17.12.2021

„Ich bin die Tür“ - Teil 1

Hinter die Eingangstür einer VIP-Lounge möchten wir aber sehr wohl sehen. Deshalb ärgern wir uns vielleicht sogar darüber, dass es uns nicht erlaubt ist, einzutreten. Wenn diese Tür aber für jeden geöffnet wäre und jeder eintreten dürfte, wie er möchte, wäre es dann noch eine VIP-Lounge? Nun gibt es aber auch Türen, die für uns alle weit geöffnet sind, und die wir dennoch ignorieren. Warum? Kurt Schneck, der einstige geistliche Leiter vom Bildungszentrum Schloss Klaus, berichtet in der aktuellen Ausgabe des Thema-des-Monats-Podcasts von einer dieser Türen. Er spricht auch davon, dass es überhaupt nicht selbstverständlich ist, dass uns diese Tür so weit offen steht. Immerhin war sie bis vor zwei Tausend Jahren geschlossen. Dennoch gehen nur sehr wenige von uns durch diese Tür, seit sie uns offen steht. Warum interessiert sich niemand für diese Tür? Einst war es der Wunsch vieler Menschen, durch diese Tür zu gehen, wenn sie nur die Möglichkeit dazu gehabt hätten. Doch jetzt, wo diese Möglichkeit gegeben ist, wird die Tür ignoriert. 

Wir sprechen von der Tür ins Paradies, diesem Urzustand des Menschen, aus dem wir alle kommen. Wie schön es darin gewesen sein muss, können wir heute nur ahnen. Wir leben „jenseits von Eden“ und mit den Folgen der Verstoßung aus dem Paradies. Im Paradies allerdings hatten Menschen all diese Probleme nicht, die wir heute haben. Sie hatten kein Virus, keine Krankheit, keinen Krieg, keinen Hunger, nichts. Sie konnten auch völlig unbefangen mit Gott reden und ihm begegnen. So erzählt es uns die Bibel. Auch die Frage nach dem „Sinn des Lebens“ stellte sich ihnen nicht. Die Menschen wussten, was der Sinn ihres Lebens war, weil sie lebten, wie Gott sie geschaffen hatte, als Ebenbild Gottes, ausgestattet mit Würde und Schönheit in völliger Harmonie mit ihrem Schöpfer und seiner Schöpfung.

Doch dann kam die Versuchung der Sünde, und die zerstörte alles. Denn als der Mensch sich gegen seinen Schöpfer aufzulehnen begann und sein wollte wie Gott, musste dieser handeln. Wir wissen aus der Bibel, dass Gott den Menschen aus dem Paradies, dem herrlichen Garten Eden aussperren musste. Das ging nicht anders. Fortan bewachten den Zugang dorthin die Cherubim Gottes. Seither ist dieser Weg zu Gott für uns Menschen versperrt. Der Mensch ist „verbannt ins Irdische“. So bezeichnet es auch Kurt Schneck in seinem Vortrag. Verbannt aber auch dazu, im Schweiße seines Angesichtes seinen Acker zu bebauen und die Mühsal seines Lebens auf sich zu nehmen.

Gott kennenzulernen und ihm zu begegnen, war für Jahrtausende nur sehr wenigen Menschen vorbehalten. Jakob war einer von ihnen, der Sohn des Isaak, oder Mose, der Mann, der das Volk der Juden aus dem Land der Ägypter führte. Im Buch Mose lesen wir dazu: „Und der HERR redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet“ (2. Mose 33,11). All das waren Ausnahmen, anhand derer man sehen konnte, dass es die Herrlichkeit Gottes noch immer gibt, die wir schon längst verloren haben. Denn obschon wir nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, wie uns die Bibel sagt, haben wir das Leben in Herrlichkeit verloren und könnten es von uns aus auch niemals wieder zurückbekommen. Das kann allein Gott, und tatsächlich hat er schon vor langer Zeit die Voraussetzungen dafür geschaffen und für uns alle einen Weg zurück zu ihm vorbereitet.

Weihnachten war genau der Moment, an dem dieses Vorhaben seinen Anfang nahm. Wir feiern die Geburt Jesu, der später von sich selbst sagen wird: „Ich bin der Weg“ (Johannes 14,6) und „Ich bin die Tür“ (Johannes 10,9). Es sind die Worte des Heilands dieser Welt, der als der versprochene Retter auf diese Erde kam, um uns zu erlösen. Durch ihn schuf Gott einen Zugang zum Thron seiner Herrlichkeit. Jesus ist die Tür ins Paradies - so hat er sich selbst bezeichnet. Diese Tür ist der Weg des Menschen zurück zu Gott. Wenn es auch mehrere Wege hin zu dieser Tür geben mag –, die Tür zu Gott, dem Vater, führt einzig und allein über Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Das sagt uns die Bibel sehr genau. Jesus Christus ist der, der uns zurück ins Paradies führen kann, zurück in die Gemeinschaft mit Gott, zurück in den Himmel. Alle anderen Wege führen ins Leere, ob uns das gefällt oder nicht. Seit dem Kreuzestod Jesu, seines Sohnes, ist der Zugang zu Gott, dem Vater im Himmel, für all die Menschen wieder frei, die an Jesus glauben und ihm Vertrauen.

Es sind nur rund 2000 Jahre, dass wir mit dieser „geöffneten Tür ins Paradies“ auf dieser Welt leben und wenn wir uns Jesus Christus anvertrauen, führt er uns durch diese Tür in den für uns „geöffneten Himmel“. Ihm ist es gegeben, uns diesen Zugang zu gewähren, der für Jahrtausende für uns alle versperrt war. Jetzt steht er offen und jeder, der Jesus Christus glaubt und vertraut, kann durch diese Tür gehen. Gott, der Vater, wartet nur darauf, dass wir zu ihm zurückkehren. Davon spricht Jesus mit herzzerreißenden Worten in seinem Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“. Jetzt ist die Frage, ob wir Jesus vertrauen und zurück wollen. Die Antwort darauf kann nur jeder von uns selbst geben.

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der dritte Teil einer Reihe zum Thema „Jesus – Retter der Welt“ mit Kurt Schneck im ERF Südtirol.

Nutzungsbedingungen für diese Sendung

Das könnte Sie auch interessieren