15.12.2023

Gottes Plan mit Israel

Wer die Bibel kennt, weiß, dass Gott einen Plan für die Völker dieser Erde hat, doch der Schlüssel für diesen Plan ist Israel und das Volk der Juden. Von Gottes Erwählung des Volkes Israel und seiner Berufung lesen wir bereits im zweiten Buch Mose, wo Gott zu Mose auf dem Berg Sinai spricht: „Wenn ihr mir nun treu bleibt und auf mich hört, sollt ihr mein ganz persönliches Eigentum sein unter allen Völkern. Die ganze Erde gehört mir; aber ihr sollt ein Volk von Priestern sein, das mir ganz zur Verfügung steht und mir ungeteilt dient. Das sollst du den Leuten von Israel sagen“ (2. Mose 19,5-6).

Israel ist von Gott auserwählt, den Völkern der Erde Gottes Offenbarung zu überbringen. Die zentralen Werte dieser Offenbarung Gottes sind: 1. Die Welt ist kein Zufallsprodukt, sondern Gottes Schöpfung. 2. Jeder Mensch ist von seinem Ursprung her Gottes Ebenbild und daher von unschätzbarem Wert. 3. Gott überlässt diese Welt nicht dem Chaos, sondern gibt ihr Gebote und Ordnungen, die sie vor diesem Chaos retten. 4. Der Gott Israels ist ein Gott der Liebe und sucht eine Herzensbeziehung zu den Menschen aller Völker, aber vor allem zum Volk der Juden. 5. Der Gott der Bibel hat das erbarmende Herz eines Vaters, der vergibt und immer wieder einen neuen Anfang schenkt (vgl. Psalm 103,1-13).

Durch Israel kommt Gottes Segen in die Welt

Schon in den Berichten der Bibel über Abraham, dem Erzvater Israels, lesen wir: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde“ (1. Mose 12,3). In Jesus Christus, dem Messias, kommt dieser Segen für alle Völker noch einmal explizit und weltumspannend zu uns. Jesus starb als „König der Juden“ und wurde zum „Heiland und Retter für die ganze Welt“. Dazu lesen wir in der Bibel: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16). Allein diese Ereignisse aus der Geschichte Israels zeigen, was hinter der Aussage steht: „Das Heil kommt von den Juden“ (Johannes 4,22). Wenn wir die Geschichte der Menschheit vor dem Hintergrund dieser einen biblischen Aussage genauer betrachten, werden wir aber noch viele weitere Segnungen Gottes finden, die erst durch das Volk der Juden in die Welt kamen. Wir müssen aber auch feststellen, dass durch die besondere Erwählung und Berufung Israels viel Neid, Hass und Gewalt gegen Juden hervorgerufen wurden, die es zu allen Zeiten gab und die bis auf den heutigen Tag andauern. 

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Dieser ganze Strom des jahrtausendealten Hasses gegen die Juden und dieser latente Antisemitismus in den verschiedensten Ausformungen zeigt auf erschreckendste Weise den irrationalen Neid auf das Volk der Juden, der immer wieder zu Mord, Verfolgung und Vernichtungsphantasien führt. Wenn viele sich auch dagegen verwahren und andere Argumente bringen, der Grund für den Antisemitismus ist letztlich nichts anderes als Gottes besondere Erwählung des Volkes der Juden. Gott liebt das Volk der Juden und hat es zu seinem Repräsentanten auf dieser Erde gemacht – und das bis auf den heutigen Tag. Deshalb wird Israel und das Volk der Juden verleumdet, bedroht und bekämpft.

Versagen und Gottes Hilfe

Inmitten dieser tragischen Geschichte des Volkes Israel, in der auch Israels eigenes Versagen immer wieder eine Rolle spielt, steht auch ein zum Himmel schreiendes Versagen der Christen, das sich über die Jahrhunderte zieht und viel Leid über das jüdische Volk gebracht hat. Es ist eine Schande, die sich wie ein großes Verbrechen durch die Geschichte der letzten 2000 Jahre zieht. Dieses Versagen fand seinen Höhepunkt zur Zeit der Nationalsozialisten in Deutschland, als es darum ging eine systematische Vernichtungsmaschinerie in Gang zu setzen, deren Ziel es war, alle Juden zu vernichten. Mit dem Massaker vom 7. Oktober 2023 der Terrorgruppe Hamas sollte dieses Verbrechen nun fortgeschrieben werden. Das wird im Iran, der die Terrorgruppe bereits seit Jahren unterstützt, offen ausgesprochen. Es geht um die Vernichtung der Juden. Das ist auch der Beweis dafür, dass sich an diesem Hass gegen die Juden und gegen den Staat Israel bis heute nichts verändert hat. Irans Machthaber, dessen Atomanlage Fordo, 30 Kilometer südlich von Teheran, in einem 60 Meter unter der Erde liegenden Tunnelsystem auf Hochturen an der Atombombe arbeitet, hat sich zum Ziel gesetzt, Israel „auszulöschen“. Diese mehrfach geäußerte Absicht der muslimischen Machthaber in Teheran wir immer wieder klar und deutlich ausgesprochen, wie auch Hitler immer klar und deutlich gesagt hat, was er vorhatte. Dahinter steckt letztlich der pure Hass gegen Gottes Plan und das Volk der Juden.

Doch so wie Gott im Jahr 1948 die schrecklichen Ereignisse des Holocaust zur Gründung des Staates Israel führte, wird er auch das Massaker vom 7. Oktober 2023 wieder in Segen verwandeln und Israel die Hilfe zukommen lassen, die von den Propheten vorausgesagt ist. Die entscheidende Frage ist vielmehr, was im Anschluss an diesen neuerlichen Krieg im Nahen Osten geschehen wird. Denn auch darüber gibt es Verheißungen.

Und dennoch; Gott liebt sein Volk und wird uns einmal mehr zeigen, wie unzerstörbar seine Liebe und Treue zu seinem Volk und seinem Heilsplan für alle Völker ist. Es wird Zeit, dass wir anfangen hinter die aktuellen Ereignisse zu schauen und die großen Zusammenhänge erkennen, die durch die Geschichte Gottes mit seinem Volk immer deutlicher sichtbar werden.

Im Buch des Propheten Jesaja lesen wir, dass der Tempel in Jerusalem ein „Gebetshaus sein soll für alle Völker“ (Jesaja 56,7). Jesaja spricht sogar davon, dass ganze Völker nach Jerusalem ziehen werden. Es heißt: „Scharenweise werden sie herbeikommen und sagen: »Kommt, wir wollen auf den Berg des Herrn, zum Haus des Gottes Israels, gehen. Dort wird er uns seine Wege lehren, damit wir auf seinen Pfaden gehen.« Dann wird die Lehre des Herrn von Zion ausgehen und sein Wort von Jerusalem“ (Jesaja 2,3). Der Kampf, den wir derzeit erleben, ist nicht nur ein Kampf der israelischen Armee gegen den Terror der Hamas. Dieser Krieg zeigt uns vielmehr noch einmal, wie umkämpft die Berufung Israels und der Heilsplan Gottes für uns Menschen ist.

Berufung Israels als Volk Gottes

Im Neuen Testament bekommt die Berufung Israels als Volk Gottes eine noch viel größere Bedeutung. Jetzt werden die an den Gott der Bibel glaubenden Menschen aus Israel und die an Jesus Christus glaubenden Menschen aus den Völkern zu einem großen Volk Gottes zusammengeführt. Viele Verheißungen, die am Fuß des Berges Sinai ausdrücklich nur für das Volk der Juden ausgesprochen wurden, gelten nun auch für Christen, die an Jesus Christus glauben und ihm vertrauen.

Im 1. Brief des Apostels Petrus heißt es dazu: „Ihr aber seid ein von Gott auserwähltes Volk, seine königlichen Priester, ihr gehört ganz zu ihm und seid sein Eigentum. Deshalb sollt ihr die großen Taten Gottes verkünden, der euch aus der Finsternis befreit und in sein wunderbares Licht geführt hat“ (1. Petrus 2,9). Juden wie Christen sind also von Gott dazu auserwählt und berufen, hinauszugehen in alle Welt und allen Völkern von der Liebe Gottes zu uns  Menschen zu erzählen und sie zu Jüngern des Messias zu machen, auf den die allermeisten Juden noch warten, während Christen ihn bereits als Jesus Christus kennen. Wie heißt es in den Psalmen:  „Die ganze Erde wird den Herrn anerkennen und zu ihm zurückkehren. Die Menschen aller Völker werden sich vor ihm verneigen. Denn der Herr ist König und er herrscht über die Völker!“ (Psalm 22,28-29).

Gottes Heilsplan und unsere Zeit

In unserer westlichen Welt lebten wir lange im Vertrauen, dass sich unsere Werte auf die Menschheit der ganzen Welt ausbreiten werden. Mit dem Mauerfall 1989 kam zu diesem Vertrauen noch einmal eine feste Gewissheit hinzu. Jetzt stand für viele endgültig fest, dass die Regierungsform der Demokratie sich in allen Ländern der Erde durchsetzen wird. Doch dieser Traum dauerte nicht lange. Denn spätestens mit den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center und den darauf folgenden Kriegen im Irak und Afganistan war dieser Traum ausgeträumt. Bis heute kämpfen die Länder der westlichen Welt mit so vielen weiteren schrecklichen Ereignissen, dass das Selbstvertrauen der westlichen Welt geradezu erschüttert wird.

Währenddessen werden autoritäre Regime wie Russland, Iran und China immer mehr zur großen Bedrohung für die Länder des Westens, die sich in Selbstgefälligkeit, steigender Gewaltbereitschaft und einem wachsenden Migrationschaos verlieren. Wie wichtig wäre es doch, sich zumindest jetzt auf die christlichen Werte zu besinnen und dem biblischen Menschenbild zu vertrauen, das uns genau das gibt, was wir jetzt brauchen, um den forschreitenden Niedergang der westlichen Kultur aufzuhalten. Stattdessen verlieren sich die europäischen Gesellschaften in den vermeintlich weltbewegenden Genderthematiken und skurilen Wokeness-Bewegungen und übersehen die Gefahr, die doch spätetestens seit dem Krieg in Nahost unübersehbar geworden ist. Währenddessen steht Israel an der Front, umgeben von feindlich gesinnten Völkern und verteidigt Gottes Plan, in dem es um weit mehr geht als um einen Küstenstreifen. Deshalb sollten zumindest Christen diesmal wissen, zu wem sie gehören.   

 

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