04.06.2024

Wie können wir Kinder und Teenager in ihrer Entwicklung begleiten? (Teil 2)

…und dann kommt die Pubertät (Teil 1)

Denn diese Phase im Leben eines Menschen bringt nicht nur viele Veränderungen mit sich, sondern auch Probleme, die nicht selten zu großen Konflikten zwischen Eltern und Kindern führen. In seinem Vortrag spricht Eberhard Mühlan in der aktuellen Ausgabe der Sendereihe „Thema des Monats“ im ERF Süd aus, was er sich von Vätern erhofft. Väter sollten ihren heranwachsenden Söhnen in dieser wichtigen Lebensphase nämlich Vorbild und Freund sein. Deshalb gibt Eberhard Mühlan Tipps aus seiner Erfahrung, sowohl als Vater als auch als Paar- und Familienberater. Alle diese praktischen Tipps und Informationen darüber, was bei Jugendlichen während der Pubertät in ihren Körpern und in ihrer Seele vor sich geht, können uns helfen, besser mit dieser Lebenssituation umzugehen. Wahrscheinlich blicken nur wenige von uns auf eine positive Vaterbeziehung zurück – insbesondere was Pubertät und Aufklärung betrifft. Deshalb ist dieses Themenfeld für viele Eltern oft auch völliges Neuland und mit großen Unsicherheiten behaftet. Wenn wir uns aber zuerst mal rein sachlich mit dem Thema auseinandersetzen, kann uns das bereits helfen, besser damit umzugehen. Es hilft aber auch den Kindern, wenn wir Antworten auf ihre Fragen haben und ihnen die Ängste und ihre Unsicherheit nehmen.

Während Mädchen in der Regel im Alter zwischen 10 und 17 Jahren in die Pubertät kommen, setzt das bei Jungen meist etwas später ein. Jungen sind in der Regel bereits zwischen 12 und 19 Jahre alt, wenn es damit beginnt, dass ihre Hormone körperliche und auch psychische Veränderungen hervorrufen. Man sollte dabei nicht vergessen, sie auf diese Veränderungen vorzubereiten. Denn es ist immer gut, wenn sie wissen, was gerade in ihrem Körper vor sich geht und welche Prozesse und Symptome völlig normal und unbedenklich sind.

Wenn Jugendliche dann Dinge wie Körperbehaarung, Entwicklung der Geschlechtsteile oder Geschlechtsreife, Stimmbruch, Schwindel, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder leichtere Ermüdbarkeit bemerken, ist es natürlich gut, wenn wir bereits vorher darüber gesprochen haben. Wenn sie sich mit Fragen dazu an die Eltern wenden, ist das immer ein guter Anlass, um im Gespräch zu bleiben, vor allem wenn es auch zu psychischen Veränderungen und Auffälligkeiten kommt, was durchaus der Fall sein kann. Es kann sogar zu einer „Pubertätsdepression“ kommen. Die Umstellungen, die während der Pubertät im Gehirn vor sich gehen, lassen Jugendliche oft auch gereizt und überkritisch werden. All das ist möglich und endet in der Regel im Alter von etwa 20 Jahren, wenn dieser „Umbauprozess“ des Gehirns abgeschlossen ist.

Durch die Entwicklung der Kernspintomographie konnte man interessante Prozesse des Gehirns erforschen und herausfinden, dass in den Jahren direkt vor der Pubertät die Nervenzellen der Großhirnrinde immense Wachstumsschübe erleben. Das merkt man auch daran, dass ein gesund aufgewachsenes vorpubertäres Kind in der Regel viele interessante Fragen stellt und sehr viel wissen will. Diese „Pre-Teen“-Zeit kurz vor der Pubertät können Eltern also ganz besonders nutzen, um gute Gespräche zu führen, aber auch um das Vertrauen zu ihren Kindern aufzubauen und ihre Beziehung zu festigen. Wenn die Beziehung zwischen Eltern und Kind vor der Pubertät eine vertrauensvolle und freundschaftliche war, wird auch die Zeit der Pubertät nicht so gravierend, wie das manchmal tatsächlich der Fall ist.

Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF-Thema des Monats“ - im Juni unter der Überschrift: „Wie können wir Kinder Teenager in ihrer Entwicklung begleiten?“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com

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