Ist die Bibel tatsächlich Gottes Wort?
Jedes biblisch-christliche Verständnis geht davon aus, dass es nicht darum geht, dass wir Gott suchen und finden, sondern dass Gott sich in Jesus Christus aufgemacht hat, um uns zu suchen und zu finden. Eines aber können auch wir tun, und das ist in der Bibel lesen. Denn in der Bibel offenbart sich uns Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde. Bereits im Alten Testament haben Propheten den Auftrag bekommen, im Namen Gottes zu reden und weiterzugeben, was Gott von uns möchte. Heute finden wir das in den Büchern der Bibel aufgeschrieben. Das Alte Testament ist bis heute die Grundlage für Juden- und Christen.
In Jesus Christus wurde das Reden Gottes dann noch einmal direkter, weil nun der menschgewordene Sohn Gottes den unmittelbaren Willen seines Vaters verkündete. Jesus spiegelt Gott, seinen Vater, so vollkommen wieder, dass er sagen konnte: „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30) oder wie es an einer anderen Stelle heißt: „Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Johannes 12,45). Wer sich also die Frage stellt, wie Gott ist, findet die Antwort darauf in der Person Jesus Christus. Jünger Jesu haben aufgeschrieben, was sie von Jesus gehört und mit ihm erlebt haben. Gleichzeitig haben sie auch Briefe an die Gemeinden der ersten Christen geschrieben, in denen sie ihnen erklärten, wer Jesus ist und wie ein Leben als Christ aussehen sollte. So entstand das Neue Testament. Beides, Altes und Neues Testament, ist uns überliefert und kann heute noch nachgelesen und studiert werden. Durch Aussagen wie „der Herr sprach“ oder „so spricht der Herr“ wird in den Texten der Bibel angedeutet, dass sich Gott nun ganz direkt an uns wendet. Als der Apostel Johannes von Gott dazu aufgefordert wurde, die Offenbarung niederzuschreiben, machte er dieselbe Erfahrung, wie sie bereits die Propheten des Alten Testamentes gemacht haben.
Gott sprach und forderte Johannes auf zu schreiben (vgl. Offenbarung 1,10-11). Johannes weist deshalb auch darauf hin, welche Konsequenzen es hat, wenn jemand die Worte der Offenbarung eigenmächtig verändert (vgl. Offenbarung 22,18-19). Daran wird auch deutlich, welch große Ehrfurcht die ersten Christen vor Gottes Reden hatten. Wenn es auch immer nur einige wenige waren, zu denen Gott so direkt sprach und die er beauftragte, sein Wort weiterzugeben, so hat doch jeder von ihnen Gottes Reden klar als solches erkannt.
Gottes Wort – wie ist das zu verstehen?
Die Bibel behauptet, Gottes Wort zu sein. Darunter verstehen wir, dass Menchen so von Gottes Geist erfüllt waren, dass sie imstande waren, Gottes Worte zu erfassen und auch niederzuschreiben. Gott machte sie fähig, etwas über ihn und den Glauben an ihn zu schreiben. Kirchenväter wie Origenes oder Augustinus vertraten die Ansicht, dass die Bibel, auch wenn sie von Menschen aufgeschrieben wurde, als Wort Gottes angesehen werden kann. Jesus sagt, dass nicht mal der kleinste Buchstabe vom Gesetz vergehen wird (vgl. Matthäus 5,17-19 und Johannes 10,35).
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Das Buch Gottes
Theologen wie Gerhard Maier, Helge Stadelmann oder Armin Sierszyn halten bis heute daran fest, dass Gott sich in der Bibel verbindlich und zuverlässig geoffenbart hat. Das gilt auch für naturwissenschaftliche und historische Aussagen der Bibel, weil sie persönlich erlebt haben, wie Gott durch die Bibel zu ihnen gesprochen hat. Dadurch ist das Vertrauen in die Bibel in ihnen gewachsen, sodass sie auch dann noch daran festhalten, wenn sie nicht auf alle Fragen und Unklarheiten eine Antwort haben. Manches lässt sich mit der Hilfe von Bibelkommentaren, Bibellexika und Sachliteratur klären, anderes aber auch nicht.
Dieser Zusammenhang von Vertrauen und Erkenntnis, wie wir ihn bei diesen Theologen finden, ist nach christlichem Verständnis zentral, wenn man die Bibel – und durch sie Gott – verstehen möchte. Wer die Bibel trotz seiner Fragen ernst nimmt und anfängt, danach zu leben, wird erleben, wie Gott zu ihm spricht und wie sich dadurch sein Leben verändert. Allerdings muss sich heute jeder, der die Bibel uneingeschränkt als Gottes Wort sieht, auch die Frage gefallen lassen, wie das mit gewissen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zusammenpasst. So sind z. B. die Aussagen im ersten Buch Mose und die der Evolutionstheorie noch völlig unvereinbar. Doch was heute noch ein Problem darstellt, kann morgen schon ganz anders sein. Das hat sich in der Geschichte der menschlichen Forschung schon mehrfach gezeigt.
Wir vergessen oft, dass die Evolutionstheorie eine Theorie ist und dass bereits viele historische Ausgrabungen die biblischen Texte bestätigen. Einer der bekanntesten Buchautoren und Wissenschaftler, der bereits viel darüber geschrieben hat, ist der Informatiker Prof. Dr. Ing. Werner Gitt, wie auch der Ägyptologe Kenneth A. Kitchen und viele andere. In ihren Publikationen bringen sie immer wieder Beweise für die Glaubwürdigkeit der Bibel.
Wie kann ich etwas über Gott erfahren, auf das ich mich wirklich verlassen kann?
Die Antworten der Bibel dazu sind:
1. Erfahren wir etwas über Gottes Größe und Schöpferkraft durch Gottes Schöpfung selbst. Gottes Schöpfung „spricht“ auf vielfältige Weise zu jedem einzelnen von uns. Jeder von uns kann von seinem hohen Ross herabsteigen und demütig erkennen, dass wir eigentlich nicht mehr als ein kleines Staubkorn sind, angesichts der Größe und Weite des Universums, dessen Ausmaße wir ja bis heute noch nicht mal kennen. Wer in einer klaren Sommernacht die Schönheit des Himmels mit all seinen Sternen betrachtet und sich die unendliche Weite des Unsiversums vor Augen führt, sollte eigentlich kein großes Problem damit haben, vor dem Schöpfer, der all das erschaffen hat, demütig zu werden. Demut ist der erste Schritt zu einer gesunden Selbsterkenntnis und sie ist gleichzeitig auch ein Schritt hin zum Glauben an Gott. Solange wir im Hochmut verharren und glauben zu sein, was wir gar nicht sind, täuschen wir uns selbst und können dadurch auch nicht erkennen, wer wir wirklich sind.
2. Jesus Christus hat uns durch sein Leben und Wirken gezeigt, wer wir sind und wer Gott ist, was er von uns Menschen erwartet und wie liebevoll er mit jedem von uns umgeht. Gottes Liebe zu uns Menschen und sein Erbarmen wurde in Jesus Christus nicht nur spürbar, sondern geradezu greifbar. Seit Jesus Christus auf dieser Erde war, wissen wir, dass wir uns von Gott helfen lassen müssen. Das ist vielleicht eine der wichtigsten Aussagen der Bibel. Denn jeder, der nicht in seinem Stolz verharrt und sich helfen lässt, kann gerettet werden. Dazu müssen wir uns Gott zuwenden – und das wiederum heißt, dass wir uns über das Wort der Bibel von Gott finden lassen, damit es zu der allesentscheidenden Begegnung mit Gott kommen kann, durch die wir die Vergebung unserer Schuld erhalten und dadurch ewiges Leben geschenkt bekommen können.
Zukunftsangst oder Zuversicht?
Heute ist Angst vor der Zukunft ein entscheidender Faktor im Leben vieler Menschen. Viele haben Angst vor einer katastrophalen Erwärmung unserer Erde. Wirtschaftstreibende haben Angst um ihren Wirtschaftsstandort. Kirchen sorgen sich, weil ihnen vorausgesagt wird, dass sie spätestens im Jahr 2050 nur noch die Hälfte ihrer heutigen Mitglieder haben werden und zudem fürchten sich inzwischen große Teile der Bevölkerung vor einer zu starken Zunahme islamischer Bevölkerungsgruppen, die mit Unterdrückung und steigender Kriminalität einhergehen kann.
Gut möglich, dass alles nicht eintreffen wird. Aber es kann eben auch sein, dass alles in unserer Welt noch viel schwieriger, angsteinflößender und vor allem bedrohlicher wird. Auch viele Prophezeiungen der Bibel gehen von einer sehr düsteren Zukunftprognose aus, mit Kriegen, Elend, Hunger und einer Weltuntergangsstimmung, wie sie eigentlich keiner von uns hören möchte. Im Neuen Testament wird Christen sogar Verfolgung, Verrat und eine weltweite Anfeindung vorausgesagt. Viele Christen erleben das bereits heute. Dennoch sind alle diese Ankündigungen für einen Christen noch immer kein Grund für Zukunftsängste, sondern vielmehr für Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu zurück auf diese Erde.
„Hättet ihr doch auf meine Gebote geachtet! Dann würdet ihr jetzt Frieden haben und es würde euch an nichts fehlen; euer Wohlstand würde anschwellen wie ein Strom, er würde sich ausbreiten wie die Wogen des Meeres. Eure Nachkommen würden so unzählbar sein wie der Sand und ich würde mich niemals von ihnen abwenden und sie dem Untergang preisgeben!“ (Jesaja 48,18-20).
Mit diesen Worten ermahnte der Prophet Jesaja die Israeliten vor mehr als 2000 Jahren und dennoch spricht dieses Wort des Propheten auch zu uns, auch wenn die Wenigsten nur darauf hören werden. Aber wenn deshalb schlechtere Zeiten auf uns zukommen, so dürfen wir dennoch nicht vergessen, dass gerade diese Zeiten wie ein Weckruf Gottes sein können, umzukehren und Gottes Hilfe und Rettung zu suchen. Denn nur wer nicht darauf hört und jedes Angebot Gottes ausschlägt, muss wissen, dass Gott sich nicht spotten lässt, wie es in der Bibel heißt (vgl. Galater 6,7). Schade nur, dass viele Menschen dennoch vor Hochmut strotzen und mit ihrer Macht prahlen, anstatt demütig zu werden und sich auf Gottes Wort zu besinnen.
Wer aber Jesus Christus als seinen Heiland und Retter angenommen hat, der braucht sich auch vor düsteren Zukunftsprognosen nicht fürchten, denn er weiß, dass Jesus schon längst dabei ist, sein Reich aufzurichten. Glücklich ist, wer dann mit dabei sein wird, wie Jesus es denen versprochen hat, die zu ihm gehören. Christen haben immer eine Ewigkeitsperspektive und eine Hoffnung, das gilt auch für die Zukunft der Welt. Als Kinder Gottes gehen wir einer Zukunft entgegen, die so verheißungsvoll sein wird, wie Gott sie uns in seinem Wort, der Bibel, verspricht.