Gefahren und Chancen heute und morgen (Teil 2)
Dass ausgerechnet Kain, der Brudermörder, die erste Stadt errichtete, zeigt im Grunde, dass es hierbei um mehr ging als den ersten Städtebau. Kain wollte sich von Gott unabhängig machen und selbstbestimmt leben. Später wird uns davon berichtet, dass die Menschen begannen, einen hohen Turm zu bauen. Das ist die Geschichte vom „Turmbau zu Babel“, mit dem die Menschen sich „einen Namen machen“ wollten, wie es heißt. Wenn wir uns die Städte von heute und die immer größer werdenden Wolkenkratzer ansehen, in den Himmel ragen, können wir daran erinnert werden, worum es den ersten Menschen dabei ging. Sie wetteiferten bei der Errichtung dieser Bauten um Ehre und Ruhm wie auch um das Gefühl, Großes geleistet zu haben. Genau wie die Menschen damals, glauben auch wir heute, ohne Gott und seine Hilfe zurechtkommen zu können.
Eine weitere Gefahr unserer Zeit ist das Problem der Vermassung. Globalisierung ist im Grunde eine moderne Form der Vermassung. Bezeichnenderweise verwenden wir heute sehr oft Begriffe wie „Massenmedien“, „Massentourismus“, „Massenumsatz“ oder „Massenandrang“. Das muss freilich nicht immer nur negativ gesehen werden. Durch „Massenmedien“ ist es möglich geworden, viele Millionen Menschen weltweit mit Information zu versorgen. Massenmedien ermöglichen auch, dass Menschen weltweit vernetzt und in Kontakt gebracht werden können. Doch trotz dieser Chancen liegen darin auch Gefahren verborgen. Denn gerade durch Massenmedien können Menschen auch beeinflusst und manipuliert werden.
Darüber spricht auch Ingo Mees in der aktuellen Ausgabe der Reihe „Thema des Monats“ im ERF Süd, das diesen Januar unter dem Motto „Gefahren und Chancen heute und morgen“ steht. In seinem Vortrag über „Vermassung und Individualisierung“ geht Ingo Mees darauf ein, wie viele Menschen sich heute auf der einen Seite danach sehnen, Teil einer Gruppe oder einer Gemeinschaft zu sein, während sie sich anderseits wünschen, als Individuen erkannt und wahrgenommen, gesehen und verstanden zu werden. Doch gerade dieses Auf-sich-selbst-Ausgerichtet-sein kann uns auch egoistisch und herrschsüchtig machen und oft auch unfähig für die Gemeinschaft. Allerdings stand der Mensch schon immer vor diesem inneren Zwiespalt zwischen dem Wunsch nach Gruppenzugehörigkeit und der Sehnsucht, als Individuum wahrgenommen zu werden.
Gott hingegen wird uns in der Bibel als Stifter von Gemeinschaft vorgestellt. In Jesus Christus lebte er uns vor, wie durch Vergebung wieder Friede, Harmonie und Gemeinschaft entstehen kann. Das gilt sowohl für Ehen wie auch für Familien und wirkt in die ganze Gesellschaft hinein. Gleichzeitig ist Gott aber auch der, der uns in der Bibel als der Gott vorgestellt wird, „der mich sieht“ (Vgl. 1. Mose, 16,13). Gott sieht und heilt uns als einzelne Menschen und ermöglicht so, dass wir wieder echte Gemeinschaft entstehen kann - zwischen Gott und uns Menschen und bei den Menschen untereinander.
Näheres dazu hören Sie im zweiten Teil unserer Sendereihe „ERF Thema des Monats“ - im Januar unter der Überschrift: „Gefahren und Chancen heute und morgen“. Vertiefende Literatur zu den aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter buchgalerie.com