Weltweite Verfolgung von Christen nimmt zu (Teil 3)
Markus Rode, der Geschäftsführer der Hilfsorganisation Open Doors in Deutschland, gibt deshalb jedes Jahr den sogenannten „Weltverfolgungsindex“ heraus. In der aktuellen Ausgabe unserer Sendereihe „Thema des Monats“ im ERF Süd teilt er mit den Zuhörern ERF zusätzlich seine persönlichen Erfahrungen und vermittelt uns so einen tieferen Einblick, was es für verfolgte Christen in den einzelnen Ländern bedeutet, für den Glauben an Jesus Christus zu leiden.
In Eritrea werden z. B. Kirchenleiter von einem Tag auf den anderen abgeholt und verschwinden in dunklen Verließen. Viele Christen werden bei sengender Hitze oder eisiger Kälte in Schiffscontainern gefangen gehalten. Ihnen wird von ihren muslimischen Peinigern gesagt, dass sie jederzeit freigelassen werden können, wenn sie nur ihren Glauben an Jesus Christus verleugnen. Diese Form der Folter erleiden Christen in Eritrea schon seit Jahrzehnten. Aber es sind viele, die sich dennoch nicht von Jesus Christus abwenden. Das ist bewegend zu hören, aber auch traurig und deprimierend. Was bleibt, ist unser Gebet, durch das wir Gott bitten, den gequälten Christen in Eritrea zu helfen. Dafür sollten wir immer wieder einstehen.
Markus Rhode erzählt auch von einem Kirchenleiter aus Indonesien, dessen Gesicht und Körper von Narben übersät war, die ihm mit Macheten zugefügt worden waren. Er hatte sich nicht davon abbringen lassen, Muslimen in seinem Umfeld vom Evangelium zu erzählen und ihnen die gute Nachricht von Jesus Christus weiterzusagen. Immer wieder wurde er deshalb mit dem Tod bedroht. Dennoch ließ er sich nicht davon einschüchtern, bis eines Tages mehrere Männer zu ihm nach Hause kamen und ihn mit ihren Messern und Macheten förmlich in Stücke schlugen. Im Krankenhaus sah man keinen Sinn mehr darin, ihm zu helfen und legte ihn unbeaufsichtigt in einen Raum zum Sterben. Als das Personal und die Ärzte nach zwei Stunden feststellten, dass der Schwerverletzte noch immer lebte, sahen sie das als ein Zeichen Gottes und setzten alles daran, ihm medizinisch zu helfen. Die Täter wurden später ausfindig gemacht. Doch der Kirchenleiter weigerte sich, rechtlich gegen sie vorzugehen, sondern vergab ihnen. Das hat seine Verfolger so maßlos verwundert und bewegt, dass sie bald darauf mehr über den christlichen Glauben wissen wollten und schließlich sogar selbst zu Jesus fanden. So zeigt sich die Kraft Gottes inmitten der Verfolgung. Menschen erkennen den Gott der Bibel als einen Gott der Liebe und Barmherzigkeit.
Das ist nur leider nicht immer so. In Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, begegnete Markus Rode Christen, die durch die Hölle gehen mussten. Christliche Frauen erzählten, wie sie und ihre Kinder mit ansehen mussten, wie ihre Ehemänner, Väter und Kirchenleiter in Stücke geschlagen oder angezündet wurden. Als Witwen und Waisenkinder standen sie anschließend vor den neu ausgehobenen Massengräbern und fanden sogar noch die Kraft zu singen. Es ist herzzerreißend, was diese mutigen Frauen in Nigeria derzeit mitmachen. Inmitten einer von Moslems beherrschten Gesellschaft haben diese Christen gerade in den vergangenen zwei Jahren unsägliches Leid erfahren. Es ist so wichtig, dass wir darüber informiert sind und für diese Christen beten, dass Gott ihnen Mut, Ausdauer, Liebe und Kraft schenkt, sie bewahrt und versorgt. Denn leider leben wir derzeit in einer Welt, in der vor diese Grausamkeiten völlig untergehen. Angesichts der riesigen Probleme, mit denen die Länder der westlichen Welt derzeit zu kämpfen haben, findet niemand mehr die Zeit, sich darum zu kümmern.
Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF-Thema des Monats“ - im April unter der Überschrift: „Weltweite Verfolgung von Christen nimmt zu“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com