Die Bibel als Quelle neuer Lebensenergie
Es ist immer dasselbe. Wir müssen trainieren, um fit zu werden und wir müssen ins Bad steigen, um uns in einem Bad zu erholen. In einer uralten Taufzeremonie wird der Täufling gefragt: „Was wünschst du dir von der Kirche?“ Der Täufling antwortet darauf: „Den Glauben.“ Darauf wird der Täufling gefragt: „Was schenkt dir der Glaube?“ Antwort: „Das Ewige Leben.“ Genau darum geht es. In der Antwort des Täuflings ist zusammengefasst, worum es im christlichen Glauben geht. Durch den Glauben an den Gott der Bibel wird uns ewiges Leben geschenkt.
Was das für das Leben eines Menschen bedeutet, ist nur schwer zu beschreiben. Denn es geht nicht nur um irgendein ewiges Leben, das irgendwann einmal nach unserem irdischen Tod beginnt, sondern um ein ewiges Leben, das in dem Moment beginnt, wenn ein Mensch zum Glauben an Jesus kommt. Weil wir von diesem Moment an wieder an der Kraftquelle Gottes angeschlossen sind, tragen wir auch dieses ewige Leben in uns.
„Ewiges Leben“ meint nicht nur das Leben bei Gott nach unserem irdischen Tod, sondern auch glückliches und beglückendes Leben in der Abhängigkeit von Gott hier und jetzt auf dieser Erde, das hinein reicht in die Ewigkeit, wie die Bibel es uns verheißt. Mag sein, dass wir dieses Leben auf der Erde vielleicht immer nur bruchstückhaft erleben. Aber wir erleben es. Denn ewiges, erfülltes Leben durch den Glauben ist eine Realität, die Millionen Menschen auf der ganzen Erde schon erlebt haben und auch heute erleben. Jesus Christus sagt im Johannes-Evangelium, dass er gekommen ist, uns „das Leben zu bringen – ein Leben in Fülle“ (Johannes 10,10) und meint das auch so. Dieses „Leben in Fülle“ beginnt in dem Moment, wenn ein Mensch anfängt, Jesus Christus zu glauben und zu vertrauen.
Jetzt stellt sich die Frage, wie es ganz konkret dazu kommt, dass wir dieses neue Leben in unserem Alltag auch zu spüren bekommen. Worum geht es? Was müssen wir dafür tun?
1. Gemeinschaft mit Gott
Durch Zeiten der Stille spricht Gott zu uns und erfüllt uns mit neuer Lebensfreude und neuem Lebensmut. Wichtig ist nur, dass wir die Stille vor Gott regelmäßig suchen. Christen mit viel Erfahrung sprechen sogar davon, dass sie keine einzige Minute ihres Lebens mehr ohne Gott verbringen, weil sie ständig in einem stillen Zwiegespräch mit Gott sind. Wer diese Form der unmittelbaren Verbindung mit Gott aber noch nicht kennt, wird vielleicht Mühe haben, sich etwas darunter vorzustellen. Tatsache jedenfalls ist, dass es die schönste und friedvollste Form des Lebens ist, wenn wir wissen, dass Gott in jeder Minute unseres Lebens bei uns ist und wir ständig in dieser unmittelbaren Nähe zu Gott leben.
2. Lesen der Bibel
Die Bibel ist Gottes Wort. Gott spricht durch sein Wort zu jedem Einzelnen von uns. Tatsächlich spricht Gott durch dieses Wort der Bibel zu all den Menschen auf dieser Welt, aus verschiedenen Kulturen, in verschiedenen Sprachen und verschiedenen kulturellen und landschaftlichen Prägungen. Das kann allein Gott. Er redet zu den Menschen auf der ganzen Erde und gleichzeitig auch ganz individuell zu jedem Einzelnen von uns. Wer also eine gute Beziehung zu Gott pflegen will, muss in die Stille gehen und tagtäglich in der Bibel lesen, dann wird er dieses Reden Gottes auch tatsächlich erleben.
Wir können Jesus Christus nur annehmen, ihm glauben und vertrauen, wenn wir die Bibel lesen, sie ernst nehmen und danach handeln. Wer von sich behauptet, Jesus Christus zu glauben, aber nicht in der Bibel liest und stattdessen lebt, wie es ihm gefällt, der täuscht sich selbst. Wir können Jesus Christus immer nur annehmen und lieben, wenn wir das Wort Gottes kennen und es lieben. Wo das Wort der Bibel in einem Menschen wirksam wird, wird auch der Geist Gottes wirksam und wo der Geist Gottes wirksam wird, wird auch Jesus Christus wirksam. Das gehört zusammen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir tagtäglich in der Bibel lesen, damit Gottes Geist in uns wirksam werden kann.
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3. Die Bibel ist weit mehr als jedes andere Buch
Wer die Bibel liest, muss wissen, dass das Wort der Bibel weit mehr ist, als die Worte irgendeines anderen Buches. Durch die Bibel spricht der Heilige Geist zu uns und das sehr oft ganz individuell. Dadurch kann der Heilige Geist beginnen an uns zu wirken, sobald wir anfangen die Bibel zu lesen. Wir müssen uns das so vorstellen: Gottes Geist ist wie Nahrung für unsere Seele, ohne die unsere Seele verkümmert. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir diese Nahrung tagtäglich zu uns nehmen. Denn nur so kann unser „innerer Mensch“ wachsen und gedeihen.
Die Verfasser der einzelnen Bücher und Texte der Bibel waren vom Heiligen Geist inspiriert. Dieser Geist Gottes beginnt in uns zu wirken, sobald wir mit dem von ihm inspirierten Wort in Berührung kommen. Wir werden von Gottes Geist aber nicht nur berührt, sondern auch beschenkt. Vieles davon spielt sich in unserem Inneren ab, ohne dass wir es gleich merken. Was wir aber merken, ist das Gute, das daraus wird. Das spüren wir dann nicht nur, sondern können es auch tatsächlich sehen, sobald es in unserem konkreten Leben Wirklichkeit wird.
Jesus Christus sagt: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt“ (Matthäus 4,4). Genau das ist gemeint, wenn wir die Bibel lesen. Sie ist Nahrung für unsere Seele. Ohne diese Nahrung verhungern wir geistlich oder erleiden mit der Zeit Mangelerscheinungen.
4. Licht auf dem Weg
Die Bibel ist Gottes Licht auf unserem Weg. „Eine Leuchte für meinen Fuß ist dein Wort, ein Licht für meinen Pfad“ (Psalm 119,105). Ohne Bibel tappen wir im Dunkeln und gehen in die Irre. So wie die Zehn Gebote Gottes wie Leitplanken für unser Leben sind, damit wir nicht über den Straßenrand hinaus geraten und in den Abgrund fallen, so ist die gesamte Bibel eine wunderbare Hilfe für jeden von uns. Selbst wenn vieles darin nicht eins zu eins auf unser heutiges Leben übertragbar ist, so bemerken wir doch den Geist, der hinter dem Verhalten der einzelnen Menschen wirksam ist, von denen uns in der Bibel berichtet wird. Die Bibel ist wie ein Kompass, der uns die Richtung anzeigt und uns hilft, den Weg in unserem Leben zu finden.
5. Kraft zum Leben für jeden Tag
Weil wir durch das Wort der Bibel an Gottes Kraftquellen angeschlossen bleiben, ist die Bibel für uns auch eine Kraftquelle. Davon ist auch an vielen Stellen der Bibel die Rede. Gottes Wort hat Kraft und bringt neue Energie in unser Leben. Niemand von uns kann sich aus sich heraus zum Guten verändern. Wenn aber Gott uns verändert, geschieht das mit großer Kraft und Autorität.
Gott sagt jedem Einzelnen von uns: Ich habe Jesus Christus, meinen Sohn, zu deiner Errettung auf die Erde gesandt. Das war nicht einfach. Denn er wurde am Ende sogar völlig schuldlos am Kreuz für uns hingerichtet. Doch das geschah, um dich und mich vor dem ewigen Tod zu erretten. Jetzt liegt es an uns, ob wir dieses Angebot der Errettung durch Jesus Christus annehmen und frei werden oder es ausschlagen. Das alles ist ein großes Geheimnis, das wir nicht ergründen können. Doch wir können Jesus Christus glauben und ihm vertrauen, dass er in allem nur das Beste für uns will. Deshalb müssen wir Gottes Angebot annehmen wie ein Kind und uns daran freuen, wenn wir merken, wie unglaublich genial die Art und Weise ist, durch die wir gerettet werden und ewiges Leben finden. Es ist die Chance unseres Lebens, die niemand von uns verspielen sollte. Die ganze Bibel liest sich letztlich wie ein einziger Aufruf an uns Menschen, dass wir uns retten lassen.
Jeder, der seine Gesundheit, seine Freiheit oder einen lieben Menschen verliert, wird das als großen Verlust empfinden. Wer seinen Ehepartner, seine Kinder oder seine Freunde verliert, wird vielleicht sogar fürchterlich darunter leiden. Aber all das wird nichts im Gegensatz zu dem, was es bedeutet, wenn wir die Chance auf das ewige Leben bei Gott verlieren. Es ist das Größte und Kostbarste, was uns geschenkt werden kann.
Wenn die Bibel davon spricht, dass es eine Qual inmitten aller Qualen gibt, dann wird es die sein, dass ein Mensch sich in der Ewigkeit an die Stunden erinnert, als Gott an sein Herz klopfte und seine Liebe und seine Errettung anbot – und es wurde abgelehnt. Jesus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater (d. h. zu Gott) als nur durch mich“ (Johannes 14,6).
Warum glauben viele Menschen Jesus nicht?
Die Bibel kennt nur zwei Wege. Den breiten Weg, der ins Verderben führt, und den schmalen Weg, der zum Leben führt. Wer sagt: „Ich halte mich an den goldenen Mittelweg“, wird damit leider nicht weit kommen. Denn Jesus sagt: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso die Straße, die dorthin führt. Viele sind auf ihr unterwegs. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden ihn“ (Matthäus 7,13-14).
Wer die Bibel liest, wird merken, dass hier immer wieder nur von diesem „Entweder – Oder“ die Rede ist. Abel, der Sohn von Adam und Eva, ging auf dem schmalen Weg in das Leben und sein Bruder Kain auf dem breiten Weg in das Verderben. Zur Zeit der großen Sintflut gab es wieder nur diese zwei Gruppen von Menschen: Diejenigen, die in die rettende Arche gingen und diejenigen, die in der Flut umkamen. Eine Flut wird es nicht mehr geben, aber die Hölle wird es geben. Das sagt uns die Bibel ganz unmissverständlich. Wir haben die Wahl.