Sieg der Liebe
Drei Kreuze stehen auf diesem Hügel – und jedes dieser Kreuze steht für einen Sieg. Cicero, der römische Feldherr, hat seinen Landsleuten im alten Rom einmal gesagt: „Die schlimmste und scheußlichste und grausamste Todesstrafe, die es gibt, ist der Kreuzestod. Der Begriff Kreuz muss nicht nur vom Leib römischer Bürger, sondern auch von ihren Gedanken ferngehalten werden.“
Mit dieser schlimmsten und für uns unvorstellbaren Todesart wurden diese drei Siege auf Golgatha errungen. Doch was sind diese drei Siege? Da sind einmal der Sieg der Sünde, der Sieg der Liebe und der Sieg der Gnade. Das wichtigste für uns ist der Sieg der Liebe. Er kommt im Kreuz zum Ausdruck, das in der Mitte, zwischen den beiden anderen steht, es ist das Kreuz, an dem Jesus, der Sohn Gottes, hing und an dem er starb.
Konrad Straub, der Referent der aktuellen Ausgabe des Thema-des-Monats-Podcasts von ERF Medien Südtirol, sagt, dass er die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu schon seit seiner Kindheit kennt. Doch er hat festgestellt, dass er die Liebe Gottes zu uns Menschen, wie sie in diesem Kreuz ihren letzten und tiefsten Ausdruck findet, noch nie in ihrer ganzen Tiefe begriffen hat. Schon im Alten Testament sehen wir, wie Gott um uns Menschen kämpft und ringt. Das beginnt bei Adam und Eva und kommt in der Geschichte von Joseph dann noch einmal ganz besonders zum Ausdruck, den seine Brüder aus Eifersucht als Sklaven nach Ägypten verkauften.
Aber auch Josef kann Jahre später zu seinen Brüdern sagen: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen“ (1. Mose 50, 20). Dieser Grundsatz, den Josef hier ausspricht, gilt nicht für die Geschichte, wie Joseph sie erlebt hat. Sie gilt für uns alle. Denn von Anfang an hatte Gott das Beste mit uns Menschen im Sinn. Es gibt kaum eine Begebenheit im Alten Testament, bei der diese Wahrheit nicht zum Ausdruck kommt, am deutlichsten aber im Leben Jesu.
In Jesus Christus, so wissen wir, kam Gott in die tiefsten Tiefen unseres menschlichen Seins, um uns aus unserer Not und aus unserem Elend zu erlösen. Angenagelt am Kreuz hing mit ihm die ganze Liebe Gottes zu uns. Aber es blieb nicht dabei, denn Jesus wurde von den Toten auferweckt und lebt. Das können Millionen von Menschen überall auf dieser Erde bezeugen, die Jesu Handeln tagtäglich selbst erleben. Ohne dieses Ereignis am Kreuz allerdings wäre das alles nicht möglich geworden. Wir hätten nie die Chance, Gottes Kinder zu werden. Jesus Christus musste am Kreuz für uns sterben, um uns aus unserer Sünde und Schuld zu erlösen, so sagt es die Bibel. Jeder, der Jesus Christus glaubt und vertraut und sein Angebot der Erlösung annimmt, kann Befreiung von all seiner Schuld und Sünde in seinem eigenen Leben erleben und gleichzeitig zu einem Kind Gottes werden. In Jesus Christus schenkt Gott, der Vater, uns die „Gotteskindschaft“.
Aus diesen Beispielen der Bibel können wir sehen, dass Gott es immer nur gut mit uns meint. Wenn er eine Schwierigkeit in unserem Leben zulässt, verfolgt er damit auch das Anliegen, uns zu helfen oder uns aus tiefsitzenden Fehlhaltungen herauszuholen. Vielleicht geht es auch darum, dass wir sensibel werden für unsere eigene Schuld, oder dass wir barmherziger mit anderen werden und aufhören, andere zu verurteilen. Im Grunde müsste jeder von uns, wenn er Jesus am Kreuz sieht, sagen: „Eigentlich müsste ich dort hängen.“
Im Kreuz auf Golgatha erkennen wir das sichtbare Zeichen der Liebe Gottes. Hier spiegelt sich wider, was uns in der Bibel, in Johannes Kapitel 3, Vers 16 gesagt wird: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf das jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.“
Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der dritte Teil unserer Reihe zum Thema „Die Passion Christi und ihre Bedeutung für uns heute“ mit Konrad Straub.