01.06.2021

Alles Leben will sich entfalten

Wir können uns ewiges Leben weder erarbeiten noch erkaufen. Es muss uns von Gott, dem Schöpfer und Erhalter des Lebens, geschenkt werden. Dann allerdings geht es darum, dass wir alles tun, damit dieses Leben sich entfalten und erfblühen kann. Das neue Leben, das Gott uns durch unseren Glauben an Jesus Christus schenkt, nennt die Bibel eine "Geburt von oben" (vgl. dazu Johannes 3,3 und 2. Kor. 5,17). Zu dieser Geburt von oben kommt es, wenn wir beginnen, Jesus Christus zu glauben, von unserem verkehrten Leben umkehren und anfangen, Jesus als den zu erkennen, der er tatsächlich ist: der Heiland und Retter der Welt, der Sohn Gottes, der in die Welt kam, um uns Menschen zu erlösen.

Niemand von uns kann sich dieses "neue Leben" erarbeiten, wie die Kirche das zuweilen glaubte, noch können wir es uns "erkaufen". Doch Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, schenkt dieses neue Leben jedem, der zu ihm kommt und sich ihm anvertraut. Die Bibel spricht davon, dass wir "von neuem geboren werden" müssen (vgl. Johannes 3,1-22). Ohne diese "Geburt von oben", ohne diese Geburt "aus dem Geist Gottes" kann niemand "ewiges Leben" erlangen.

Wie geistliches Leben wachsen kann

Jedes Leben ist auf Wachstum und Reife angelegt. Ein Leben ohne Wachstum und Reife wäre kein wirkliches Leben. Das gilt auch für das geistliche Leben eines Christen, der auch nicht im Stadium eines Kleinkindes stehen bleiben darf, sondern wachsen und sich entwickeln muss, um zur Reife zu gelangen: In der Gnade (vgl. 2. Petrus 3, 18), der Erkenntnis (vgl. Kol. 1, 10) und im Glauben (vgl. 2. Thess. 1, 3).

Wenn ein Mensch Christ wird, ist das der Beginn eines neuen Lebens, das sich entwickeln muss, aus dem Kinderstadium heraus ins Jugendalter und vom Jugendalter in das des jungen Mannes, der jungen Frau, bis hin zum Erwachsenenalter (vgl. 1. Johannes 2,13-14; Epheser 4,13).

Die Bibel warnt uns sogar davor, in der Entwicklung unseres geistlichen, d. h. ewigen Lebens stecken zu bleiben. Vielmehr sollten wir Gottes unendliche Liebe immer tiefer verstehen, um immer mehr davon zu profitieren und weiterzugeben. Vor allem geht es darum, dass wir die von Gott geschenkte Freiheit in Christus wirklich anfangen zu ergreifen und darin zu leben.

Freiheit in Christus - was ist das?

Wer Jesus Christus vertraut, der muss keine Angst mehr haben: Weder davor, dass er allein gelassen wird, noch Angst vor Menschen, Verleumdung oder Tod. Das macht uns als Menschen frei und mutig und lässt uns ein völlig anderes Leben führen. Aus den dunklen Zeiten unserer europäischen Geschichte wissen wir, dass Menschen, die in Christus gegründet waren, zu mutigen Männern und Frauen wurden und dem Terror der Machthaber die Stirn boten. Dieses "Stark-Werden im Herrn" (vgl. Epheser 6,10), wie die Bibel es nennt, bedeutet   letztlich nichts anderes als ein "Erwachsen-Werden im Glauben". Gott beschenkt uns damit, wenn wir seine Anweisungen befolgen, die wir in der Bibel finden.

Wie überall in der Natur ist es auch im geistlichen Leben Gott selbst, der dieses Wachstum bewirkt. Trotzdem können wir sehr viel dazu beitragen, dass es dazu kommt. Wenn wir immer mehr an Gottes Liebe glauben, können wir dadurch auch immer mehr verstehen, was sie für uns bedeutet. Das fördert "unser Wachstum im Glauben" und gleichzeitig "unsere Freiheit in Christus". Wir werden mutiger, entschiedener und sicherer. Das geschieht auch, wenn wir regelmäßig mit Gott reden, und anfangen, unser Leben nach den Geboten Gottes zu leben. Gott antwortet uns darauf und beschenkt uns mit einem Leben voller Frieden, Erfüllung und Geborgenheit; ein Leben, das Frucht bringt und dadurch Gott ehrt und verherrlicht (vgl. Johannes 15,8.16; Kolosser 1,10).

Wir können unsere Freude daran haben, wenn wir sehen, wie unser Leben immer mehr gelingt und unsere Beziehung zu Gott und den Menschen immer harmonischer wird. So kann unser Leben immer mehr zum Segen werden. Wenn wir anderen den Weg zu diesem neuen Leben zeigen und ihnen helfen, Gott zu vertrauen, erleben wir die Barmherzigkeit und Treue Gottes, wie er sie allen Menschen schenken möchte und das mitten in dieser Welt voller Hass, Streit, Zwietracht und Bosheit, Gewalt und Stolz.

Was wir zu unserem Wachstum im Glauben beitragen können ist, dass wir dem geistlichen Organismus die nötigen "Nährstoffe der Seele" zukommen lassen. Diese sind vergleichbar mit den Nährstoffen, die wir unserem Körper zukommen lassen.  Wir können uns richtig ernähren, wir können unsere Muskeln, unser Gedächtnis und ein richtiges Verhalten trainieren, können auf gesunde Ernährung und auf einen gesunden Lebensstil achten und diesen pflegen. Wie bereits gesagt, ist es Gott, der das Wachsen bewirkt (vgl. Philipper 2,12-13), aber wir können viel dazu beitragen, dass es zu diesem Wachstum im Glauben kommt. Es braucht beides: unseren Entschluss und Gottes Wirken.

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Geht es darum, dass wir Besonderes erleben oder spüren?

Nein. Wachstum im Glauben ist nicht an ein besonders Gefühl oder an besondere Erlebnisse geknüpft. Wir können als Christen wachsen und reifen, ohne dass sich das auf irgendeine spektakuläre Weise zeigt. Menschen um uns herum allerdings werden merken, dass wir uns verändert haben. Wahrscheinlich sind sie überrascht von unserer Freude, unserem Frieden und unserer Liebe zu unseren Nächsten. Es kann aber auch sein, dass wir Anfeindung, Bosheit und Verleumdung erleben. Beides zeigt nur, dass sich etwas an uns verändert hat.

Wer im Leben tüchtig werden will, der muss trainieren. So ist es auch in unserem geistlichen Leben. Wiederholung und Routine machen uns fit für den Lebensalltag, während Gefühle oft nur trügerisch sind. Entscheidend ist, was wir tun, nicht wie wir uns fühlen. Wer gute Gewohnheiten einüben will, muss lernen im Kleinen treu zu sein. Je mehr wir uns davon bestimmen lassen, umso mehr werden wir erleben, wie Gott an uns handelt, uns beschenkt und uns voranbringt.

Grundbausteine des Glaubens

Grundlegend für unseren Glauben sind die sog. "Mittel des Heils", wie sie von Christen früherer Zeiten genannt wurden. Dazu zählt

  • das regelmäßige Lesen der Bibel
  • das persönliche und gemeinsame Gebet
  • die Gemeinschaft mit anderen Christen
  • die von Jesus eingesetzte Abendmahlfeier.

Jesus sagt: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt" (Matthäus 4,4). Ohne tägliche Beschäftigung mit der Heiligen Schrift gibt es kein Reifen und kein Wachsen im Glauben.

Wir müssen Gottes Willen erkennen und lernen Gottes Liebe zu "ergreifen"; erst dann bekommen wir Gewissheit und können frei von allen Ängsten werden, die unser Leben hemmen und sogar blockieren. Wer regelmäßig die Bibel liest, der wird von geistlicher Lebenskraft erfüllt. Das wiederum führt dazu, dass Gott uns Wachstum im Glauben schenkt, was in unserem Leben wiederum Freude bewirkt.
Wer die "Mittel des Heils" kennt und praktiziert, der "bleibt in Jesus", wie die Bibel sagt (vgl. Johannes 15,9-10). Das ist jene lebendige und bleibende Verbindung zu Gott, die uns "ewiges Leben" garantiert. Gottes Ziel für uns Menschen ist dieses ewige Leben bei ihm, erfüllt von Freude. Dazu sollen wir Jesus Christus immer ähnlicher werden (vgl. Epheser 3,17-19; Kolosser 2,6-7). Aber was bedeutet das konkret? Jesus war eine starke Persönlichkeit und sehr konsequent. Er beeindruckte die Menschen vor allem damit, dass sein Denken, Reden und Handeln eins waren. Genau so kann auch unser Leben werden, wenn wir Jesus Christus glauben und vertrauen.

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