14.02.2023

Mein Leben für die Hexenkinder

Maimouna Obot (Gast)

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Maimouna Obot arbeitet als Juristin bei verschiedenen deutschen Behörden. Ihr Alltag füllt sie innerlich nicht aus. Im Herzen sehnt sich die Deutschafrikanerin danach, Menschen zu helfen und Leben in Not zu verändern. Eine BBC-Dokumentation über das Schicksal hunderter verstoßener "Hexenkinder" in christlichen Gebieten Nigerias rüttelt sie auf. Maimouna überwindet alle Ängste und reist schließlich in die Heimat ihres Vaters. Sie begegnet dort in einem Heim betroffenen Kindern. Misstrauische Verwandte oder extremistische Pastoren hatten diese Kids als Hexen gebrandmarkt, gequält und geschlagen. Sie fliehen, weil ihr Leben in Gefahr ist. So landen Kinder und Halbwüchsige meist auf der Straße. Einige von ihnen finden in Kinderheimen Menschen, die ihnen Gottes Liebe nahebringen, und bekommen so die Chance auf ein neues Leben. In ihrem Buch "Mein Leben für die Hexenkinder" hat Maimouna aufgeschrieben, was sich im Leben im Leben junger Afrikaner verändert hat. Zum Beispiel die Story von Faith. Mit sechs ist sie von ihrer Stiefmutter der Hexerei verdächtigt und aus dem Dorf vertrieben worden, weil sie ihr nicht gehorsam im Haushalt zur Hand ging. Heute hat Faith ein Dach über dem Kopf, jeden Tag genug zu essen, geht zur Schule und weiß um ihren Wert als von Gott geliebte Person. Und die Mutter von Christopher hatte seinem kleinen Bruder den Tod gewünscht und ihn vergiften lassen, weil ihr die Geburt eines "Hexenkindes" die Gesundheit gekostet hatte. Der Vater bringt die beiden bedrängten Brüder heimlich ins Kinderheim. Christopher entpuppte sich als ausgezeichneter Schüler und bekommt ein Stipendium für die Uni. Maimounas Geschichten von den sogenannten Hexenkindern gehen unter die Haut. Hexenkinder werden oft zu Sündenböcken für Schlimmes, was in einer Familie passiert. Dieser verhängnisvolle Aberglaube wird unter christlichen Vorzeichen verbreitet. Die Juristin unterstützt mit ihrem Verein "Storychangers" Hoffnungszentren für Hexenkinder in Afrika. Und sie berichtet in dieser Ausgabe von das Gespräch bei Ingrid Heinzelmaier auch von einem neuen Denken, das durch die Aufklärungsarbeit dieses Vereins in betroffenen Kirchen und Gemeinden entsteht.



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