Warum Beziehungen in die Brüche gehen
1. Die falsche Vorstellung von Liebe
Liebe ist nicht nur ein schönes Gefühl, sondern auch eine Aufgabe. „Was du dir vertraut gemacht hast, dafür bist du verantwortlich“, sagt Antoine de Saint-Exupéry in seinem berühmten Buch „Der kleine Prinz“. Das beginnt mit dem „Ja“ zum Partner und geht weiter, wo es schwierig wird. Gefühle sind immer nur ein Teil davon. Daneben gibt es Willen, Treue, Entscheidung und Charakter. Liebe braucht alles zusammen, wenn sie Bestand haben soll. Gefühle können sich ändern. Das wissen wir. Doch eine Entscheidung bleibt, wenn sie auf Charakter und Treue gegründet ist.
2. Die Beziehung zu sich selbst
In der Bibel lesen wir den vielsagenden Satz: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Markus 12,31). Diese Aufforderung Jesu enthält eine große Wahrheit. Wenn ich mich selbst nicht annehmen kann, bin ich wahrscheinlich auch nicht in der Lage, einen anderen wirklich zu lieben. Ich darf mich einfach nicht ständig selbst kritisieren, hinterfragen und auch nicht ständig an mir selbst zweifeln.
3. Die Phasen einer Beziehung
Was oft voller Romantik beginnt, kann schon bald darauf in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Warum? Weil wir die verschiedenen Phasen einer Liebe oft gar nicht kennen und nicht darauf vorbereitet sind. Jede Beziehung durchläuft verschiedene Phasen. Da gibt es die Phase der Aufmerksamkeit, der Phantasie und der Realität. Wenn wir z. B. feststellen, dass der Partner sich nicht so verändert, wie wir es gerne hätten, sind wir wahrscheinlich in der Phase der Realität angekommen. Jetzt geht es darum, nicht in Resignation zu verfallen, sondern anzupacken, um die Dinge gemeinsam zu ordnen. Wer den anderen in dieser Phase alleine lässt, handelt verantwortungslos. Das ist dann nicht Liebe, sondern Verrat.
4. Mangelnde Kommunikation
Niemand ist so genial, dass er die Gedanken des anderen lesen könnte. Um einander zu verstehen, müssen wir uns mitteilen. Und das heißt, wir müssen reden. Sich auszutauschen bedarf nun mal der Sprache. Dazu müssen wir den Partner zuerst akzeptieren, wie er ist. Erst dann können wir es angehen, die Probleme zu lösen. Vor allem ist es wichtig, dass wir gemeinsam dran bleiben und gemeinsam nach einer Lösung suchen.
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Beziehungsstörungen sind zumeist keine harmlosen Schwierigkeiten, sondern weisen auf eine tiefer liegende Problematik hin.
5. Wenn unsere Beziehung zu Gott tot ist
Ehe, so hat einer gesagt, heißt: ein Egoist und noch ein Egoist und in der Mitte Gott, der Herr. Menschen, die Gott nicht kennen und vielleicht auch gar nicht kennen wollen, haben diesen Vorteil nicht. Sie haben es wesentlich schwerer, weil sie die Quelle der Kraft nicht kennen, die durch den Glauben an Jesus Christus in unser Leben kommt. Wer hingegen Gottes Ordnungen lebt, weiß, wie wertvoll diese Ordnungen für unser Leben sind. Entschiedene Christen sollten sich deshalb auch nie durch irgendwelche Krisen abschrecken lassen und eine Beziehung nie aufgeben oder „wegwerfen“.
Wer sich an Gottes Gebote hält, für den gibt es immer einen Weg. Welch eine große Bedeutung Gottes Gebote haben, merken wir, wenn Gott wieder einmal direkt in unser Leben eingreift und uns vor Augen führt, wie er alles vermag. Ja, Gott vermag alles, wenn wir ihn darum bitten. Er kann zerbrochene Beziehungen heilen und Verletzungen gut machen. Sehen Sie sich die vielen Beispiele in unserer Mediathek an: www.erfsued.com/erf-mediathek. Sie werden staunen.
Sind Christen deshalb auch glücklicher?
Einer britischen Umfrage zufolge geben 75 Prozent aller entschiedenen Christen an, glücklich zu sein. Von den Nicht-Christen behaupteten das nur 54 Prozent. „Christen“, so sagt Peter Kerridge, der Geschäftsführer von Premier Radio, „sind glücklich, weil sie sich von Gott angenommen und geliebt wissen.“ Sie kennen Begriffe wie Dienen und Hingabe und wissen, wie wichtig sie zum Glücklichsein sind.
Sicher darf es nicht so sein, dass Dienen und Hingabe nur von einem der Partner praktiziert wird, während der andere sich bedienen lässt. Wer jedoch verstanden hat, worum es in einer Beziehung geht, der weiß, was für ein wichtiger Teil unseres Lebens es ist, wenn wir diese beiden Tugenden beherrschen. Wer sich nicht zu schade ist, dem anderen zu dienen und darauf hoffen kann, dass auch der andere dazu bereit ist, bei dem sind schonmal die Grundlagen für eine gute und stabile Beziehung gelegt.
Das Leben ist immer ein Geben und Nehmen. Beides sollte man schon früh gelernt haben, dann haben Beziehungsprobleme erst gar keine Chance. Wer sich hingegen nur auf sich selbst konzentriert und um sich selbst dreht, verpasst das Eigentliche im Leben und gefährdet auch seine Beziehung.
Wer Christus nachfolgt
Wer Christus nachfolgt, lebt in einer großen, weltweiten Familie und in einem Wertekontext, der vieles im Leben einfacher macht. In dieser Familie können wir uns unsere Brüder und Schwestern zwar nicht aussuchen, wie man sich seine Freunde aussucht. Aber gerade deshalb kann eine christliche Gemeinschaft ein großartiger Ort sein, um all das zu lernen, was wir brauchen, um mit Herausforderungen umzugehen und uns gute Beziehungen zu erhalten.