14.04.2022

Sieg der Sünde

Sie vermitteln auch eine direkte Botschaft an jeden von uns ganz persönlich. So zeigt z. B. das Kreuz auf der linken Seite des Kreuzes, an dem Jesus, als Retter der Welt, starb, den Sieg der Sünde, während das Kreuz zur rechten Jesu uns den herrlichen Sieg der Gnade zeigt.

Schon im Alten Testament der Bibel wird uns an mehreren Stellen gezeigt, wie zerstörerisch die Sünde für uns Menschen ist und zu welch einem Kampf es kommen kann, wenn es darum geht, den Menschen zur Sünde zu verführen. Dieser Kampf kann letztlich auf furchtbare Weise zum Sieg der Sünde über den Menschen führen. Wer einen Alkoholiker kennt oder einen Drogenabhängigen, der weiß, wie so ein Kampf aussehen und auch ausgehen kann.

Ein berühmtes Beispiel der Bibel ist die Geschichte von Kain und Abel, den beiden ungleichen Brüdern, die schließlich sogar tödlich endet. Die Bibel berichtet uns davon, dass Kain Gott ein Opfer von den Früchten des Feldes darbrachte, während Abel eines seiner Tiere opferte. Doch wie reagiert Gott auf diese beiden Opfer? Dazu heißt es in der Bibel: „Der Herr blickte freundlich auf Abel und nahm sein Opfer an, aber Kain und seinem Opfer schenkte er keine Beachtung. Da packte Kain der Zorn, und er starrte finster vor sich hin“ (1. Mose 4,4). An diesem Beispiel können wir sehen, wie die Sünde Besitz von einem Menschen ergreift. Ihn überkam Wut, Bitterkeit und Neid. Alle diese Gefühle machten sich nun in seinem Herzen breit. Gott warnte Kain. Doch Kain antwortete Gott nicht, sondern schwieg und behielt die ganze Bosheit in sich. Anstatt sich diesen Gefühlen entgegenzustellen, steigerte er sich immer mehr in sie hinein und öffnete der Bosheit in seinem Herzen Tür und Tor.

Jesus hingegen zeigt uns einen ganz anderen Weg. Wenn er sagt: „Segnet, die euch fluchen. Tut wohl denen, die euch hassen. Bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen“ (Lukas 6,27), so ist das genau der Weg, um aus der Spirale von Hass, Neid und Zorn herauszukommen. Immer wieder müssen wir uns in unserem Leben entscheiden, ob wir den Weg Kains gehen wollen oder den Weg Jesu. Wollen wir wie Kain die Sünde in uns weiter wuchern lassen oder wollen wir wie Jesus diejenigen segnen, die uns fluchen? Kain brachte sein Weg zur Ermordung seines Bruders, während der Weg Jesu uns zur Freude und zur Befreiung führt.

Der Verbrecher am linken Kreuz wählte Kains Weg. Wir lesen in Lukasevangelium, Kapitel 23, dass er Jesus verspottete, obwohl er doch in der gleichen hoffnungslosen Situation war. Die Menschen, die am Fuße des Kreuzes standen und Jesus verspotteten, standen ihm näher als Jesus, der ihn hätte erretten können. Welch ein Sieg der Sünde! Doch genau diesen Sieg der Sünde gibt es bei vielen Menschen auch heute noch. Anstatt ihr „Kreuz“ zu tragen und ewiges Leben durch Jesus zu erlangen, lehnen sie Jesus ab. Schwierigkeiten und Herausforderungen haben immer Folgen für unser Leben: Entweder sie helfen uns, umzukehren zu Gott oder sie verhärten unser Herz und wir wenden uns von Gott ab.

Ein Sieg der Sünde ist es auch, wenn Menschen die große Chance zur Umkehr, wie Jesus Christus sie uns anbietet, bewusst ausschlagen, wie der Verbrecher am Kreuz zur linken Jesu, der nur Spott für ihn übrig hatte. Wer sich aber Jesus zuwendet und ihm all seine Schuld, sein Elend und seine Verletzungen überlässt, über den kann und wird die Sünde nie siegen. Gott ist in die Not dieser Welt herabgekommen, um uns zu erlösen und zu befreien. Es gibt keinen einzigen Menschen, den er nicht aus der Flut seiner Schuld herausziehen könnte. Jeden von uns kann und will er in sein Reich der Vergebung und Gnade hineinretten. Es kommt nur darauf an, wofür wir uns entscheiden.  

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der vierte Teil unserer Reihe zum Thema „Die Passion Christi und ihre Bedeutung für uns heute“ mit Konrad Straub.

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