Werte – Wegweiser in unserem Leben
Die Fragen der Ethik sind Fragen nach moralischen, philosophischen oder theologischen Grundsätzen, die unser Leben bestimmen. Ethik will den Menschen in seiner jeweiligen Situation verstehen, ihm aber auch gleichzeitig hilfreiche Handlungsanweisungen geben.
Die Grundlage für jedes ethische Denken und Handeln sind Werte. Als Werte bezeichnen wir Maßstäbe und Überzeugungen, die uns eine Orientierung geben. Deshalb sind Werte wichtige Wegweiser in unserem Leben.
Wenn wir wissen, was uns etwas "wert" ist, haben wir auch Verständnis dafür. Werte schenken uns Selbstsicherheit, Glaubwürdigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Jeder von uns handelt nach "seinen Wertmaßstäben". Häufig hängen diese mit unserer Erziehung oder unserer Herkunft zusammen. Ob es das Streben nach Anstand, Selbstständigkeit oder Gerechtigkeit ist, oder ob wir für Gleichberechtigung, Pünktlichkeit und Frieden sind; sehr oft geht unsere Einstellung dazu auf unsere Eltern zurück. Manchmal sind es auch Vorbilder, die einen bedeutenden Einfluss ausüben. Aber wie auch immer, wichtig ist, dass dieser Einfluss gut und tragfähig ist und dass die Werte, die uns dadurch vermittelt werden, auch morgen noch gelten und unser Leben sinnvoll machen.
"Es gibt bereits alle guten Vorsätze, wir brauchen sie nur noch anzuwenden."
Blaise Pascal (1623-1662), französischer Mathematiker, Dichter und Philosoph
Christliche Werte bringen Sinn ins Leben
Christen schauen auf das, was Jesus als Werte gelehrt und vorgelebt hat, und bemühen sich, selbst danach zu leben. Wer christliche Werte verinnerlichen oder studieren will, der schlägt dazu am besten die Bibel auf. Dieses Buch der Bücher ist wie eine Quelle zur Lebensfreude und enthält alles, was wir über christliche Werte wissen müssen. Greifen wir uns nur ein kleines Beispiel heraus. Jeder kennt das Sprichwort "Lügen haben kurze Beine!" Die Bibel sagt: "Du sollst nicht lügen!" Warum lehrt uns die Bibel das? Weil die Wahrheit früher oder später ohnehin ans Licht kommt. Gott will uns davor schützen, dass wir als Lügner dastehen. Deshalb gibt er uns dieses Gebot (2. Mose 20,16). In den sogenannten Zehn Geboten sind die bekanntesten – von Gott gegebenen – universalen Werte zusammengefasst. Sie regeln sowohl unsere Beziehung zu Gott wie auch unsere Beziehungen im zwischenmenschlichen Bereich.
Gott liebt uns und möchte, dass es uns gut geht, auch im Bereich unserer Beziehungen, unserer Ehen und Familien. Jede Ehe soll für die Verbindung zwischen Mann und Frau wie ein Schutzraum sein, in der auch Gottes großartiges Geschenk der Sexualität ausgelebt werden darf. Deshalb schützt Gott mit seinen Geboten die Ehe. Dieser Schutzraum ist wichtig für uns alle. Denn was passiert, wenn wir uns nicht an Gottes Gebote halten? Dann brechen Ehen auseinander und der Schutzraum wird zerstört. Gleichzeitig zerstören wir auch das Vertrauen. Dieses Vertrauen ist einer der Grundpfeiler für jede Form glücklichen Lebens. Wer kein Vertrauen mehr haben kann, wird ruhelos, weil er die ganze Zeit darauf aus ist, nach diesem Vertrauen zu suchen, ohne es zu finden. Gott will, dass all das nicht geschieht, deshalb hilft er uns mit seinem Gebot "Du sollst nicht ehebrechen!". Wenn wir uns daran halten, ist das ein Schutz für unser Leben.
Wenn wir hingegen zulassen, dass das Vertrauen untergraben wird, ist auch die Ehe kein wirklicher Schutzraum mehr. Die Folge sind Angst und Zweifel und oft genug auch Scheidung, Streit und Hass; kurzum: der große Scherbenhaufen. Gott weiß, wie alles zusammenhängt. Wo es anfängt und wo es endet. Deshalb gebietet er uns, die Ehe nicht zu brechen, nicht zu lügen und nicht zu stehlen. Dabei geht es Gott nicht darum, uns in Regeln zu sperren oder Verbote auszusprechen, sondern darum, uns zu helfen. All die guten Anweisungen der Zehn Gebote sind uns gegeben, um uns zu einem glücklichen Leben zu verhelfen. Wenn wir uns daran halten, werden wir die Nutznießer sein. Deshalb ist klug, wer sich daran hält.
"Wer zu lange ein Auge zugedrückt hat, wird erstaunt sein, wenn ihm beide plötzlich aufgehen."
Søren Kierkegaard (1813-1855), dänischer Philosoph, Verfasser mehrerer bahnbrechender Werke
Im Grunde sind Gottes Gebote wie Leitplanken für unser Leben. Wenn wir sie beachten, schützen wir unser Leben. Jesus selbst bestätigt in der Bergpredigt (Mt 5-7) die universelle und grundlegende Gültigkeit der Gebote, indem er sagt: "Ich bin nicht gekommen das Gesetzt und die Propheten aufzulösen, sondern zu erfüllen" (Mt 5,17). Christen sollten deshalb so leben, dass sie durch ihr Verhalten erkennbar machen, dass sie Gottes Hausordnung kennen und sich danach richten.
Denken wir allein daran, wie Jesus sich für die Schwachen und Ausgebeuteten der Gesellschaft eingebracht hat. Genau so sollten auch wir uns um Arme, Obdachlose, Prostituierte und Kranke kümmern. Diese Form der Barmherzigkeit und Nächstenliebe geht auf das Doppelgebot der Liebe zurück, in dem wir aufgefordert werden, Gott zu lieben und unseren Nächsten wie uns selbst. Wörtlich heißt es in der Bibel an dieser Stelle: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzer Kraft. Und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Vgl. Mk 12,30-31).
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Bibel – Grundlage christlicher Werte
Gott spricht an vielen Stellen der Bibel von seinen Geboten. Er gibt uns seine Anweisungen für erfolgreiches Handeln – mal mahnend, mal werbend, dann wiederum in Gleichnissen. An uns liegt es, dass wir Gott vertrauen. Denn nur dann werden wir auch nach seinen Maßstäben handeln und uns von Gott helfen lassen. Gott zu vertrauen ist schon allein deshalb so wichtig, weil es in unserem Leben stets Einflüsterungen gibt, die uns davon abhalten wollen, Gott zu vertrauen. Wer auf diese Einflüsterungen hört, wird Gottes Anweisungen nicht gehorchen und deshalb auch nicht den Segen erleben, der damit verknüpft ist. Wer hingegen den Einflüsterungen widersteht und Gott vertraut, bei dem wird das Gottvertrauen immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Die Bibel ist voll von Geschichten und Begebenheiten, die uns helfen, den Katalog christlicher Werte zu verstehen und im alltäglichen Leben anzuwenden. Trotzdem gelingt es uns oftmals nicht. Deshalb brauchen wir den Heiligen Geist. Von ihm hat Jesus am Ende seines Erdenlebens gesagt, dass er ihn uns senden wird, um uns zu helfen. Um seine Hilfe können wir bitten. Jedem, der offen für diese Hilfe ist, steht der Heilige Geist gern bei. So können wir die universalen christlichen Werte in unserem Leben in die Tat umsetzen und dadurch frei und erfolgreich leben.