
Wer war Jesus Christus wirklich? (Teil 3)
Wenn wir in der Passionswoche davon hören, dass Jesus stellvertretend für uns Menschen starb, kann uns dieses Bild helfen zu verstehen, worum es geht. Nicht weil Gott für den Schaden, den wir angerichtet haben, aufkommen müsste, aber weil er aus Liebe zu uns tatsächlich für uns eintritt. In unseren westlichen Ländern ist es gesetzlich geregelt, bis zu welchem Alter und in welchen Fällen Eltern verpflichtet sind, für ihre Kinder zu haften. Jesus hingegen war nie dazu verpflichtet, dennoch nahm er die Strafe auf sich – er tat es aus Liebe zu uns Menschen. Aber warum? Und warum war es überhaupt nötig? Darüber spricht Klaus Dripke, der Referent der aktuellen Thema des Monats Reihe des ERF Süd, in seinen Vorträgen.
Im Buch des Propheten Jesaja wird beschrieben, was Jesus für uns erlitten hat: „Wegen unserer Schuld wurde er gequält und wegen unseres Ungehorsams geschlagen.“ (Jesaja 53,5). Um die Bedeutung dieser Worte zu verstehen, ist es wichtig, dass wir wissen, wie diese Art des stellvertretenden Todes zu verstehen ist. Geht es darum, dass ein zorniger Gott durch den Opfertod Jesu am Kreuz besänftigt werden musste? Oder war es die Liste an Fehlverhalten, die wir angehäuft haben, die irgendwie ausgeglichen werden müsste? Wenn das der Fall wäre, wäre das, was die Bibel als Gottes Gerechtigkeit bezeichnet, letztlich nur Rache. Aber genau das ist es nicht.
Gottes Gerechtigkeit besteht darin, dass er Ordnung schaffen muss, ohne die Gesetze der Ordnung dadurch zu verletzen. Gott will nicht, dass wir Menschen durch unsere Sünde zugrunde und dadurch verloren gehen. Er will auch nicht, dass wir uns immer weiter in unserer Schuld verstricken. Denn genau das geschieht in unserem Leben. Wir lügen und müssen zusehen, wie weitere Lügen darauf folgen, weil wir uns daran gewöhnen. Jede Sünde zieht in der Regel viele weitere Sünden nach sich, bis sie unser Leben schließlich zerrüttet und mit der Zeit auch tatsächlich zerstört.
Die Folgen der Sünde, wie die Bibel es nennt, haben in jedem Fall Auswirkungen auf unser Leben. Meist sind diese Auswirkungen bereits Strafe genug. Aber darum geht es nicht. Genau deshalb greift Jesus Christus ein und reißt uns aus der Spirale, die uns nur immer weiter nach unten zieht. Doch um uns zu befreien, musste er unsere Schuld auf sich nehmen. Das konnte er nur, indem er selbst Mensch wurde und als Mensch unsere Schuld auf sich nahm. Dadurch konnte er den Weg zu Gott frei machen, der uns Menschen bis dahin verbaut war. Voraussetzung dafür ist, dass wir dieses Geschenk der Vergebung annehmen und Jesus Christus glauben und Vertrauen. Dann kann dieser Prozess der inneren Erneuerung beginnen, der mitunter ein ganzes Leben lang andauern kann, bei dem wir aber merken, wie wir Stück für Stück von allen unseren falschen Gewohnheiten, Süchten und Schwachheiten frei werden. Wir müssen dann nicht mehr tun, was uns schadet und letztlich zerstört, sondern können diese falschen Verhaltensweisen und Gewohnheiten endgültig hinter uns lassen. Jesus Christus schenkt uns dieses neue Leben. Wir müssen es nur annehmen. Wir erhalten neues Leben von ihm, das geprägt ist von Liebe, Freude und seelischer Gesundheit. Im Grunde das, was wir uns alle wünschen und wonach wir unser ganzes Leben lang suchen – nur an der falschen Stelle.
Im Thema des Monats April „Wer war Jesus Christus wirklich?“ auf ERF Süd können Sie sich mehr mit diesen wichtigen Fragen rund um die Passions- und Osterzeit beschäftigen. Die Sendereihe ist in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf www.erfsued.com zu empfangen. Weitere Literatur zur Passions- und Osterzeit finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com.