Wo, bitte schön, geht’s hier zum Leben?
Wenn ein Mensch die Bibel entdeckt und erfährt, wie Gott dadurch zu ihm spricht, geschehen oft wundersame Dinge. Oft lassen uns die Worte Jesu anschließend gar nicht mehr los. So erinneren sich Menschen daran, dass ihnen die Tränen kamen, als sie zum ersten Mal den Vers aus der Bergpredigt lasen, wo es heißt: „Seht euch die Lilien an: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Darum fragt nicht, was ihr essen und was ihr trinken sollt, und ängstigt euch nicht! Denn um all das geht es den Heiden in der Welt. Euer Vater weiß, dass ihr das braucht. Euch jedoch muss es um sein Reich gehen; dann wird euch das andere dazugegeben.“ (Lk. 12,22-32)
Es gibt eine große Anzahl an Bibelversen, die uns zutiefst berühren können, wenn wir merken, dass Jesus ganz direkt zu uns spricht. Viele Menschen vergessen diese Momente ihr ganzes Leben nicht mehr. Es fängt aber alles damit an, dass wir die Bedeutung der Worte Jesu für unser Leben zu verstehen beginnen, während der persönliche Glaube an den lebendigen und ewigen Gott gleichzeitig immer mehr an Bedeutung gewinnt und stärker wird.
Von der Bekehrung eines Menschen
Bekehrungen können sehr unterschiedlich sein, haben aber eines gemeinsam: die praktische Auswirkung auf das Leben. Jeder, der an Jesus Christus zu glauben beginnt, erlebt die praktische Auswirkung dieses Schritts auf sein persönliches Leben. Das war zur Zeit der Bibel nicht anders als heute. Als ein Fischer mit Namen Simon eines Tages um das Jahr 30 n. Chr. seinem täglichen Broterwerb nachging, kam es zu einer folgenschweren Begegnung. Er traf Jesus, einen Wanderprediger, der ihn einlud, ihm zu folgen. Er tat, wie ihm geheißen - und die Folge war, dass sein Leben sich von Grund auf änderte und eine völlig andere Richtung nahm. Aus dem einfachen Fischer wurde ein bis heute weltbekannter Nachfolger Jesu. „Petrus“, wie Jesus seinen Jünger nannte, sollte später, nach der Auferstehung Jesu und der Ausgießung des Heiligen Geistes, enormen Einfluss auf die Entwicklung der Christen ausüben, die ihrerseits die ganze Welt zu beeinflussen und zu verändern begannen.
Was war der Grund dafür? Eigentlich sehr wenig. Er hatte sein Leben nur von Jesus prägen und beeinflussen lassen, sich ihm anvertraut und dadurch alles gewonnen: ein sinnvolles, erfülltes und ungemein reiches Leben, weltweiten Einfluss und - nach seinem Tod -, das ewige Leben in der Herrlichkeit bei Gott und seinem Sohn Jesus Christus. Das faszinierende Abenteuer seines Leben kann uns ein Beispiel dafür sein, wie aus einem sehr einfachen Menschen ein für die ganze Welt unglaublich bedeutsames Werk entstehen kann, dessen weltweite Auswirkungen bis in unsere Zeit hereinreichen und sicher auch noch in Zukunft wirksam bleiben. Wer nun denkt, das sei ein Beispiel aus längst vergangenen Zeiten, muss wissen, dass es diese Art von spektakulären Lebensveränderungen bis heute gibt - von Mutter Teresa, über Josh McDowell bis zu dem Abtreibungsarzt Dr. Bernard Nathanson, der umkehrte, Christ wurde und den bekannten Anti-Abtreibungsfilm „Der stumme Schrei“ veröffentlichte. Sie alle haben Ähnliches erlebt.
„Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“
Die BIBEL, Sprüche 3,5-6
Wenn Du anfängst, Jesus Christus zu glauben und ihm zu vertrauen, beginnt Dein Leben neu. Deshalb finden Menschen, die vorher in der Drogenszene waren oder irgendein Verbrechen begangen hatten, in dem Moment zu einem völlig neuen Leben, wenn sie Jesus begegnen. Wenn auch Du von Jesu Worten in Deinem Herzen berührt wirst und zu begreifen beginnst, dass Du im falschen Zug sitzt, wird Jesus auch Dir die Chance bieten, auszusteigen und in den Zug umzusteigen, der zum Leben führt. Dein Leben erhält dadurch eine Bedeutung, von der Du vorher überhaupt keine Ahnung hattest.
Fasziniert, skeptisch, mutig
Die Hinwendung zum christlichen Glauben kann auch damit beginnen, dass Dich zuerst nur ein Aspekt des Lebens als Christ interessiert. Kann sein, dass es die Worte Jesu in der Bergpredigt sind, die Dich nicht mehr loslassen. Es kann aber auch Dein erstes Gebet sein, dass Du an Gott richtest, selbst wenn Du Dir noch gar nicht sicher bist, ob es überhaupt von Gott gehört wird. Doch wer aufrichtig zu Gott betet, den erhört Gott, sodass er in jedem Fall eine wie auch immer geartete Veränderung in seinem Leben erfahren wird. Denn ein wirklich ernsthaftes Gebet bleibt nie unerhört. Selbst wenn Gefühle wie Faszination und Skepsis noch Hand in Hand gehen und Du Dir überhaupt nicht sicher bist, ob Du nun schon glaubst oder noch nicht - wenn Du ernsthaft zu Gott betest, wird Gott darauf antworten.
Der bestimmte Moment im Leben
Christen berichten immer wieder, dass es in ihrem Leben einen ganz bestimmten Moment gegeben hat, den sie im Nachhinein als Wendepunkt sehen. Das kann das erste Gebet zu Gott gewesen sein, in dem Du Dich Gott anvertraut hast, oder auch ein kirchliches Fest, bei dem Du Dich ganz bewusst für ein Leben mit Gott entschieden hast. Es kann eine evangelistische Veranstaltung gewesen sein oder das Gespräch mit einem Menschen, der schon viele Jahre Christ ist. Wie immer dieser bestimmte Moment in Deinem Leben auch aussehen mag - was er bewirkt, hat Auswirkungen für Dein gesamtes Leben bis hinein in das ewige Leben, in dem Du eine unbeschreibliche Fülle in der Nähe Gottes im Himmel erleben wirst, von dem die Bibel sagt, dass es unendlich schön und reich sein wird. In Offenbarung 21, Vers 4 lesen wir dazu: „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!“
„Denn der HERR, euer Gott, ist gnädig und barmherzig und wird sein Angesicht nicht von euch wenden, wenn ihr euch zu ihm bekehrt.“
Die BIBEL, 2. Chronik 30,9b
Erkenntnis und Bekenntnis
Zu der Entscheidung für ein Leben mit Jesus Christus gehört die Erkenntnis, was Jesus Christus für uns getan hat, als er am Kreuz für uns starb. Er tat dies, um uns freizukaufen von den Folgen der Sünde, unserer Schuld vor Gott, die für jeden von uns den sicheren Tod bedeutet, wenn wir nicht Jesu Angebot der Versöhnung annehmen. Wenn Du das erkennst und persönlich für Dich in Anspruch nimmst, hast Du damit bereits den ersten Schritt Deiner Bekehrung getan. Jetzt geht es darum, Gott zu bitten, dass er darauf antwortet und Dich Schritt für Schritt weiter in das neue Leben mit ihm hineinführt, bis Dein gesamtes Leben neu wird.
Voraussetzung ist, dass Du erkennst, dass wir alle auf Gottes Vergebung angewiesen sind, weil wir ohne Gott kein ewiges Leben haben werden, sondern dem Tod entgegengehen. Wenn diese Erkenntnis sich in Deinem Leben bereits eingestellt hat, wirst Du sicher früher oder später auch darüber reden und anderen Menschen davon erzählen. Darauf liegt weiterer Segen, den Gott uns verheißt, wenn wir uns zu ihm bekennen. Denn jedes Bekenntnis zu unserem Glauben an Jesus setzt weitere Kräfte frei und bewirkt oft ungemein viel - auch bei uns selbst. Das ist wie bei einem neugeborenen Kind, das mit dem Schrei unmittelbar nach seiner Geburt ein kräftiges Lebenszeichen von sich gibt und damit gleichzeitig das eigene Leben in Gang setzt, so dass sämtliche Organe gestärkt und mobilisiert werden. Genau so ist es bei einem Menschen, der zu einem Christen wiedergeboren wird. Wenn er anfängt, mit anderen darüber zu reden, was er mit Gott erlebt hat, wird dieses neue Leben gestärkt und bestätigt. Gott, der sich jedes einzelnen Menschen annimmt und mit seinem Schutz und Segen über das neue Leben wacht, sieht jeden Schritt seiner Kinder. Wenn wir uns zu ihm bekennen, fördern wir dadurch das Wachstum unseres eigenen neuen Lebens zusätzlich - Tag für Tag.
„Glaubt an Gott und glaubt an mich!“
Worte Jesu in der BIBEL, Johannes 14,1
... und nach der Bekehrung?
Von außen betrachtet scheint sich für viele Deiner Mitmenschen durch Deine Hinwendung zum christlichen Glauben nur Dein Weltbild verändert zu haben. Doch es ist mehr. Viel mehr. Was sich in Dir als bekehrtem Christen verändert hat, kann letztlich nur der verstehen, der das selbst erfahren hat. Das ist ja auch in anderen Lebensbereichen so, z. B. wenn man die Geburt des eigenen Kindes erlebt. Wenn Du beispielsweise vor Deiner Bekehrung nicht viel über Gott nachgedacht hast, wird Dir Gott und vor allem sein Sohn Jesus Christus nach der Bekehrung immer wichtiger werden. Bis das Leben mit Jesus für Dich das Natürlichste der Welt geworden ist, sodass Du Dir ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen kannst. Menschen, die sich der Esoterik verschrieben haben oder sich gern theoretisch über Gott unterhalten, werden wahrscheinlich begeistert sein über das, was du sagst, aber dennoch nichts davon verstehen, weil sie die tiefere Dimension Deiner Erfahrungen nicht kennen, die sich von dem unterscheidet, was Menschen aus der Esoterik bekannt ist.
Das alles sind Erfahrungen, die viele wiedergeborene Christen machen und die letztlich auch ein Gradmesser dafür sind, dass Du wirklich Christ geworden bist. Denn wer zu Jesus gehört, denkt, fühlt, handelt, glaubt und hofft anders als z. B. jemand, der sich mit Esoterik beschäftigt oder über Gott nur spricht wie über ein interessantes Thema. Jesus verlangt von jedem von uns, dass wir entweder kalt oder warm sind; wenn wir nur lauwarm sind, wird Jesus uns „ausspucken“, wie es in Offenbarung, Kapitel 3, Vers 16 heißt. Das sind drastische Worte, die Jesus hier spricht, aber sie treffen den Kern und drücken aus, worum es im Leben eines wiedergeborenen Christen geht. Wer zu Christus gehört, kann nicht gleichzeitig in der Esoterik verharren oder sich nach Mondphasen richten, sich mit allem möglichen Aberglauben durchs Leben schleppen oder mit einer „Heidenangst“ weiterleben. Vielmehr wird er sich auf Jesus Christus verlassen, der uns das Leben in Fülle verspricht und es uns auch tatsächlich jederzeit geben wird, sobald wir ihm vertrauen.
„Sorget euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden.“
Die BIBEL, Philipper 4,6
Wenn Dir die Zehn Gebote bisher nicht viel bedeutet haben, wirst Du sie nach Deiner Bekehrung gerne als Leitlinien Deines ethischen Handelns annehmen. Wenn Du so gut wie gar nicht oder bestenfalls an Weihnachten oder zu Ostern in den Gottesdienst gegangen bist, wirst Du Dich jetzt freuen, in den Gottesdienst Deiner Gemeinde zu gehen, um dort Brüder und Schwestern zu treffen, von denen Du weißt, dass sie zu Jesus gehören und ihr Leben ebenfalls nach seinen Geboten ausrichten. Diese freundschaftliche Beziehung zu Jesus, in der Gott Dich mehr und mehr erneuern und heilen darf, ist das Schönste, was Dir geschehen kann. Hinzu kommt, dass jeder, der sich für Jesus Christus entscheidet, nach dem Tod auf ewig mit ihm zusammen sein wird - was wir Christen als „in den Himmel kommen“ bezeichnen.
Antworten, wenn Gott anklopft
Am Anfang jeder Beziehung steht die Begegnung und vorher vielleicht noch die Suche eines Menschen nach dem anderen. Genauso ist bei unserer Beziehung zu Gott. Gott sucht jeden von uns, geht ihm nach, bemüht sich um ihn und ruft ihn zu sich. Aber wir müssen ihm antworten. Denn bevor wir ihm nicht geantwortet haben, kann Gott uns zwar immer wieder eine Chance geben, mehr aber nicht. Gott sucht nach jedem einzelnen von uns und immer, wenn Du Dich als Mensch auf die Suche nach Gott machst, kannst Du sicher sein, dass Gott schon längst auf der Suche nach Dir ist.
„Gott sucht dich!“ - dieses Thema durchzieht die gesamte Bibel wie ein roter Faden. „Adam, wo bist du?“, fragt Gott schon auf den ersten Seiten der Bibel und will den Menschen, den er geschaffen hat und den er liebt, aus seinem Versteck von Schuld und Scham herauslocken. Später schickt Gott Propheten, Engel, Naturgewalten und schließlich sogar seinen eigenen Sohn auf die Erde, um uns zu suchen, zu erlösen und nach Hause zu bringen. Merkst Du nicht, dass Jesus, wie wir es in Offenbarung 3, Vers 20 lesen, vor der Tür steht und anklopft? „Wer meine Stimme hört und mir öffnet, zu dem werde ich eingehen, und wir werden miteinander essen - ich mit ihm und er mit mir.“
Die Beziehung, die ein Mensch zu Gott eingehen kann, ist also mehr als nur ein Wohnortwechsel oder ein Wechsel des Arbeitsplatzes. Es ist ein vollkommener Wechsel von einem Leben, das auf den Tod zusteuerte, zu einem Leben, das nach dem Tod erst richtig beginnt. Deshalb hat eine Bekehrung auch so enorme Auswirkungen auf das Leben eines Menschen. Denn was vorher vielleicht noch gar nichts wert war, wird jetzt zum Lebensmittelpunkt und umgekehrt. Aber so wichtig und spannend die Auswirkungen unserer Bekehrung und Neuausrichtung auch sind, sie sind dennoch nur ein erster kleiner Schritt auf dem Weg, auf dem noch viele weitere Schritte folgen werden. Denn mit der Bekehrung wird ein Prozess in Gang gesetzt, der bis hinein in das Leben nach unserem Tod auf Erden enorme Auswirkungen haben wird.
„Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“
Worte Jesu in der BIBEL, Mk. 16,16
Am Beispiel der Jünger Jesu wird deutlich, wie das alles im Alltag vor sich ging. Sie sind mit ihm durch die Dörfer gezogen, haben zusammen gegessen, gefeiert, diskutiert und gestritten. Dabei haben sie gelernt, was es heißt, im täglichen Miteinander nach Gottes Vorstellungen zu leben. Wie gehe ich mit Geld um? Was bedeutet es, gerecht zu sein? Wie soll ich mich einem Nachbarn gegenüber verhalten, der eine Nervensäge ist? Alles Dinge, die in diesem neuen Leben eingeübt und praktiziert werden wollen. Das Allerwichtigste aber ist das Gebet, das Sprechen mit Jesus.
Was es bedeutet, sich darauf einzulassen
Wir dürfen nie vergessen, dass Gott alles unternommen hat, was notwendig war, um mit uns Menschen eine Beziehung einzugehen, uns von den Folgen unserer Sündhaftigkeit zu erretten und uns das ewige Leben zu schenken. In Jesus, seinem Sohn, hat er sich dafür beschimpfen, verspotten und sogar geißeln lassen, bis er anschließend am Kreuz starb. Diese neue Form der Freiheit, die Jesus Christus uns dadurch erwarb, ist also sehr wertvoll und mit nichts anderem zu vergleichen. Ich darf sein, der ich bin und auch zugeben, dass ich Fehler mache und in den großen Fragen des Lebens schlicht und einfach Hilfe brauche, die nur Gott selbst in seinem Sohn Jesus Christus mir bringen kann. Gott weiß das. Er liebt mich. Und er hat mir trotz meiner Fehler und meines Versagens durch Jesus vergeben und vergibt mir immer wieder neu. Wenn das nicht eine Perspektive im Leben ist, was dann?
Gott will mit jedem von uns diese enge und liebevolle Beziehung, die wie die Beziehung zu einem besonders geliebten Menschen ist, in der wir kaum eine Minute unseres Leben nicht an ihn denken und mit ihm in einer gedanklichen Verbindung stehen. Wer dieses Leben mit Gott kennt, weiß, dass es ein Leben ist, das unglaublich viel Trost und Frieden mit sich bringt, zugleich auf ein ganz außerordentliches Ziel hinsteuert und uns gleichzeitig die Gewissheit gibt, dass Gott uns auf dem Weg zu diesem Ziel immer begleiten wird. Das schafft Geborgenheit und gibt uns auch die Gelassenheit, selbst in schwierigen Zeiten, die wir auf dieser Welt erleben, nicht zu verzweifeln. Denn „wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“ (Röm. 8,31)