Alles gegen alles
Was hätte man mit so viel Geld alles tun können? Zahlreiche Reisen, Investitionen, luxuriöse Partys oder auch humanitäre Hilfe hätte man damit bezahlen können. Doch dem Käufer war der Besitz des rosafarbenen Edelsteins wichtiger als alles andere, was er mit seinem Geld hätte machen können.
Etwas ganz Ähnliches spielt sich in den zwei Gleichnissen ab, die Jesus seinen Jüngern erzählte. Wir lesen davon in Matthäus, Kapitel 13, in den Versen 44 - 46: „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war und von einem Mann entdeckt wurde. Der Mann freute sich so sehr, dass er, nachdem er den Schatz wieder vergraben hatte, alles verkaufte, was er besaß, und dafür den Acker kaufte. Mit dem Himmelreich ist es auch wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte dafür diese eine Perle.“
Wen meint Jesus nun in diesen Gleichnissen? Meint er uns, die wir bereit sein sollen, alles hinter uns zu lassen und dafür das Leben in der Gemeinschaft mit Jesus zu ergreifen? Oder spricht er vom Vater im Himmel, der für uns Menschen seinen eigenen Sohn hingegeben hat, um uns zu erlösen? Konrad Straub zeigt in der aktuellen Ausgabe des Thema-des-Monats-Podcasts, dass beide Auslegungen dieses Gleichnisses zulässig sind. Aber wichtiger als das ist, dass wir verstehen, dass genau das unser Leben als Christ ausmacht: Gott war bereit, alles für uns hinzugeben, deswegen sollten auch wir bereit dazu sein, alles dafür einzusetzen, mit Gott in Verbindung zu bleiben. Alles gegen alles; so lautet die Formel. Wie Jesus Christus am Kreuz alles für uns gegeben hat, so sollten auch wir bereit sein, ihm alles zu überlassen, was wir sind und haben.
Wenn wir uns in den Kaufmann des oben erwähnten Gleichnisses hineindenken, kann uns das helfen zu verstehen, was es bedeutet, ein Leben mit Jesus Christus zu führen. Der Kaufmann war stets auf der Suche nach einem bestimmten Juwel, er war also ein Suchender, bis zu dem Moment, als er von diesem besonderen, einzigartigen und unglaublich wertvollen Juwel hörte. Er kaufte das Juwel und bot dafür alles, was er hatte, weil das Juwel ihm das wert war. Der Stein, von dem wir eingangs hörten, kostete den Käufer 71,2 Millionen Dollar. Der Mann in dem Gleichnis gab sogar „alles, was er hatte“, um die Perle zu bekommen. Offensichtlich war er davon überzeugt, dass er immer noch mehr damit gewinnen konnte, als er ausgegeben hatte.
Genau das passiert, wenn wir uns für ein Leben mit Jesus entscheiden. Deshalb sollten wir uns nicht länger auf Besitz und Reichtum verlassen, sondern unser Leben Gott anvertrauen. Denn was immer wir loszulassen, bekommen wir auf eine ganze andere Weise von Gott wieder zurück, ja, sogar noch mehr als das. Wo immer wir diesen Schritt wagen, werden wir erleben, dass Jesus uns um nichts beraubt, sondern echtes „Leben im Überfluss“ schenkt (Vgl. Johannes, Kapitel 10, Vers 10).
Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der sechste Teil einer Reihe zum Thema „Die Passion Christi und ihre Bedeutung für uns heute“ mit Konrad Straub im ERF Südtirol.