Pfingsten und die Erfahrungen von Christen mit dem Geist Gottes
(Teil 2)
Dabei denken sie daran, dass Gott mit seinem Volk Israel auf dem Berg Sinai einen Bund geschlossen hat und ihnen die 10 Gebote gab. Gleichzeitig wird bei diesem Fest auch die „Erstlingsfrucht“ gefeiert, das heißt die ersten Früchte des jeweiligen Jahres. Als nun vor rund 2000 Jahren Juden aus den verschiedensten Ländern nach Jerusalem zogen, um diesen jüdischen Feiertag zu feiern, geschah das Wunder des christlichen Pfingstfestes. Gott schenkte den Nachfolgern Jesu den Heiligen Geist, den Jesus selbst als „Tröster“ oder „Beistand“ bezeichnet hatte. Denn noch bevor er zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrte, versprach er, ihnen den Heiligen Geist zu senden.
Zu diesem gewaltigen Wunder kam es, als der Heilige Geist sichtbar auf Menschen herabkam. Das war kein Zufall, sondern geschah 50 Tage nach Ostern. Im christlichen Pfingstfest erinnern wir uns an den Bund Gottes mit uns Menschen.Diesen neuen Bund hatte Gott bereits im Alten Testament angekündigt. So versprach er seinem Volk durch den Propheten Hesekiel, dass er ihnen eines Tages ein neues Herz und einen neuen Geist schenken würde, durch den sie auf eine neue, besondere Weise mit Gott verbunden sein würden. Durch diesen Geist würden sie Gottes Gesetze nicht mehr durch Pflichtgefühl, Zwang und Druck einhalten müssen, sondern aus einem inneren Antrieb heraus, einer ganz neuen Motivation und Kraft. Wir lesen dazu im Buch des Propheten Hesekiel: „Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben, und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut“ (Hesekiel 36,27).
Alle, die an Jesus Christus als den Messias glauben und ihn als ihren Retter annehmen, werden von Gott mit dem Heiligen Geist beschenkt. Das ist bis heute so. Wer sich entscheidet, Jesus nachzufolgen, wer seine Vergebung in Anspruch nimmt und sein Leben mit Jesus neu beginnt, bekommt den Geist Gottes geschenkt. Durch diesen Heiligen Geist lebt Gott in uns, lehrt und tröstet uns und befähigt uns gleichzeitig, das zu tun, was Gott von uns erwartet. Manche glauben, dass dieses Geschenk des Heiligen Geistes durch übernatürliche Taten oder Fähigkeiten sichtbar werden muss. Doch das ist nicht der Fall. Die Bibel spricht von den „Früchten des Geistes“, die für jeden Christen kennzeichnend sein sollten, der vom Geist Gottes erfüllt ist. In Galater 5,22-23 heißt es: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.“
Der Heilige Geist wirkt also nicht allein durch große, offensichtliche Wunder, wie das am Pfingsttag vor 2000 Jahren geschah, sondern hilft uns vor allem in der Stille, indem er uns nach und nach mit den göttlichen Eigenschaften ausstattet, die wir aus uns selbst heraus niemals hervorbringen könnten. Das sind genau die Eigenschaften, die unsere Gesellschaft so dringend braucht und nach denen sich deshalb auch so viele Menschen sehnen. Wer Gottes Geist geschenkt bekommt, kann auch negative Gefühle und Angewohnheiten ablegen und zu einem neuen Menschen werden.
Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF-Thema des Monats“ - im Mai unter der Überschrift: „Pfingsten und die Erfahrungen von Christen mit dem Heiligen Geist“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com