Warum musste Jesus am Kreuz sterben? (Teil 1)
In seinen Analysen kommt er zu dem Schluss, dass Menschen immer weniger an Gott oder an das Jenseits glauben, auch nimmt das Zugehörigkeitsgefühl zu größeren Institutionen wie Staat und Kirchen immer mehr ab. Diese vorherrschende Lebensauffassung bezeichnet der Philosoph als „abgeschlossene Diesseitigkeit“. Menschen Leben im Hier und Jetzt.
Dr. Horst Afflerbach hingegen ist der Meinung, dass es sich sehr wohl lohnt, mit Jesu zu beschäftigen. In der aktuellen Ausgabe der Sendereihe „Thema des Monats“ im ERF Süd setzt er sich deshalb auch intensiv mit den sogenannten „Abschiedsreden“ Jesu auseinander, wie sie uns im Johannesevangelium überliefert sind. „Meine Kinder“, so sagt Jesu in einer dieser Reden, „ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, aber ich sage euch, da, wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen“ (Johannes 13,33). Als die Jünger das hörten, waren sie zunächst irritiert und verstanden wahrscheinlich gar nichts mehr. Thomas, einer der Jünger, fragte: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir den Weg wissen?“ Darauf antwortet Jesu ihm mit diesem einen berühmt gewordenen Satz: „Ich bin der Weg, die Wahrheit, das Leben. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich“ (Johannes 14,6).
Was heißt das nun? Wovon spricht Jesus hier? Er verspricht seinen Jüngern nicht, ihnen den richtigen Weg zu zeigen, wie es Religionsstifter vor und nach ihm taten, sondern er stellt klar: „Ich bin der Weg.“ Damit beansprucht er, selbst der Weg zu Gott zu sein. Das gibt es bei keinem Religionsstifter der Welt. Keiner hat je einen solchen Anspruch erhoben. Viele Menschen gehen im Laufe ihres Lebens Wege, die sie nicht zum Ziel bringen. Im Grunde möchte jeder von uns Gewissheit in den großen Fragen unseres Lebens. Diese Fragen werden in der Regel vor allem dann besonders drängend, wenn wir in Krisen geraten. Wenn Beziehungen in unserem Leben zerbrechen oder eine unerwartete Krankheit uns trifft. Wenn ein nahes Familienmitglied stirbt oder ein besonderes Unglück über uns hereinbricht. In solchen Momenten wünschen wir uns, dass jemand da wäre und eingreift.
Wenn Jesus von sich als dem Weg spricht, ohne den niemand zum Vater kommt, so spricht er davon, dass er in einer persönlichen Beziehung zu Gott, dem Vater, steht und dass jeder, der in enger Verbindung zu Jesus steht, auch zu Gott, findet. Der Weg zu diesem persönlichen Gott ist nicht eine Religion und auch keine spezielle Frömmigkeit, sondern der Glaube an Jesus. Er selbst ist der Weg zum Vater. Das ist einmalig und tröstlich für jeden von uns. Wir brauchen uns nur an Jesus Christus zu halten, dann finden wir auch den Weg zu Gott, dem Vater. Nun bezeichnet sich Jesus aber nicht nur als Weg, sondern auch als Wahrheit. Menschen finden sich in der Flut von Information heute oft kaum noch zurecht und sehnen sich nach Orientierung und Hilfe. Sie möchten wissen, was wahr und was falsch ist. Doch die Wahrheit zu erkennen, ist in unserer Zeit nicht einfach. Jesus sagt: „Ich bin die Wahrheit.“ Auch das ist einmalig. Wer sich auf Jesus einlässt, kann sicher sein, dass er keiner Lüge aufsitzt. Wer das Wagnis des Glaubens an Jesus Christus eingeht, kann darauf bauen, wie Jesus sein Leben verändert, erfüllt und erneuert.
Es ist also die weitreichendste, schönste, tröstlichste und hoffnungsvollste Nachricht, die uns Jesus hinterlassen konnte, als er sagte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Die Frage ist, wie wir damit umgehen. Glauben wir Jesus? Wenn ja, haben wir das große Los gezogen. Denn eine solche Sicherheit über den Tod hinaus kann uns niemand geben – außer Jesus, der Heiland der Welt.
Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF-Thema des Monats“ - im März unter der Überschrift: „Warum musste Jesus am Kreuz sterben?“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com