Familie in unserer Zeit (Teil 6)
Er, der zu dieser Zeit bereits als Schulleiter tätig war und seine pädagogische Arbeit, aber auch seine Rolle als Familienvater ernst nahm, sollte in seiner Erziehung versagt haben? Das kann doch nicht sein! Es dauerte sieben lange Jahre der Behandlung, Klinikaufenthalte und Sorge um die Gesundheit der Tochter, bis die Familie diese Phase gemeinsam durchgestanden hatte. Heute ist Ingo Krause davon überzeugt, dass in unserem Leben nichts zufällig geschieht und dass jeder Augenblick unseres Lebens letztlich von Gott kommt, der uns führt, wenn wir uns ihm Vertrauen. Diese Haltung einzunehmen, ist immer wieder eine Herausforderung, ein Schritt des Glaubens, aber auch ein Schritt, den wir unseren Kindern immer wieder vorleben sollten.
Eltern haben die wichtige Aufgabe, ihren Kindern das Rüstzeug für ihr späteres Leben mitzugeben und ihnen Gottes Liebe vorzuleben. Denn Eltern sind in der Regel die Menschen, durch die Gottes Liebe in die Herzen der Kinder fließt. Diese Liebe sollte sich immer auch ganz praktisch äußern, indem Eltern ein bedingungsloses „Ja“ zu ihrem Kind haben und auch liebevoll miteinander umgehen. Sie kann aber auch dadurch zum Ausdruck kommen, dass Vater und Mutter ihrem Kind Aufmerksamkeit schenken oder ihm wichtige Grundlagen und Werte für ihr späteres Leben vermitteln.
In der aktuellen Ausgabe der Sendereihe „Thema des Monats“ gibt Ingo Krause eine Reihe von praktischen Tipps, wie Eltern ihren Kindern Liebe zeigen und Werte vermitteln können. Statt Kinder nur aufzufordern, ihr Zimmer aufzuräumen, können Eltern ihnen z. B. sagen: „Wenn du jetzt dein Zimmer aufräumst, hast du die Chance, Ordnungsliebe zu erlernen.“ Das mag für Eltern, Lehrer und Erzieher zwar immer wieder eine Herausforderung sein, aber es hilft dem Kind, den Sinn seines Tuns zu begreifen und die Aufgabe, die ihnen gestellt wird, einzuordnen.
Wir müssen uns immer wieder Klar darüber werden, warum wir etwas von unseren Kindern verlangen. Was ist das Ziel? Worum geht es? Vielleicht stellen wir manchmal fest, dass unsere Regeln gar nicht so sinnvoll sind. Wenn wir in unserer Erziehung jedoch von festen Prinzipien ausgehen und nicht einfach aus dem Bauch heraus handeln, werden wir dadurch glaubwürdig. Wer sein Kind darin schult, gehorsam zu sein und sich selbst zu beherrschen, hilft seinem Kind, sich zu disziplinieren, sein Leben zu meistern und den späteren Herausforderungen besser gewachsen zu sein. Gehorsam erzieht Kinder zur Geduld und bewahrt sie oft vor falschen Entscheidungen. Das ist nicht unwichtig, vor allem in unserer Zeit.
Die Gelegenheiten, die sich Eltern bieten, sollten genutzt werden, um Kinder auf das spätere Leben vorzubereiten. Ingo Krause verbringt beispielsweise mit jedem seiner Kinder einmal pro Jahr einen Tag ganz bewusst alleine – das Programm für diese ganz besonderen 24 Stunden darf das Kind selbst auswählen. Das können Ausflüge sein oder eine gemeinsame Zeit, um miteinander zu reden und sich auszutauschen oder beides zugleich.
Das wichtigste Werkzeug, das Eltern in der Erziehung ihrer Kinder zur Verfügung steht, ist Zeit und das Gebet. Gott hat versprochen, uns zu erhören, wenn wir ihn ernsthaft und aufrichtig darum bitten. Deshalb ist es so wertvoll, wenn Ehepaare täglich gemeinsam für ihre Kinder beten. Denn was immer wir einsetzen, damit ihr Leben gelingt, entscheidend ist und bleibt, dass Gott seinen Segen dazu gibt.
Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF-Thema des Monats“ - im Februar unter der Überschrift: „Familie in unserer Zeit“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com