15.12.2023

Hat der große Abfall schon begonnen?

Im Neuen Testament finden wir verschiedene Stellen, die vom Abfall von den göttlichen Wahrheiten reden. Jesus selbst sagte, dass es in der Zeit vor der „Großen Trübsal“ dazu kommen wird, dass Christen auf der ganzen Welt gehasst werden, weil sie sich zu ihm bekennen. „Viele werden sich von mir abwenden und einander verraten und hassen.“ (Matthäus 24,9-10). Als wichtigstes Zeichen der Zeit vor seiner Wiederkunft nennt Jesus die Verführung. Der Höhepunkt dieser Verführung wird in den Tagen der „Großen Trübsal“ sein. Je näher wir dieser Zeit kommen, desto mehr wird auch der „Abfall“ vom Glauben zunehmen.

Alle westlichen Staaten, wie auch viele weitere Staaten der Welt, wurden durch das Christentum geprägt und beeinflusst. Das zeigt sich in ihrer Geschichte wie auch in ihrer Kunst, ihrer Literatur und Musik, aber auch in ihren Gesetzen und Gewohnheiten, ihren Formen der Erziehung, ihren Werten und Traditionen wie in vielen anderen Bereichen ihrer Lebensgestaltung. Wir sprechen deshalb nicht von ungefähr von einer Zeitrechnung vor und nach Christi Geburt. Die Teilung unserer Zeitrechnung in vor und nach Christus symbolisiert die Bedeutung des Jesus von Nazareth.

Heute müssen wir uns fragen, was von der sogenannten christlichen Kultur noch übrig geblieben ist? Der Apostel Paulus konnte am Ende seines Lebens sagen: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet und bin im Glauben treu geblieben. Nun erwartet mich der Preis – der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir am großen Tag seiner Wiederkunft geben wird.“ (2. Timotheus 4,7-8). Die Frage ist, ob auch wir das am Ende unseres Lebens sagen können. Niemand von uns weiß, wie viel Zeit uns noch bleibt und wie lange es noch dauert, bis Jesus wiederkommt, zurück auf diese Erde, so wie er es vorausgesagt hat und die Zeichen der Zeit es uns ankündigen.

Die Zeit, in der wir leben

Wir sehen, wie viel in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen ist. Christliche Werte und Tugenden werden verspottet oder bringen Verachtung mit sich. In muslimischen Ländern kann es sogar zur Verfolgung führen. „Das aber sollst du wissen,“ warnt die Bibel, „dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden.“ (2. Timotheus 3,1).

Dieser Niedergang der Kultur hat bereits weitreichendere Folgen mit sich gebracht. Viele Menschen sind egozentrisch, selbstsüchtig und angeberisch geworden. Wir leben in einer Welt, in der das „Ich“ regiert. Alles dreht sich nur noch um dieses „Ich“. „Ich meine“, „Ich denke“, „Ich will“. Dass bei so viel Selbstverliebtheit der Menschen keine Zeit mehr bleibt für Gott, ist verständlich. Es bringt aber auch mit sich, dass Menschen sich beginnen zu fragen und Gott zu suchen. Für viele andere ist ihre Selbstliebe wie ein Freibrief, mit dem sie in ihrem Leben mit gutem Gewissen verwirklichen, was ihnen Spaß macht und Genuss bereitet. Biblische Prinzipien wie Hingabe, Treue, selbstlose Liebe und Demut sind nicht mehr modern. Dieser „Abfall“ von christlichen Werten ist inzwischen bereits weit fortgeschritten. Auf der anderen Seite gibt es auch immer mehr Menschen, die sich nach diesen Werten sehnen und sogar beginnen, danach zu suchen.

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Jesus hat uns davor gewarnt 

Wenn Jesus vom „Abfall“ spricht, verbindet er das in der Regel mit deutlicher Warnung. So warnt er in seinen Gleichnissen z. B. vor dem „Götzen Geld“, vor dem wir uns in Acht nehmen sollen, dass wir ihm nicht verfallen, weil „niemand zwei Herren dienen kann“, wie Jesus sagt. „Denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“. (Matthäus 6,24). Wie viele Menschen leben heute nur noch als sogenannte Materialisten, fliegen in alle Welt und prahlen mit ihren Autos, ihren Handys, ihrer Kleidung oder ihrem Ferienparadies, das sie jedes Jahr besuchen?

Zeichen des Abfalls 

Es gibt noch viele weitere Zeichen des Abfalls wie z. B. den Hochmut. Menschen in der Zeit des Abfalls sind selbstsüchtig, geldliebend, prahlerisch und arrogant. Werte wie Demut, Bescheidenheit, Treue und Liebe werden von ihnen oft nur noch belächelt oder als Schwäche ausgelegt. Als weiteres Zeichen des Abfalls nennt die Bibel den Ungehorsam. Wenn z. B. Kinder keinen Gehorsam mehr kennen, weil er ihnen auch nicht beigebracht wird, führt das oft auf direktem Weg in die Gottlosigkeit.

Was aber ist Gottlosigkeit anderes, als dass wir „Gott los“ sind. Gottlosigkeit bedeutet allerdings noch mehr als nur ein von Gott fernes Leben. Der Gottlose führt letztlich ein Leben, das gegen Gott gerichtet ist. Deshalb werden heute Gesetze, die einst aus dem Geist christlicher Werte heraus entstanden, über Bord geworfen und stattdessen gleichgeschlechtliche Ehen, Abtreibung und Euthanasie legalisiert. Dass heute weltweit jährlich mehr als 56 Millionen ungeborene Kinder im Leib der Mutter getötet werden, wen interessiert es noch? Es gibt Kinderprostitution und Pädophilie, Vergewaltigungen und  Frauenmorde. Was der Mensch von Natur aus schützen sollte, wird vernachlässigt, geplagt oder getötet. All das sind Zeichen des „Abfalls“, wie sie uns von der Bibel vorausgesagt wurden. Wir tun gut daran, wenn wir uns wieder ganz neu damit auseinandersetzen. Schließlich geht es um unser Leben, unsere Kultur, unsere Kinder, unsere Ehen, Familien und Freunde und unsere Zukunft.

Die „neue, schöne Welt“

Heute leben wir in einer Zeit sogenannter „Post-Wahrheit“. Ob Medien uns die Wahrheit sagen oder nicht, ist nicht mehr so wichtig. Wichtig ist nur, dass das, was sie uns sagen, mit dem, was wir für richtig und wahr halten, übereinstimmt. Vieles, was noch vor wenigen Jahren zu einem Aufschrei geführt hätte, ist heute normal. 

Wer stößt sich schon noch daran, wenn ein Ehepartner seine Familie und seine Kinder verlässt. Das Versprechen „Bis dass der Tod euch scheidet“ wird bei einer Trauung oft schon gar nicht mehr erwähnt. Andere Versprechen werden zwar noch gegeben, aber werden sie auch eingehalten? Wer erwartet schon noch, dass das Wort eines Verkäufers oder einer Verkäuferin ehrlich gemeint ist? Wer denkt noch, dass die Versprechen eines Politikers, die er vor der Wahl gegeben hat, wirklich ernst gemeint waren?

Die Zeit ist fortgeschritten

Wer Gott die Treue hält und nach seinen Geboten lebt, gerät in unseren Ländern ins Abseits. In anderen Ländern der Erde steht er deshalb bereits auf der Abschussliste oder muss mit Verfolgung rechnen. Entschiedene Christen geraten immer mehr in Bedrängnis und das überall auf der Welt. Doch das ist uns von der Bibel vorausgesagt. Wer die Bibel kennt, weiß, dass es zu immer mehr Anfeindungen gegen Christen kommen wird, gerade in der Zeit des „Abfalls“.

Es ist bezeichnend, dass eine der größten Industrien unserer Zeit die Unterhaltungsindustrie ist, von der sich leider auch Christen viel von ihrer wertvollen Zeit stehlen lassen. Das muss nicht mal Vergnügungssucht sein, es reicht schon ein zu großer Drang nach Wissen oder Nachrichten oder anderen Interessen. Vieles davon hat leider auch unter Christen schon Einzug gehalten. Dieser schleichende Abfall wird auch noch zunehmen und sich bis in die Zeit des Antichristen hinein steigern. Die Bibel warnt uns davor: „Denn es werden so manche mit dem Anspruch auftreten, der versprochene Retter oder ein Prophet zu sein. Sie werden sich durch große und aufsehenerregende Wunder ausweisen und würden damit sogar die von Gott Erwählten irreführen, wenn das möglich wäre“ (Matthäus 24,24).

Dennoch ist es wichtig, dass wir mutig und voller Hoffnung bleiben. Denn Gott hat denen eine große Verheißung gegeben, die vor allem in dieser Zeit des „Abfalls“ ihrem Glauben treu bleiben, den Verführungen widerstehen und darauf warten, bis Jesus Christus wiederkommt, wie es uns in der Bibel vorausgesagt ist.  

 

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