischen Russland. Alle diese geschichtlichen Ereignisse tragen den Stempel des Hasses gegen Christen und letztlich auch gegen Jesus Christus, den gekreuzigten und auferstandenen Herrn der Welt, der wiederkommen und Gericht halten wird über die Menschen. Heute ist Christenverfolgung ein Geschehen, das an Schrecken und traurigen Ereignissen kaum noch zu überbieten ist. Wir erleben die bisher größte Christenverfolgung von Anbeginn der Zeit. Die Berichte der Hilfswerke "Kirche in Not", der "Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte" (IGFM) und "Open Doors" sollten uns aufrütteln und uns die Augen öffnen. Wer von diesen unfassbaren Geschehnissen liest, wird erschüttert darüber sein. Wir erleben derzeit die größte Christenverfolgung aller Zeiten. 200 Millionen Christen auf der ganzen Welt erleiden ihres Glaubens wegen die unterschiedlichsten Formen von Unterdrückung und Gewalt, bis hin zum Mord. Besonders infolge der Anschläge vom 11. September 2001 und der anschließenden militärischen Intervention der USA in Afghanistan gegen die Taliban gab es zahlreiche Übergriffe gegen Christen in verschiedenen Ländern. Muslime attackieren Christen überall auf der Welt. Viele der Christen in islamischen Ländern fühlen sich von der westlichen Welt im Stich gelassen. Ja, mehr noch, westliche Regierungen stehen nicht selten auf der Seite der Herrschenden in diesen Ländern und überlassen die Christen – um des schnöden Mammons willen – ihrem Schicksal. Das ist erbärmlich und beschämend zu gleich. Wir können nur hoffen, dass durch die massenhafte Zuwanderung nicht bald auch bei uns Verhältnisse herrschen, wie sie derzeit in den Ländern des Nahen Ostens zu beobachten sind.

"Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht."
Worte Jesu in der BIBEL, Joh. 12,24

Was bei Christen derzeit besondere Besorgnis erregen sollte, ist die Intoleranz derer, die sich in ihren eigenen Belangen lautstark auf Toleranz berufen, aber nur um ihre eigenen Ziele durchzusetzen. Jene aber, die ihre Stimme gegen Unrecht erheben, werden verleumdet und sehen sich dem Spott ausgesetzt.
Bleibt die Frage, ob die Länder Europas sich jemals wieder auf ihr christliches Erbe und das Menschenbild der Bibel zurückbesinnen werden. Dann könnten sie nämlich auch erkennen, dass das Christentum aus dem Judentum kommt und dass diese beiden Religionen wie die zwei Seiten einer Münze sind, die nicht voneinander getrennt werden können. Was die Verfolgung der Christen angeht, so gibt es eine Hoffnung. Nicht dass die Verfolgung geringer wird. Sie wird wahrscheinlich eher noch anwachsen. Aber immer, wenn Christen verfolgt wurden, erstarkten sie auch gleichzeitig nach einem geheimnisvollen Gesetz. Die Kirchen nahmen in Zeiten der Verfolgung an Kraft zu. Es ist diese Kraft und Gnade Gottes, die uns Christen Mut machen kann, auch wenn die Zeiten sicher auch in Europa für Christen nicht einfacher werden. Wie in diesem Zusammenhang die massenhafte Zuwanderung muslimischer Flüchtlinge zu werten ist, bleibt jedem selbst überlassen.

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