16.02.2022

Beten – aber wie?

Darum hilft beten (Teil 3)

Eines Tages baten die Jünger Jesus: „Herr, lehre uns beten“ (Lukas 11,1). Als Antwort auf diese Frage lehrte Jesus sie das „Vater unser“. Hans Peter Royer schaut sich die Worte dieses einmaligen Gebetes in der aktuellen Ausgabe des Thema-des-Monats-Podcasts von ERF Medien Südtirol genauer an und lässt uns an seinen Gedanken dazu teilhaben. Denn obwohl viele dieses Gebet kennen, wissen nur die wenigsten, was es tatsächlich bedeutet und welcher Reichtum darin verborgen liegt. In gewisser Weise vermittelt uns dieses Gebet, was Gott wichtig ist, wenn wir zu ihm beten.

Wir wissen, das „Vater unser“ fängt nicht damit an, dass wir Gott unsere Sorgen sagen, sondern beginnt mit einer Anbetung Gottes. Schon allein darin können wir erkennen, was Gott wichtig ist und wie wir zu ihm beten sollen. Indem Jesus seinen Jüngern dieses Gebet gab, sagte er ihnen auch, dass es wichtig ist, dass es bei jedem Gebet, das wir an Gott richten, immer zuerst um Gottes Ehre gehen sollte. Denn erst wenn ich begreife, wie groß und mächtig Gott ist, können meine Sorgen und Schwierigkeiten, mit denen ich zu Gott komme, wieder zu dem werden, was sie sind. Andrew Murray, der bekannte christliche Buchautor hat einmal gesagt: „Die Macht unseres Gebetes hängt davon ab, ob wir verstehen, mit wem wir reden.

Wenn wir beten „dein Reich komme“, dann bitten wir Gott darum, dass Gottes Herrschaft sich ausbreiten möge. Wir erkennen also an, dass er der Herr und Schöpfer ist, von dem wir alles Gute erwarten. Das gleiche drückt auch die Bitte „Dein Wille geschehe“ aus. Denn damit erkennen wir an, dass Gott viel besser weiß, was gut ist für uns, als wir selbst. Mit dieser Bitte Vertrauen wir uns Gott, unserem Schöpfer, an und bitten ihn zu handeln.

Im zweiten Teil des „Vater unsers“ geht es um die alltäglichen körperlichen Bedürfnisse von uns Menschen, die in der Bitte „Unser tägliches Brot gib uns heute“ zum Ausdruck kommen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass wir Gott nicht um die Versorgung für die nächsten zehn oder zwanzig Tage oder Jahre bitten, sondern um das, was wir täglich brauchen. Das zeigt, dass es Gott wichtig ist, dass wir im engen Kontakt zu ihm bleiben und darauf vertrauen, dass er uns von Tag für Tag mit allem versorgen wird, was wir zum Leben brauchen.

Hans Peter Royer weist auch darauf hin, dass einer der größten psychischen Störfaktoren im Leben von Menschen der ist, dass keine Vergebung stattfindet, die zu Frieden und Versöhnung führt. Deshalb heißt es in der nächsten Bitte: „Und vergib uns unsere Schuld“. Gott weiß, was unsere menschlichen Probleme sind, deshalb bietet er uns nicht nur die Vergebung unserer Schuld an, sondern ermöglicht uns auch, anderen zu vergeben.

Als Kinder Gottes schenkt er uns die Vergebung unserer Rebellion gegen ihn. Wenn wir einsehen, wieviel Unheil wir dadurch anrichten und zu ihm kommen, vergibt er uns. Deshalb hat auch die Bitte „wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ eine so große Bedeutung. Ja, auch wir müssen lernen, denen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind. Das ist nicht immer einfach, deshalb ist es gut, wenn wir Gott darum bitten, dass er uns dabei hilft. Wir brauchen die Vergebung Gottes und müssen gleichzeitig von Gott dazu befähigt werden, denen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind. Wer nicht vergeben will, wird früher oder später erfüllt von Bitterkeit, Groll und Selbstmitleid. Das blockiert unser Leben und behindert unsere Entwicklung. Deshalb ist es wichtig, dass Gott uns dabei hilft und wir fähig werden, denen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind. Wie es auch wichtig ist, dass Gott uns bewahrt vor dem Bösen.

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der dritte Teil unserer Reihe zum Thema „Darum hilft beten“.

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