27.04.2024

Weltweite Verfolgung von Christen nimmt zu (Teil 6)

Christenverfolgung in Vietnam

Der christliche Glaube spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle. Das hängt auch damit zusammen, dass jeder, der sich zu Jesus Christus bekennt, von seiner Familie geächtet und davongejagt wird oder zumindest Schikanen ausgesetzt ist und damit rechnen muss, von der Polizei verhört zu werden. Verhöre stehen für Christen in Vietnam ohnehin an der Tagesordnung.

In der aktuellen Ausgabe der Sendereihe „Thema des Monats“ im ERF Süd berichtet Barnabas, der als Vietnamese zum Glauben an Jesus Christus kam und schon seit vielen Jahren als Kirchenleiter im ganzen Land unterwegs ist, von seinen Erfahrungen. Aufgewachsen ist er in einer sehr armen, buddhistischen Familie. Als 17-jähriger, zur Zeit des vietnamesischen Bürgerkrieges, war er so hoffnungslos, dass er ernsthaft darüber nachdachte, sich das Leben zu nehmen. Doch es kam anders. Denn Barnabas begegnete einem Pastor, der ihm ein Neues Testament schenkte – und was er darin las, veränderte sein Leben völlig. Wenn er das meiste, was er in der Bibel las, zuerst auch gar nicht verstand, so spürte er doch, wie dieser Text ihn berührte. Dass Gott die Menschen liebt - diese Botschaft erfasste ihn zutiefst, und er bat den Gott der Bibel - wenn es ihn wirklich geben sollte – in seinem Leben einzugreifen und es zu verändern.

Es dauerte auch nicht lange, bis Barnabas sich für ein Leben Jesus entschied. Das gefiel seiner Familie zuerst zwar ganz und gar nicht, aber bald darauf sahen sie, wie positiv sich sein Leben zu verändern begann. Deshalb stellten sie sich auch nicht ganz gegen seinen Glauben an Jesus. Im Laufe der Zeit entwickelte sich alles sogar so, dass sie Interesse am Glauben zeigten und schließlich sogar selbst zum Glauben an Jesus Christus kamen. Das hing auch damit zusammen, dass die positiven Auswirkungen der Entscheidung spektakulär waren: Sein Vater wurde frei von seiner Alkoholabhängigkeit und seiner Spielsucht - eine offensichtliche Gebetserhörung.  

1978 wurde einer seiner Freunde von der kommunistischen Regierung verhaftet und auch Barnabas, der sich in der Kirche engagierte, geriet jetzt immer mehr unter Druck. Doch Barnabas ließ auch jetzt nicht davon ab, sich für Gott einzusetzen und die gute Nachricht des Evangeliums weiterzusagen. 1994 kam Barnabas dann in Kontakt mit dem christlichen Hilfswerk Open Doors und bekam endlich die Unterstützung, die er so dringend brauchte. Sein Ziel war es nämlich, eine Bibelschule für Vietnamesen ins Leben zu rufen. Open Doors half ihm dabei und organisierte die Finanzierung dieser Bibelschule, in der in den vergangenen Jahren mehr als 9.000 Studenten ausgebildet werden konnten. Die Ausbildung dieser Studenten wiederum führte dazu, dass mehr als 1.000 neue christliche Gemeinden in Vietnam gegründet werden konnten. Was für ein Segen für dieses Land, der von diesem einen Menschen ausging, der sich dazu entschloss, Jesus Christus zu glauben und zu vertrauen.

Dabei war auch all das auch immer wieder mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Viele der Schüler mussten Demütigungen über sich ergehen lassen, wenn sie zurück in ihre Heimatdörfer kamen, um dort die Botschaft von Jesus weiterzusagen, viele von ihnen wurden sogar verhaftet oder es geschah, dass die Polizei Gegenstände, die sie für ihre Gottesdienst brauchten, konfiszierte, wie z. B. Musikinstrumente oder den Kelch für das Abendmahl.

Doch die Christen in Vietnam erleben auch immer wieder Wunder und Gottes Eingreifen. Als seinen Mitstreitern verboten wurde, auf ihrem Grundstück ein Gebäude zu errichten, erlebten sie wenig später, wie diese Genehmigung plötzlich trotzdem kam. Auf unerklärliche Weise bekamen sie eine offizielle Baugenehmigung, ohne zu wissen, warum. Als Barnabas eines Tages mit 300 Bibeln auf seinem Motorrad von der Polizei aufgehalten wurde, hätte er damit kurzerhand ins Gefängnis kommen können. Doch was geschah? Anstatt ihn ins Gefängnis zu stecken, half der Polizist ihm das Paket auf seinem voll beladenen Motorrad besser zu befestigen. Das war z. B. eines dieser Wunder, die sich niemand erklären kann, die für Barnabas und seine Mitstreiter aber von großer Bedeutung sind und die sie veranlassen, Gott zu loben.

Anhand dieser kleinen und größeren Beispiele können wir sehen, wie Gott hilft, wenn wir ihn darum bitten. Deshalb sollten wir uns nicht davon abhalten lassen, für die Christen in Vietnam zu beten. Denn Christen in Vietnam brauchen unser Gebet dringender als alles andere. Beten wir um Schutz und Versorgung für sie und auch dafür, dass sie weiterhin den Mut haben, Bibeln zu verteilen und christliche Leiter auszubilden. Denn was dieses bitterarme Land braucht, ist der Glaube an Jesus. Wenn nur viele Vietnamesen die rettende Botschaft von Jesus hören und annehmen, wird auch dieses Land noch einmal erblühen. Dafür gibt es mehr als genug Beispiele überall auf der Welt.

Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF-Thema des Monats“ - im April unter der Überschrift: „Weltweite Verfolgung von Christen nimmt zu“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com

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